Gas geben und durchhalten

Eine der größten Motorsportveranstaltungen in Niederösterreich, tausende Besucher, ein 24-Stunden-Rennen, drei Tage volle Action. Und das alles mit Traktoren. Ganz oben im Waldviertel, in Reingers. Mitten drin: Gerhard Holzweber, Unternehmer und Stadtrat in Litschau.

85 Teams hatten heuer genannt. In zwei Klassen und insgesamt 10 Gruppen. Das beginnt bei den seriennahen Fahrzeugen bis 16 PS und reicht bis zu 6-Zylinder-Traktoren. Gefahren wird  wie in Le Mans – 24 Stunden lang. Von Samstag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag. Je vier Fahrer pro Team wechseln einander ab. Gewonnen hat, wer die meisten Runden schafft. Dabei darf in der Klasse A eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h nicht überschritten werden, in der leistungsstärkeren Klasse B sind maximal 70 km/h erlaubt.

StR Gerhard Holzweber

„Nach dem Rennen ist vor dem Rennen.“

Gerhard Holzweber ist einer von den Fahrern im „Steyr 1100 Schandl Racing“-Team. Er war schon oft dabei, beim letzten Mal hat sein Team den ersten Platz knapp verpasst. Letztes Jahr musste das „24-Stunden Rennen um das goldene Hanfblatt“ in Reingers Pause machen, heuer wurden wieder Runden gezählt.  

Einen Draht zur Technik hat der Gerhard. Gelernter Elektriker, 10 Jahre in einem größeren Unternehmen gearbeitet, dann der Sprung in die Selbständigkeit. Heute hat er ein Elektrounternehmen in Litschau mit allem drum und dran – „alles, was sich einschalten läßt.“

Stadtrat für die SPÖ ist er auch noch. Da braucht es gutes Zeitmanagement. Sowohl in der Firma als auch in der Politik. Und im Racing-Team: „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen – sonst kannst mit der Konkurrenz nicht mithalten.“ 

Mit der politischen Konkurrenz liefert er sich auch so manchen Wettbewerb. „Mit Ehrlichkeit überzeugen können“, so lautet seine Devise. Das hat er schon immer so gehalten, auch damals, als er in der Firma als Betriebsrat für die KollegInnen kämpfte. „Meinen Gewerkschaftsbeitrag zahl ich übrigens immer noch“, berichtet er stolz.

Der 40-Jährige lebt in einer Partnerschaft und hat zwei Töchter. Mit der Family fährt er gerne ein paar Tage in einen Freizeitpark. Ein holländischer hat es ihm besonders angetan, weil der besonders kinderfreundlich ist. Seine Töchter sind zwar noch weit entfernt davon, Berufsentscheidungen zu treffen, aber „wenn eine sagt, dass sie Maurer lernen will, dann hat sie meine Unterstützung“. Schließlich weiß er aus eigener Erfahrung, wie gesucht Fachkräfte sind. „Arbeit haben wir genug, aber zu wenig Leute“.

118 runden im tiefen gelände

Was er sich in der Gemeinde wünschen würde? „Da gibt’s vieles, aber spannend wär es, wenn mehr Leute zu den Gemeinderatssitzungen zuhören kämen und sich selbst ein Bild machen, was da passiert.“ Und im Land: „Daß bei Gemeinderatswahlen jeder nur einmal wählen kann. Es soll ja Leute geben, die am Wahltag vier Gemeinden abfahren …“

119 Runden schaffte das Siegerteam des heurigen Traktorrennens. Holzwebers Team musste sich mit einer Runde Rückstand wieder mit Platz 2 zufrieden geben. Aber es gibt ja ein nächstes Mal. Mehr über Eindrücke, Ergebnisse und Rennatmosphäre im Waldviertel auf der offiziellen website: www.traktorrennen.at

„ehrlich mit den leuten umgehen ...“

„Ehrlich mit den Leuten umgehen und ihnen sagen, was Sache ist“, so das Rezept von Gerhard Holzweber.  Er ist einer von jenen, die „das Werkl am Laufen halten“ und Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen sie mit den richtigen Leuten zusammen.