„Ich bin eine Kämpfernatur“​

„Ich liebe die Herausforderung und brauch auch ein bissel Druck. Im Wettkampf hab’ ich mich immer steigern können“. Doris Di Giorgio entspricht so gar nicht der Vorstellung, die man sich vielleicht von einer Juristin macht. Zweimal war sie Vize-Staatsmeisterin im Triathlon über die Ironman-Distanz. Und Herausforderungen findet sie auch in ihrem Engagement für die Gemeinde Hennersdorf mehr als genug.

„Ich hab’ schon immer den Wunsch gehabt, mich in vielen Bereichen auszukennen.“ Bereits in der Schule war ihr klar: Medizin oder Jus. Der damalige Hausarzt der Familie hat ihr vom Medizin-Studium abgeraten. Ärzteschwemme und so. Also wurde sie Juristin und ist seit vielen Jahren bei der Stadt Wien. Mit einer Unterbrechung von etwa zweieinhalb Jahren, in denen sie im Sportministerium an der Neuordnung des Bundessportförderungsgesetzes arbeitete. 

Geschäftsführende Gemeinderätin Mag. Doris Di Giorgio, MBA, 54

„Endlich kommt wieder wer von Euch“

Aufgewachsen in der Nachbargemeinde Vösendorf, wohnt Doris seit 1997 in Hennersdorf, ehemals eine SPÖ-dominierte Gemeinde. Bis sich dann 2015 die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat schlagartig änderten. Beim Versuch, ein neues Team zu formieren, wurde auch sie zur aktiven Mitarbeit eingeladen und sagte zu, weil sie „viel Umsetzungspotential“ erkannte. Im Wahlkampf zur Gemeinderatswahl 2020 musste sie schmerzlich erkennen, dass die Defizite der Jahre vorher nicht kurzfristig wettzumachen sind. „Endlich kommt wieder wer von Euch“, hat sie bei ihren Hausbesuchen des Öfteren gehört. 5 Mandate für die SPÖ.

Mit 6 Jahren hat sie ihr erstes Schi-Rennen absolviert, bis 18 war sie aktives Mitglied im Schi-Klub. Bis sie ihren späteren Mann kennenlernte, einen begeisterten Windsurfer. Ab da verbrachte sie weniger Zeit auf der Piste und mehr im Surfer-Hot-Spot Podersdorf. Dort erlebte sie als Zuschauerin eine Triathlon-Staatsmeisterschaft. „Gewaltig, das möcht‘ ich auch einmal machen“, so ihr Entschluss. Im Winter darauf hat sie „richtig“ Kraulen gelernt. Dann erstmals einen Duathlon absolviert – Radfahren und Laufen, der „kleine Bruder“ vom Triathlon – und bei sogenannten Sprint-Triathlons mitgemacht. „Dann sind die Kinder gekommen“ – rund sechs Jahre Wettkampf-Pause.

Das Wichtigste ist ein gutes Team

Athleten in Einzelsportarten seien – so hört man oft – nicht teamfähig. Völlig falsch, sagt Doris Di Giorgio. Auch als Einzelsportler braucht man rundherum ein gutes Team. Allein geht gar nichts – eine Parallele zur Politik.

Als sie nach der Kinderpause wieder zu trainieren begann, hat sie das immer im Team gemacht und einen Profi als Trainer engagiert. 2013 war es dann so weit. Nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und einem Lauf-Marathon als „Draufgabe“ ging sie als Schnellste in ihrer Altersklasse durchs Ziel. Insgesamt wurde sie damit Vize-Staatsmeisterin im Triathlon über die Ironman-Distanz. Ein Titel, den sie sich im Jahr darauf nochmals holte.

Wie sie diese Distanzen durchhält? „Schwimmen ist meine schwächste Disziplin. Wenn ich dann beim Radfahren immer wieder jemanden überhole, gibt das schon Auftrieb. Und dann freu ich mich aufs Laufen. Da ist es wichtig, sich genau an die Trainer-Vorgaben zu halten: Nicht euphorisch werden, nicht zu schnell, sonst gehst du nach ein paar Kilometern ein.“ 

Doris hat Ausdauer. Das hat sie schon im Sportverein Vösendorf bewiesen, wo sie 10 Jahre Obfrau war. In der Gemeindepolitik braucht sie auch einen langen Atem, weil die Mehrheitspartei das vielbeschworene „Miteinander“ nicht lebt. Im Gegenteil – bei vielen Projekten der Minderheit werden dieser Steine in den Weg gelegt. Doris di Giorgio kann eine Menge Beispiele aufzählen. Vom mühsamen Ringen um die Neugestaltung des Sportplatzes über das Abschmettern eines Vorschlags für einen höheren Heizkostenzuschuss in der Gemeinde bis hin zum Umgang mit dem ehemaligen Jugendtreffpunkt im alten Waggon. Die Liste ist sehr lang.

Freizeit? Natürlich Sport und Familie. Fernsehen? Wenig. Nachrichten, Sport und ausgewählte Filme. Dafür aber Lesen. Sachbücher wie etwa jenes von Vince Ebert zum Thema Blackout. Sein Kabarett-Programm hat sie genossen: „Lachen auf hohem Niveau“. Und der Titel seines neuesten Buches ist irgendwie auch das Motto von Doris Di Giorgio: „Denken Sie selbst“. 

Doris Di Giorgio ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.