„Gute Ideen unterstützen – egal woher sie kommen“

Als Mitglied eines 60-köpfigen Orchesters weiß Andreas Fallmann, wie wichtig ein gut eingespieltes Team ist. Das kommt ihm auch als Bürgermeister der Marktgemeinde Gaming (Bezirk Scheibbs) zugute.

„Rund 30 Ausrückungen im Jahr haben wir sicher.“ Nein, es geht nicht um die Feuerwehr, sondern um den Gaminger Musikverein. Den gibt’s seit ca. 70 Jahren. 15 Jahre davon war Andreas Fallmann Obmann. „Da bist du vor allem Manager: Veranstaltungen organisieren, die Leute bei Laune halten, mit dem Kapellmeister gut zusammenarbeiten, ums Haus kümmern.“ In Corona-Zeiten wanderte man vom Saal in den Park der Kartause – beim Musik-Picknick gab‘s kein Problem mit den Abstandsregeln.

Bürgermeister Andreas Fallmann, 50

„Es gibt keine schönere Region zum Leben“

Weil er „den perfekten Nachfolger“ hatte, konnte er seine Funktion im Musikverein Anfang des Jahres zurücklegen. Um gleich eine neue zu übernehmen: Seit Ende Jänner ist Andreas Fallmann Bürgermeister in Gaming. Angestrebt hat er das nicht, es hat sich so entwickelt, sagt er. Geschäftsführender Gemeinderat war er seit 2009, Vizebürgermeister seit 2018. Nach dem überraschenden Rücktritt der bisherigen Bürgermeisterin wurde er gewählt.

„Ich möchte im Gemeinderat debattieren, aber nachher ganz normal reden und mit Euch auf ein Bier gehen können“, so seine erste Botschaft an alle Fraktionen. Und die scheint angekommen zu sein. „Auf einmal reden wieder alle miteinander.“ Die gedrehte Stimmung hat sich auf den ganzen Ort übertragen, stellt er nicht ohne Stolz fest.

„Es gibt keine schönere Region zum Leben“, preist er die vielen positiven Seiten seiner Gemeinde. Schulen, Infrastruktur, Arbeitsplätze, Freizeitangebote ohne Ende. Gaming ist flächenmäßig die zweitgrößte Gemeinde Niederösterreichs und kämpft gegen die Abwanderung. Einige Katastralgemeinden sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer zu erreichen. Der projektierte Glasfaser-Ausbau soll helfen, auch diese Gebiete wieder attraktiver zu machen.

„Gute Ideen werden unterstützt, egal woher sie kommen. Wir arbeiten für den Ort, nicht für eine Partei“, so sein Credo. An seiner sozialdemokratischen Grundeinstellung ändert das nichts. Dass er als langjähriger Gemeindebediensteter die Verwaltung bis ins Detail kennt, ist für den neuen Bürgermeister sicher von Vorteil.

„Schöner ist es, wenn alle miteinander spielen“

Zugposaune spielt Andreas Fallmann seit frühester Jugend. „Der Musikschuldirektor damals war auch Kapellmeister. Und der hat einem vorgeschlagen, was man lernen könnte, weil er es in der Kapelle gebraucht hat.“ Bereut hat er es nie. „Ein super Instrument.“ Gibt es eine Parallele zwischen dem Musiker-Leben und der Politik? „Musizieren ist alleine zwar auch schön, aber schöner ist es, wenn alle miteinander spielen. Wenn alle an einem Strang ziehen, geht sicher mehr weiter.“

Jeden Freitag ist in Gaming Probe. An die 50 MusikerInnen kommen da zusammen, manche aus Wien, einer sogar aus der Steiermark. Zweimal war der Musikverein bei der Landesmusikbewertung dabei – da werden die drei besten Kapellen des Landes eingeladen. Einmal waren Fallmann und seine MusikerkollegInnen sogar bei der Bundesmusikbewertung. „Das war schon ein besonderes Erlebnis für alle, in diesem Saal im Wiener Rathaus zu spielen.“

Musik ist in der Familie Fallmann allgegenwärtig. Die ältere Tochter spielt Klavier, die jüngere Saxophon und seine Frau Querflöte. Geübt wird allerdings solo. Fürs gemeinsame Musizieren „passen diese Instrumente nicht wirklich zusammen.“ Andreas Fallmann hört auch viel Blasmusik – von traditionell bis Brass. In einer zwölfköpfigen Formation spielt er auch noch mit. „Da muss ich schon viel üben.“

Bleibt da überhaupt noch Zeit für etwas anderes? Ja: Schifahren, Radeln – seit kurzem elektrisch unterstützt. „Wenn ich mit dem E-Bike einen normalen Radler überhole, hab‘ ich ein schlechtes Gewissen.“ Und die kürzlich fertiggestellte Paddle-Tennis-Anlage in Gaming wird er sicher probieren. Wenn Zeit ist.

Andreas Fallmann ist einer von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.