Forderung von 1.500 Euro pro Geisterspiel für Vereine sowie Einberufung eines Sportgipfels mit Vertretern der Sportverbände und Vereinsfunktionären, um Vereinssterben in NÖ zu verhindern
Der Klubobmann der SPÖ NÖ, LAbg. Reinhard Hundsmüller, ASKÖ NÖ-Präsident Rupert Dworak, Sportsprecher LAbg. Rainer Windholz und NRin Petra Vorderwinkler, Mitglied im Sportausschuss des Bundes, untermauerten anlässlich einer Pressekonferenz die Standpunkte der SPÖ NÖ im Hinblick auf die neuen Covid-Maßnahmen bzgl. Sportveranstaltungen.
1.500 Euro als Entschädigung und sofortige Hilfe für den Heimverein bei der Austragung eines Geisterspiels und die rasche Einberufung eines Sportgipfels mit Vertretern der Sportverbände und Vereinsfunktionären sind die Hauptforderungen der niederösterreichischen Sozialdemokratie, wie Klubobmann Hundsmüller berichtete: „Sportvereine beziehen einen Großteil ihrer Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Einnahmen aus der Kantine! Die Entscheidung von LH Mikl-Leitner, dass Sportvereine in einem Bezirk, welcher Covid-bedingt auf Orange geschalten ist, Meisterschaftsspiele nur noch ohne Zuschauer austragen dürfen, bedeutet für viele Klubs nichts anderes, als dass ihnen der finanzielle Nährboden unter den Füßen weggerissen wird und sie vor dem unmittelbarem Aus stehen! Für die SPÖ NÖ steht außer Zweifel, dass die Gesundheit das Wichtigste im Leben ist – mit gewissen vorgegebenen Rahmenbedingungen muss es aber möglich sein, Sportveranstaltungen mit Zuschauern abhalten zu können.“
Rupert Dworak, seit 2007 Präsident des ASKÖ NÖ, betonte, dass die 574 Vereine des ASKÖs, mit dessen rund 3.000 Ehrenamtlichen und über 70.000 Mitgliedern, von der Entscheidung der Landeshauptfrau, Geisterspiele austragen zu müssen, eiskalt erwischt wurden: „Diese Entscheidung hat auch herbe Auswirkungen auf die Jugend: Der Weiterbestand von über 1.470 Jugendmannschaften in unserem Bundesland – alleine des ASKÖs – ist mit einem Schlag nicht mehr gesichert! Deswegen werden wir nicht müde werden, einen Sportgipfel mit Vertretern der Verbände und Vereine einzufordern, um eine Lösung auf den Tisch zu bringen, welche den Fortbestand unserer Vereine und Jugendmannschaften gewährleistet!“
Sportsprecher Rainer Windholz veranschaulichte die Ausgaben eines Fußballvereins in der 2. Klasse und hielt fest, dass sich die laufenden Kosten pro Monat für Platzmiete, Strom, Gas, Platzwart, Internet/Telefon, div. Beiträge sowie Schiedsrichterkosten auf rund 2.200 Euro belaufen: „Nicht eingerechnet sind die Aufwandsentschädigungen für Trainer und Spieler! Hochgerechnet auf das Jahr haben unsere Vereine in Niederösterreich somit mehrere 10.000 Euro zu tragen! Ohne Einnahmen aus Eintrittsgeldern und der Kantine sind diese Summen nicht zu stemmen! Aus diesem Grund haben wir bereits während des Lockdowns einen Antrag im Landtag gestellt, der das Ziel hatte, den Vereinen die Erstattung von 45 % der nachgewiesenen, laufenden Kosten zu ersetzen. Leider wurde unser Antrag damals von der ÖVP unverständlicherweise vom Tisch gewischt und abgelehnt! Bei unserem aktuellen Antrag, welcher den Vereinen 1.500 Euro als Entschädigung bei der Austragung eines Geisterspiels bringen soll, erwarten wir uns breite Unterstützung! Es ist fünf vor zwölf und viele unserer Vereine stehen vor dem Aus!“
Nationalrätin Petra Vorderwinkler betonte, dass es von der Bundes-SPÖ 100-prozentige Unterstützung für die SPÖ NÖ, bei der Umsetzung ihrer geplanten Initiativen gäbe: „Auf Bundesebene versucht die Sozialdemokratie zudem alles Menschenmögliche, um die Vereine bestmöglich zu unterstützen! Wir haben bereits im Mai einen Entschließungsantrag ‚Rettungsschirm für den Sport‘ mit 100 Millionen Euro an Unterstützungen für Sportvereine von Seiten der SPÖ im Bundesrat eingebracht, der mehrheitlich angenommen und somit beschlossen wurde. Im Zuge der nächsten Nationalratssitzung werden wir erneut einen Antrag zur finanziellen Unterstützung der betroffenen Sportvereine einbringen! Im Hinblick auf die Förderungen des Bundes, welche die Vereine abrufen können, bedarf es jedoch auch weiterer Änderungen, da unsere Sportvereine hier mit einer Flut an Bürokratie konfrontiert werden. Wir brauchen rasche und einfach zu beantragende Hilfen!“
Abschließend bekräftigten Hundsmüller, Dworak, Windholz und Vorderwinkler erneut ihre Forderungen: „Wir verlangen 1.500 Euro für unsere Sportvereine pro Austragung eines Geisterspiels und die sofortige Einberufung eines Gipfels mit Vertretern der Sportverbände und Vereinsfunktionären! Die ÖVP NÖ ist angehalten, endlich einzulenken und den Weg frei für tatsächliche Unterstützungen von Land NÖ zu machen! Das Blockieren muss ein Ende haben! Es geht um nicht weniger als unsere Vereine und unser gesellschaftliches Zusammenleben in Niederösterreich!“