„Der schwarze Drache ist ein Guter.“​

Warum ein Polizist eine Demo organisiert, was es mit den „Innermanzinger Haustierchen“ auf sich hat, und warum sich hinter dem „schwarzen Drachen“ garantiert keine politische Anspielung versteckt – Dr. Stefan Eisner hat es uns erzählt. Und noch viel mehr aus seinem spannenden Leben.

„Hochnäsig abgespeist“ habe ihn der damalige Bürgermeister, erinnert sich Stefan Eisner. Dabei war sein Anliegen ganz einfach: Er plädierte für einen Schutzweg über eine Straße, die von den Kindern der Mittelschule in Neustift-Innermanzing täglich überquert werden muss. Die tauben Ohren der Mehrheitspartei hatten Folgen. Stefan Eisner organisierte die wahrscheinlich erste Demonstration in der Geschichte der kleinen Gemeinde im Bezirk St. Pölten. Natürlich „ordnungsgemäß angemeldet und ohne Verkehrsbehinderungen“ machten Eltern, Kinder und Sympathisanten auf das Problem aufmerksam.

GR Dr. Stefan Eisner, 49

„Bin nicht im Gemeinderat, um nur die Hand zu heben“

Eine verkehrsberuhigte Zone vor der Mittelschule und eine Geschwindigkeitsbeschränkung verbucht Eisner als Teilerfolg. Die Entscheidung über den Schutzweg ruht beim Land Niederösterreich. Für Aufsehen sorgten er und viele Kindern und Eltern auch bei einer weiteren Demo im Rahmen von „Fridays for future“: Selbstgebastelte Transparente, Musik von Michael Jackson – da haben viele Innermanzinger sicher gestaunt. „Kinder sollen lernen, sich für etwas zu engagieren“, betont Stefan Eisner. Sein Engagement für die SPÖ hat ein Nachbar angestoßen. „Er hat mich gefragt, ob ich mitmachen will und ich hab´ spontan ja gesagt.“ Seit der letzten Wahl besetzt er eines von fünf SP-Mandaten im Gemeinderat.

„Wir sind ein gutes Team“, ist Eisner überzeugt. Und startet selbst immer wieder neue Initiativen. Zum Beispiel den Fotowettbewerb „Innermanzinger Haustierchen“. In Pandemie-Zeiten geboren, sollte der Wettbewerb die Verbundenheit der Menschen mit ihren tierischen „Familienmitgliedern“ zeigen. An die 50 Einsendungen gab‘s gleich im ersten Jahr.

Ideen hat Stefan Eisner viele. Was, wenn er selbst Bürgermeister wäre? „Dann würde ich zuerst einmal die Menschen in unserer Gemeinde fragen, was ihnen wichtig ist und was sie gerne verbessern möchten.“

„Herumsitzen gibt´s nicht“

Sechs Jahre lang war Stefan Eisner als Polizist in Wien mit dem Streifenwagen unterwegs und hat dabei viel gesehen. Später ist er in den Verwaltungsdienst gewechselt und hat nebenbei zwei Master-Titel und ein Doktorat absolviert. Heute ist er Leiter der Abteilung Verwaltungspolizei in Eisenstadt. „Ich fahre jeden Tag 200 Kilometer.“ Im Burgenland ist er auch ehrenamtlicher Landesleiter des Vereins WEISSER RING. Dieser unterstützt Opfer von Straftaten mit professioneller Beratung und Betreuung, psychosozialer und juristischer Prozessbegleitung und in Notfällen auch durch materielle Unterstützung. Im Weissen Ring ist Eisner auch Vorstandsmitglied.

Wer jetzt meint, das wäre schon genug für ein erfülltes Leben, kennt Stefan Eisner nicht. In Wien ist er noch Fahrprüfer. Dabei „lass ich mich nicht davon beeinflussen, woher jemand kommt. Das interessiert mich nicht, auch nicht, ob eine Frau ein Kopftuch trägt. Mir geht’s darum, wie jemand das Fahrzeug lenkt.“ Und daneben betreut er auf der FH Campus Wien noch Bachelor- und Master-Studenten im Fach „Public Management“.

Verheiratet, drei Kinder und immer wieder auch „Gäste“ aus anderen Nationen. Für ein paar Wochen ein weißrussisches Mädchen aus Tschernobyl, bis vor kurzem ein Mädchen aus der Ukraine. „Die war acht Monate bei uns“ und lebt jetzt in Wien. Mit seinen Kindern schreibt er gemeinsam Geschichten, die auch veröffentlicht werden. „Der schwarze Drache aus Innermanzing“ ist auch im Internet zu finden. So viel sei verraten: Es ist ein guter Drache, der seine Welt bewacht. Die nächste Geschichte ist umfangreicher, ein ganzes Kinderbuch ist es geworden, jetzt suchen Eisner und seine jungen Mit-AutorInnen einen Verlag.

Und wie geht sich das alles aus? „Einfach herumsitzen gibt es nicht. Ich geh auch noch laufen und lese gerne – aber es müssen schon richtige Wälzer sein. Ken Follet zum Beispiel.“ Fünf Stunden Schlaf reichen, sagt Stefan.

Dr. Stefan Eisner ist einer von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.