„Aufstehen, weiterarbeiten, nicht aufgeben."
Spitzensportlerin, Trainerin und jetzt geschäftsführende Gemeinderätin in Enzersfeld im Weinviertel (Bezirk Korneuburg): Helga Ronge hat mit Disziplin und Konsequenz viel bewegt in ihrem Leben. Und als Fußball-Trainerin auch viele Männer überrascht.
„Ich hab ab meinem 14. Lebensjahr rund zehn Jahre aktiv Spitzensport betrieben. Mein österreichischer Rekord über 1000 Meter hat ziemlich lange gehalten.“ Als internationale Leichtathletik-Trainerin hat sie „ihre“ Jugendlichen bis zu den olympischen Spielen gebracht – im Mittel- und Langstreckenlauf. Als sie dann von Wien aufs Land gezogen sind, hat Helga Ronge natürlich gehofft, dass sich auch ihre Söhne für den Sport begeistern. Was diese auch getan haben – allerdings nicht für die Leichtathletik, sondern für Fußball. Und weil‘s keinen Trainer für die Jugendmannschaft gab, hat die Mama die Trainerausbildung gemacht. „Da waren alle ziemlich verwundert, dass sich eine Frau dafür interessiert.“
„Mein Mann und ich haben die U8 bis in die Landesliga U14 gebracht“, erzählt Helga stolz. Fußballfans werden genau wissen, was gemeint ist, alle anderen dürfen trotzdem beeindruckt sein. Helgas Mann hat die Trainerausbildung später gemacht, er ist noch als Jugendtrainer aktiv.
Geschäftsführende Gemeinderätin Helga Ronge, 66
Am wichtigsten ist Ausdauer
Was man im Sport für die Politik lernen kann? „Ausdauer. Nicht aufgeben. Wenn du hingefallen bist: aufstehen und weiterarbeiten. Das ist nun mal das Grundprinzip.“ Als sie mit der Leichtathletik aufgehört hat, „war da ein tiefes Loch, in das ich gefallen bin.“ Die Einladung, sich in der SPÖ zu engagieren, hat sie da wieder herausgeholt. Das war 2001. „Ich bin dann sofort aktiv geworden, bin 2005 in den Gemeinderat gekommen, 2015 zur Parteivorsitzenden gewählt worden.“ Seit 2018 ist Helga Ronge geschäftsführende Gemeinderätin. Herzensanliegen: die Umwelt. „Wir vergiften uns selber“, war ihr Appell als Umweltgemeinderätin, mit dem sie gegen den Einsatz von Glyphosat gekämpft hat. Mit Erfolg: Enzersfeld ist heute eine „Natur im Garten“-Gemeinde.
Sehr froh ist sie auch darüber, die Krabbelstube in der Gemeinde durchgesetzt zu haben – auch wenn es seinerzeit von der Mehrheitsfraktion geheißen hat: Kein Bedarf. „Und dann sind auf einmal 40 Leute zu diesem Thema im Gemeindesaal gesessen.“ Am 1.April 2024 ist die Krabbelstube eröffnet worden. Auch der von ihrem Team lange eingeforderte Bebauungsplan „ist endlich im Werden“.
„Bin ein kommunikativer Typ“
Beruflich war Helga früher mal in der Versicherungsbranche, in die sie nach der Kinderpause nicht mehr zurück wollte. Als die Söhne ihr zu verstehen gaben, dass sie sie nicht mehr so intensiv zu Hause bräuchten, hat sie sich „bei hunderten Firmen beworben“. Gemeldet hat sich dann ein Sicherheitsunternehmen, das sie vom Fleck weg engagiert hat. Für die Parkraumüberwachung. „Parksheriff“, wie sie lachend sagt. Zuerst in Klosterneuburg, später in Korneuburg. Den ganzen Tag in der frischen Luft, „da hab ich locker 35.000 Schritte am Tag zusammengebracht.“ Erfahrungen? „Nur positive, weil ich ein kommunikativer Typ bin. Ich gehe auf Leute zu, lächle sie an, ich bin nicht grantig.“ Eigenschaften, mit denen sie auch in der Kommunalpolitik punkten kann. „Die Leute schätzen, dass sie mit mir reden können.“
Für die nächste Gemeinderatswahl hat sie ein gutes Gefühl. „Wir sind ein super Team“. Themen gibt es genug: Seit 2020 wird versprochen, dass beim Kindergarten etwas geschehen muss – der ist schon in die Jahre gekommen, passiert ist aber bisher nichts. Auch mehr Platz für die Feuerwehrmusik-Kapelle steht zum Beispiel auf der langen Liste der SPÖ für Enzersfeld.
Lang ist auch die Kellergasse – eine der längsten im Weinviertel, wir Helga Ronge betont. Reges Vereinsleben, Wirtshäuser, gute Infrastruktur – bei den Vorzügen ihrer Heimatgemeinde kommt sie fast ins Schwärmen. Und auch wenn es um ihre Familie geht. Sie ist stolz auf ihre Söhne und die Enkelkinder – und kann sich der Unterstützung ihres Mannes sicher sein. „Super wenn man heim kommt, und das Essen steht am Tisch.“ Was kocht er am besten? „Schweinsbraten, ganz klassisch.“ Zeit für künstlerische Betätigung kann sie sich an manchen Wochenenden auch noch stehlen: Früher Aquarellmalerei, jetzt auch Acryl.
Helga Ronge ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.