Schwarz-Blau hat erfolgreiche Aktion 20.000 für ältere ArbeitnehmerInnen eingestellt – jetzt müssen Länder gegensteuern.
LHStv. Franz Schnabl (l.), Landesparteivorsitzender der SPÖ NÖ, und Bgm. Rupert Dworak (r.), Präsident des NÖ GVV, begrüßen die Anstrengungen des AMS und des Landes NÖ. Schnabl zur Unterstützung von älteren ArbeitnehmerInnen: „Wir freuen uns, dass die ÖVP NÖ, nachdem sie maßgeblich dabei mitgewirkt hat, die erfolgreiche Aktion 20.000 der damaligen rot-schwarzen Bundesregierung ‚abzudrehen‘, nun langsam einsieht, dass rasche und intensive Unterstützung für die ArbeitnehmerInnen 50 + dringend notwendig ist.“
Während die Arbeitslosigkeit insgesamt weiter
zurückgeht, steigt sie in NÖ bei Personen über 50 Jahren erstmals wieder um 0,5
Prozent, bei weiblichen Arbeitslosen in dieser Gruppe sogar um 5,4 Prozent. Da
helfe kein Schönreden – das seien die ersten Vorboten auf eine sich weiter
festigende Altersarbeitslosigkeit. Es geht um 23.444 Schicksale von
NiederösterreicherInnen, weiß Schnabl.
Die SPÖ NÖ drängt seit der Einstellung der
Beschäftigungsinitiative, die darauf ausgelegt war, 20.000 älteren Menschen
wieder die Chance auf einen Job zu geben, darauf, zu handeln. Die
Wiedereinsetzung der Aktion 20.000 würde am strikten ‚Nein‘ der Bundesregierung
– unter dem ausgebreiteten schwarzen Schutzmantel Mikl-Leitners über dem
türkis-schwarzen Bundeskanzler – scheitern, meint Schnabl: „So hat die ÖVP NÖ
wieder einmal in die Trickkiste gegriffen und verkauft die Aufstockung der
Beschäftigungsinitiative GemA 50+ als die größte Errungenschaft aller Zeiten.“ Im
Gegensatz zur Bundesregierung und Ministerin Hartinger, die keinen blassen
Schimmer hätten, wie man Menschen wieder in Beschäftigung bringen könne,
produziere man in NÖ mit den bescheidenen Möglichkeiten eines Bundeslandes
zumindest wieder ein Stückwerk, beschreibt Schnabl die späte Einsicht der ÖVP.
Die Aufstockung der bisher 250 Kontingentplätze
von GemA 50+ auf 600 findet natürlich, wie jede Maßnahme, die sich den vielen
Betroffenen annimmt, Zustimmung, bestätigen Schnabl und Dworak. GVV-Präsident
Rupert Dworak, der die guten Erfahrungen der Gemeinden mit
Beschäftigungsinitiativen, wie der Aktion 20.000 oder gemA 50+ hervorstreicht:
„600 Menschen bekommen so eine Perspektive, können wieder am Arbeitsleben
teilnehmen und bekommen die Chance auf einen langfristigen Wiedereinstieg. Ich
appelliere aber zum wiederholten Male, die Aktion 20.000 wieder aufleben zu
lassen, denn diese könnte noch viel mehr älteren ArbeitnehmerInnen den Weg
zurück ins Arbeitsleben ebnen.“ Durch die längere Dauer der Maßnahme von bis zu
zwei Jahren und der bis zu 100-prozentigen Förderung des AMS wäre dies sowohl
für ArbeitnehmerIn, wie auch Gemeinden eine Win-win-Situation gewesen. GemA 50
+ bietet Arbeitslosen drei Monate Anstellung über einen Verein, Gemeinden
zahlen dabei 350 Euro pro Monat für einen Vollzeitbeschäftigten. Die SPÖ hat
ÖVP wie FPÖ nach der Aussetzung der Maßnahme mittels zahlreicher Anträge
mehrere Chancen auf Weiterführung gegeben. „Leider haben jene, die diese
Maßnahme noch wenige Wochen vor der Einstellung als wichtig für unser
Bundesland erachtet haben, blindlings dagegen gestimmt“, zeigen sich Schnabl
und Dworak entsetzt von der Ignoranz gegenüber jenen Menschen, die sich durch
diese Initiative bereits wieder in Beschäftigung gesehen haben, bevor diese jäh
gestoppt wurde. Landesrat Wilfing beispielsweise jubilierte noch am 3. Juli
2017, dass die Aktion 20.000 dazu beitragen würde „diesen Menschen wieder eine
Perspektive am Arbeitsmarkt zu geben. (http://www.noe.gv.at/noe/Konjunkturmotor_springt_an_-_Aktion_20.000_unterstuetzt_a.html)
ÖVP und FPÖ seien es,
so Schnabl abschließend, „die älteren Arbeitssuchenden die Perspektive geraubt
haben.“ Jeglicher Vernunft widersprechend wurde eine erfolgreiche
Beschäftigungsinitiative in einer Nacht- und Nebelaktion abgedreht. Die
Landeshauptfrau hätte auch in diesem Bereich dem Land NÖ eine Menge Geld sparen
können, wenn sie sich für den Fortbestand sinnvoller Projekte, wie der ‚Aktion
20.000‘ auf Bundesebene eingesetzt hätte: „Noch ist es nicht zu spät. Fast
23.500 betroffene NiederösterreicherInnen warten sehnsüchtig auf die
Wiederaufnahme der Aktion!“