Dauernd Vollgas geht nicht

Seit drei Jahren ist sie Bürgermeisterin in Zwentendorf. In der Gemeinde ist trotz Corona viel in Bewegung. „Die Marion gibt ordentlich Gas“ heißt es. Nur wenige wissen, dass Marion Török das in ihrer Freizeit auch auf dem Motorrad tut. „Vorausschauend fahren“ ist ihre Devise. Und die gilt auch in der politischen Arbeit.

Seit fünf Jahren sitzt sie in ihrer Freizeit auf dem Motorrad. Fast alle Bundesländer hat sie schon auf zwei Rädern absolviert. Dazu die vielen Runden am Slovakia- und am Pannonia-Ring. „Das ist viel weniger gefährlich als die Straße. Ideal zum Üben“. Auch wenn man die eigenen Grenzen austestet – letzten Sommer hat sie ihre 900er ins Schotterbett ausgeführt.  

Bürgermeisterin Marion Török

„Ich kenne kein kleineres Motorrad“

Bei unserem Besuch holt sie die 20 Jahre alte 600er Honda aus der Garage. „Damit hab ich angefangen“. Ihr Partner hat die Motorrad-Leidenschaft geweckt. „Ich hab‘ ihm viel zu verdanken, er hat irrsinnige Geduld gehabt“. Marion hat das Motorradfahren von der Pike auf gelernt. Sie berichtet von schweißtreibenden ersten Ausfahrten, die viel Kraft gekostet haben. Aber wenn sie sich was in den Kopf setzt, dann bleibt sie dran. Nur Mitfahren hat sie nicht gereizt. „Ich hab‘ die Geschwindigkeit gerne selbst in der Hand“.

„Das Schöne ist, dass man gestalten kann“ bringt sie ihre zweite Leidenschaft auf den Punkt: die Kommunalpolitik. Und da geht es einerseits darum, die traditionellen Leistungen der Vorzeige-Gemeinde im Tullnerfeld weiterzuentwickeln – Stichwort Bildung, Soziales, Kinderbetreuung. Und gleichzeitig so viele Menschen wie möglich in Entscheidungsprozesse einzubinden. Bürgerbeteiligung ist sehr wichtig für Marion Török. Aktuell geht es um das Thema Hauptstraßen-Gestaltung.

Was ist das wichtigste, was ein Motorrad-Anfänger lernen muss? „Die Blicktechnik. Schau immer in die Richtung, in die du fahren willst.“ Parallelen zur Politik? Ja sicher, auch da ist es wichtig, das Ziel im Auge zu behalten und sich nicht ablenken zu lassen. Und außerdem: “Immer Vollgas geht nicht, das muss man schon dosieren und an die Gegebenheiten anpassen.“

„Der Hermann hat mich gefragt“

In die Politik geholt hat sie ihr Amtsvorgänger Hermann Kühtreiber. Das war 1999. Dass sie ihm einmal nachfolgen könnte, hätte sie damals nicht gedacht. Beruflich hat sie über 20 Jahre in Regierungsbüros in Niederösterreich gearbeitet. Sicher kein Nachteil, wenn man weiß, wie’s dort läuft und die Strukturen kennt.

Bürgermeisterinnen sind immer noch selten. „Manchmal stehen Frauen sich ja auch selbst im Weg. Aber solange die Kinderbetreuung an der Frau hängt, hat man zu wenig Zeit und Ressourcen für die Politik“, weiß Marion Török. Sie konnte auf ihre Familie und Eltern setzen, als sie damals eingestiegen ist. Ihr Vater ist auch verantwortlich dafür, dass sie schon mit 18 den A-Führerschein machte. Als Fahrschullehrer hat er seinerzeit beiden Töchtern dazu geraten. Mittlerweile ist er 81 und fährt selbst noch auf zwei Rädern. „Mit einer Riesen-BMW“, erzählt Marion nicht ohne Stolz.

Marion Török eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben und das Prinzip der Solidarität hoch halten. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen sie mit den richtigen Leuten zusammen.