„Ein Lächeln reinbringen“

„In der Gemeinde geht es nicht um große Politik. Mit geht‘s um die Lebensqualität, um ein friedliches und schönes Miteinander.“ Dafür ist Antonia Hammer nicht nur politisch, sondern auch künstlerisch unterwegs. Mit Erfolg auf beiden Gebieten.

 

„Kommt der Xiberger wieder durch?“, lacht Antonia Hammer. Auch nach 30 Jahren in Mitterndorf an der Fischa (Bezirk Baden) kann sie ihre Vorarlberger Herkunft nicht verleugnen. Was sie auch gar nicht will. In die Schule gegangen ist sie im Ländle, in der Schweiz und in Tirol, bevor es dann nach Wien weiterging. In Mitterndorf gelandet ist sie auf der Suche nach einem Haus in der Nähe des Flughafens, weil ihr Mann beruflich sehr viel unterwegs sein musste.

Geschäftsführende Gemeinderätin Antonia Hammer, 68

„Du kommst in den Ort rein und fühlst dich wohl“

Mit fünf Kindern sind sie seinerzeit eingezogen – in ein halbfertiges Haus. „Keine Türen, kein Wasser, keinen Strom“. Schon damals war sie von der Hilfsbereitschaft der MitterndorferInnen positiv überrascht. „Wenn du Hilfe brauchst, sind sie da.“ Das zeichnet die Menschen hier auch heute noch aus, erzählt sie mit Stolz. „Ich lebe gerne hier. Das ist das erste Mal, dass ich wirklich wo zu Hause bin. Du kommst in den Ort rein und fühlst dich wohl.“

Als ihr die Frage gestellt wurde, ob sie nicht für die SPÖ im Gemeinderat mitmachen wolle, hat sie sich zuerst mit ihren Kindern beraten. „Weil wenn ich was mache, dann mach ich`s zu hundert Prozent.“ Und das über viele Jahre. Bürgermeister Thomas Jechne, den wir kurz treffen, erinnert sich, dass Antonia für ihn schon zum „Urgestein“ gehörte, als er selbst in die Politik einstieg. Heute ist sie als geschäftsführende Gemeinderätin für Kindergärten zuständig.

Im Büro des Bürgermeisters hängt etwas von Antonia, das nichts mit ihrer politischen Arbeit zu tun hat: Ein abstraktes Gemälde aus einer Venedig-Serie. Antonia Hammer malt seit vielen Jahren. Vornehmlich abstrakt, weil das der Phantasie des Betrachters mehr Spielraum lässt. Begonnen hat sie als Autodidaktin mit Aquarellen, dann folgten Öl und Acryl. Malen ist aber nicht genug, sie schweißt auch, hat Keramiken und Mosaike gemacht. Das Mosaik auf der Mauer vor ihrem Haus hat sie gemeinsam mit ihren Kindern gestaltet. Ausstellungen gab’s schon quer durch Österreich. Wenn Sie heute Ruhe zum Malen haben will, dann macht sie das in der Gruppe. „Da dreht sich dann 20 Stunden am Tag alles um die Malerei.“ In Griechenland, Italien, Deutschland.      

„Hallo Antonia“

Als Kind hatte Antonia den Traum, Archäologin zu werden. Noch heute interessiert sie sich für alles, was mit Geschichte zu tun hat. Das schlägt sich auch bei der Wahl der Bücher nieder, die sie liest. „Einen historischen Bezug müssen sie haben.“ Ihr beruflicher Weg hat sich dann in eine andere Richtung entwickelt. Als Restaurantleiterin bei McDonalds hat sie viel über Mitarbeiterführung gelernt: „Du musst deine Leute fair behandeln und hinter ihnen stehen. Lass ja nicht den Chef raushängen!“ Die letzten 20 Jahre vor der Pensionierung hat sie im Kindergarten in Mitterndorf gearbeitet. „Es ist schön, wenn du auf der Straße gehst und die Kinder rufen schon von weitem Hallo Antonia!“ Mit dabei: Snoopy, ihr Chihuahua.

„Ich mag es, etwas für den Ort zu bewegen. Da sein, zuhören, helfen, Lebensfreude vermitteln. Ein Lächeln reinbringen.“ Eigentlich ganz einfach, oder? „Ich glaube, andere Menschen mögen meine ehrliche und offene Art.“ Sie engagiert sich in Vereinen, betreut auch in der Pension noch ein Kind mit besonderen Bedürfnissen in der örtlichen Schule. Seit drei Jahren spielt sie in der Theatergruppe mit. „Ich liebe es, auf der Bühne zu improvisieren – manchmal zum Leidwesen der anderen SchauspielerInnen.“

Antonia hört sich gerne Diskussionen an, weil „man dann wieder über seine eigene Meinung nachdenkt und den Standpunkt hinterfragt.“ Zu den VertreterInnen der anderen Parteien im Gemeinderat hat sie ein gutes Verhältnis. Zu kämpfen hat sie mitunter mit den Tendenzen zu einer „Mecker-Gesellschaft“. Und gar nichts anfangen kann sie mit Ausländerfeindlichkeit. „Da geht‘s um Menschen, die alles verloren haben, weit weg von ihrer Heimat sind und denen ist man dann alles neidig? Ich versteh’s nicht.“ Weswegen ihr manche nachsagen, sie sei Mutter Teresa und „sehe in allem was Gutes.“ Ein  Amerika-Aufenthalt zu Weihnachten hat sie wieder einmal überzeugt: „Wir leben in einem tollen Land.“

Antonia Hammer ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.