Mähroboter – für Tiere lebensgefährlich: Tierschutz Austria schlägt Nachtfahrverbot vor

Mähroboter – für Tiere lebensgefährlich: Tierschutz Austria schlägt Nachtfahrverbot vor

„Unsere Gärten sollten eine Oase für Wildtiere sein – und kein gefährlicher Albtraum“, meint Mag. Martin Aschauer, Sprecher von Tierschutz Austria. Deshalb fährt Tierschutz Austria bundesweit die Kampagne „Mähpause“. Ruhezeiten retten Tiere.

Mähroboter sind praktisch, bequem und effizient. Doch sie haben eine dunkle, oft tödliche Kehrseite, die Tierschutz Austria nicht länger ignorieren kann. Die neuen Helfer im heimischen Garten zerschneiden so ziemlich alles, was ihnen in den Weg kommt. Vor wenigen Tagen sogar den Fuß eines drei Monate alten Babys in Piesendorf (Salzburg), das durch den Garten krabbelte. Es wurde von einem Mähroboter erfasst und schwer verletzt.

Vor allem nachtaktive Wildtiere wie Igel geraten immer wieder unter die Messer der automatischen Mäher. Sie fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich schutzlos ein – ein Verhalten, das ihnen in Kontakt mit Mährobotern oft zum Verhängnis wird. Die nächtliche Aktivität der Geräte fällt genau in die Zeit, in der viele Tiere unterwegs sind, um Nahrung zu suchen.

Tierschutz Austria schlägt vor:

  • Ein Nachtfahrverbot von 20:00 bis 6:00 Uhr für alle Mähroboter
  • Einführung technischer Mindeststandards, etwa automatische Tiererkennungssysteme
  • Öffentliche Aufklärung, um GartenbesitzerInnen für die Risiken zu sensibilisieren

Mit der Kampagne appelliert Tierschutz Austria an alle GartenbesitzerInnen, Gemeinden und Entscheidungsträgerinnen: Mähroboter dürfen nicht zur stillen Gefahr für Tiere – oder gar für Kinder – werden.

Weitere Informationen zur Kampagne, Hintergrundberichte und Beteiligungsmöglichkeiten finden sich unter: www.nachtfahrverbot.at

Foto: pixabay/distelAPPArath

Künftig 21 NEF-Stützpunkte in NÖ: Weichenstellungen für Zukunftsausrichtung der Rettungslandschaft getroffen

Künftig 21 NEF-Stützpunkte in NÖ: Weichenstellungen für Zukunftsausrichtung der Rettungslandschaft getroffen

Die Zukunft der Rettungs- und Notfallversorgung in Niederösterreich stand am 20. August 2025 im Mittelpunkt eines Pressegesprächs der Landesräte Eva Prischl, Ludwig Schleritzko und Martin Antauer. Sie informierten gemeinsam mit Johannes Pressl, Präsident des NÖ Gemeindebundes, Andreas Kollross, Präsident des NÖ GemeindevertreterInnenverbandes sowie den Präsidenten Hans Ebner (Rotes Kreuz NÖ) und Hannes Sauer (Arbeiter-Samariter-Bund NÖ) über die künftige Neuausrichtung sowie finanzielle Absicherung der niederösterreichischen Rettungslandschaft.

Landesrätin Prischl betonte, dass die letzten Wochen und Monate von sehr intensiven Verhandlungen geprägt gewesen seien. Im Zentrum stand dabei die Sicherstellung des Rettungs- und Notarztsystems in Niederösterreich. Erstens sei die Finanzierung des Gesamtvertrages im Rettungsdienst sicherzustellen gewesen und zweitens gemäß Empfehlungen des Gesundheitspaktes 2040+ die Neuausrichtung des Rettungs- und Notfallsystems in Umsetzung zu bringen, meinte die Landesrätin. „Im Zusammenhang mit dem Rettungsdienstvertrag liegt nun nach intensiven Verhandlungen ein Ergebnis vor, das nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart im Blick hat, sondern insbesondere auch die Zukunft“, betonte Prischl. Die Rettungsorganisationen erhalten für erbrachte Leistungen der Jahre 2022 bis 2025 rund 70 Millionen Euro zusätzlich. Zudem seien ein Gemeindeunterstützungspaket ausverhandelt und die Zusicherung getroffen worden, sich weiter umfassend über Verbesserungspotenziale und nachhaltige Reformschritte zu unterhalten, zeigte sich Prischl über die Einigung erfreut.

In Hinblick auf die durch die Abgeordneten im Landtag mit großer Mehrheit beschlossene Neugestaltung der niederösterreichischen Rettungs- und Notfallstruktur wies die Landesrätin darauf hin, dass die Anzahl der 21 Stützpunkte der Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) festgeschrieben gewesen sei. Von aktuell 32 NEF-Stützpunkten sollen elf Standorte umstrukturiert werden. Hier sollen zukünftig Notfallrettungen tätig sein, die mit hochqualifizierten Notfallsanitätern betrieben werden. Die Landesrätin habe daher Experten damit beauftragt, eine entsprechende Standortliste mit allen Stützpunkten des Landes zu erstellen, um eine zukunftsfähige Versorgungsstruktur zu errichten, die medizinische Qualität, Effizienz und Erreichbarkeit sinnvoll vereine. Diese Stützpunkte werden ab April 2027 das neue krankenhausbasierte Notarztsystem bodengebunden tragen. Die Standorte seien auch mit allen Regierungsparteien abgestimmt worden. „Notarzteinsatzfahrzeuge werden dann in Amstetten, Baden, Gänserndorf, Gmünd, Hollabrunn, Horn, Korneuburg, Krems, Lilienfeld, Melk, Mistelbach, Mödling, Neulengbach, Neunkirchen, Schwechat, Sankt Pölten, Scheibbs, Tulln, Waidhofen/Thaya, Wiener Neustadt und Zwettl stationiert sein. Die restlichen Standorte werden umstrukturiert und zukunftsfit ausgerichtet“, gab sie bekannt und fügte hinzu, dass „die im Gesundheitspakt festgelegten flankierenden Maßnahmen zuvor umgesetzt sein müssen. Erst wenn die Voraussetzungen geschaffen sind, wird es zu Veränderungen in den Regionen kommen.“

Die im Gesundheitsplan 2040+ festgelegten Empfehlungen für eine schnelle und vollkommene Rettungskette der Zukunft wurden mit den Rettungsorganisationen besprochen und sollen bis zum Frühjahr 2027 in Umsetzung sein. Diese sind ein wohnortnahes First-Responder-System für lebensrettende Sofortmaßnahmen bei lebensbedrohlichen Notfällen in den Gemeinden, die Standorterweiterung der Acute Community Nurses zur Schnittstellenbetreuung zwischen Primärversorgung und Notfallmedizin, der Ausbau auf insgesamt 86 Rettungswagenstützpunkte (RTW-C) mit hochqualifizierten Notfallsanitätern, die Ausweitung der Flugrettung an den Hubschrauberstützpunkten im Land durch 24/7 Betrieb, Nacht- und Schlechtwettertauglichkeit sowie die Erweiterung des Intensiv-Transport-Hubschraubers und die Erweiterung der telemedizinischen Unterstützung nicht-ärztlich besetzter Einsatzmittel durch Telenotfallmediziner. „Mit dieser Weiterentwicklung schützen wir das Gesundheitssystem vor Überlastung und gewährleisten gemeinsam, dass die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher auch in Zukunft bestmöglich versorgt werden“, ist die Landesrätin überzeugt.

„Der Gesundheitspakt 2040+ und der daraus resultierende Gesundheitsplan 2040+ ist ein starkes Zeichen der Geschlossenheit. Mit der geplanten Neuausrichtung der Rettungslandschaft in Niederösterreich wird auf die aktuellen Herausforderungen reagiert und das Rettungs- und Notfallwesen fit für die Zukunft gemacht“, sagte Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko, der darauf hinwies, dass „es meine Aufgabe ist, die finanzielle Absicherung des Rettungs- und Notfallwesens zu garantieren, ohne unsere Gemeinden dabei übermäßig zu belasten. Deshalb übernimmt das Land Niederösterreich die gesamte Finanzierung in Höhe von 70 Millionen Euro von 2022 bis 2025, wovon 50 Millionen Euro als Gemeindeunterstützungspaket für unsere Gemeinden vorgesehen sind. Das ist ein starkes Zeichen der Geschlossenheit und ein nachhaltiges Zukunftspaket für das Rettungswesen in Niederösterreich.“

NÖGUS-Vorsitzender, Landesrat Martin Antauer unterstrich: „Veränderung macht vielen Menschen Sorge. Das ist verständlich, besonders dann, wenn es um die Gesundheit geht. Jeder Niederösterreicher und jede Niederösterreicherin muss im Ernstfall die beste Hilfe bekommen – kompetent, zuverlässig und rasch. Es darf keinen Unterschied machen, ob jemand in der Stadt lebt oder am Land beheimatet ist. Jeder hat überall und jederzeit das Recht auf eine optimale Versorgung. Der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht das System oder die Statistik. Wenn es um Leben und Gesundheit geht, gibt es keine Kompromisse. Darum braucht es jetzt mutige Schritte und Klarheit. Der NÖGUS begleitet die notwendige Umstrukturierung des Rettungswesens, damit unsere Gesundheitsversorgung auch in Zukunft sicher und verlässlich bleibt.“

Die beiden Präsidenten der Gemeindevertreterverbände, NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl und Andreas Kollross, Präsident des NÖ GemeindevertreterInnenverbandes, sagten, man habe die Reformschritte eingefordert, vereinbart und trage sie auch mit. „Die Reform und Neuausrichtung des Rettungs- und Notfallwesens ist notwendig und ein richtiger Schritt. Gut, dass die Rettungsorganisationen mit an Bord sind und die Dringlichkeit auch für interne Reformschritte ebenfalls sehen. In harten, aber konstruktiven Verhandlungen haben wir die Basis für eine langfristige Absicherung der Finanzierbarkeit durch Land und Gemeinden gelegt. Das ist für uns – neben der optimalen Versorgung der Bevölkerung – natürlich entscheidend. Die Finanzierung der in der Vergangenheit angelaufenen Mehrkosten über die vertraglich vereinbarten Normbeträge hinaus wird zum überwiegenden Teil durch das Land Niederösterreich getragen. In Zeiten mehr als angespannter Gemeindebudgets ein sehr wichtiges Signal und eine große Unterstützung, für die wir uns herzlich bedanken.“

Rotes Kreuz Niederösterreich Präsident Hans Ebner unterstrich, dass man „seit 120 Jahren Rettungsdienst betreibt. Wir sind verlässlicher Partner des Landes, der Gemeinden und der Bevölkerung. Seit 35 Jahren betreiben wir gemeinsam mit dem Samariterbund Niederösterreich zudem auch als verlässlicher Partner die Notfallrettung. Mit der Umstrukturierung der Rettungslandschaft und folglich unserer gut ausgebildeten Sanitäterinnen und Sanitäter an den 21 Notarzt- und zukünftig 86 RTW-C Stützpunkten in Kombination mit dem Ausbau des Telenotarztes, schaffen wir ein engmaschiges Notfallsystem und können auch unseren Versorgungsauftrag in Zukunft sicherstellen. Es hat sich in der Zeit sehr viel verändert: von den Fahrzeugen, der Ausstattung, der Arbeitsweise und Systeme bis hin zur Ausbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unser Anspruch war und ist es immer, hohe Qualität sicherzustellen. Deshalb haben wir frühzeitig in die Ausbildung unserer Sanitäterinnen und Sanitäter sowie Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter begonnen. Viele von ihnen verfügen heute über Zusatzkompetenzen, können sich bei Bedarf Unterstützung durch den Rotkreuz-Telenotarzt holen und können so noch schneller und professioneller helfen. Zusätzlich haben wir das First-Responder-System aufgebaut, das wir nun weiter ausbauen können.“ Auch im Lichte der aktuellen Veränderungen werde man, so Ebner, „als Partner des Landes, der Gemeinden und der Gesundheitskassen den Versorgungsauftrag im Rahmen der kommenden Reformen weiterhin bestens wahrnehmen. Unser Ziel ist klar: die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung in Zukunft anzubieten. Besonders wichtig ist mir dabei der Stellenwert der Freiwilligen, ohne die das System so nicht funktionieren würde. Gemeinsam mit dem Samariterbund Niederösterreich werden wir auch in Zukunft alles daransetzen, die Menschen in Niederösterreich kompetent und zuverlässig zu versorgen und betreuen.“

Hannes Sauer, Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes NÖ, betonte: „Wir sehen unsere Aufgabe als Arbeiter-Samariter-Bund NÖ in der Hilfe für Menschen vor Ort. Mit engagierten und bestens ausgebildeten Sanitäterinnen und Sanitätern leisten wir dort Unterstützung, wo sie gebraucht wird. Die schnelle Hilfe am Einsatzort ist oft der erste Schritt einer erfolgreichen Therapie – und damit ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheit jedes Einzelnen. Wie bisher stehen wir auch in Zukunft für die Bürgerinnen und Bürger im Einsatz. Unsere Sanitäterinnen und Sanitäter sorgen dafür, dass im Notfall rasch und zuverlässig die Hilfe geleistet wird, die Menschen in einer akuten Situation benötigen. Rund um die Uhr – 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag – sind wir im gesamten Bundesland erreichbar und bereit, Hilfe zu leisten.“

Im (v. l.): .: Harald Radschopf, Christoph Mayer (beide Arbeiter-Samariter-Bund NÖ), Präs. Hannes Sauer (Arbeiter-Samariter-Bund NÖ), Dr. Elisabeth Bräutigam (Vorstand NÖ Landesgesundheitsagentur), NÖGUS-Vorsitzender und Landesrat Martin Antauer, Präs. Andreas Kollross (NÖ GemeindevertreterInnenverband), Gesundheitslandesrätin Eva Prischl, Präs. Johannes Pressl (NÖ Gemeindebund), Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko, Dr. Christian Fohringer (Geschäftsführer Notruf NÖ), Präs. Hans Ebner (Rotes Kreuz NÖ), Barbara Benedetter  (Rotes Kreuz), Marco Trefanitz (Geschäftsführer ÖAMTC-Flugrettung), Julian Spiegl und Marcel Gradinger (alle Rotes Kreuz).

Foto: NLK/Khittl

MEP-Sidl: „Defibrillatoren-Standorte in der EU müssen sichtbarer werden!“

MEP-Sidl: „Defibrillatoren-Standorte in der EU müssen sichtbarer werden!“

Der niederösterreichische SPÖ-EU-Abgeordnete fordert ein einheitliches EU-Kataster für öffentlich zugängliche Defibrillatoren.

Vor Kurzem haben die Berufsrettung Wien und die medizinische Universität Wien aufgezeigt, dass öffentlich zugängliche Defibrillatoren einen wesentlichen Faktor für die verbesserten Überlebenschancen nach einem Herz-Kreislaufstillstand darstellen. „Das ist eine wichtige Weiterentwicklung für unsere Notfallkette. Es ist gut, dass Wien und viele andere Städte und Gemeinden hier eine Infrastruktur schaffen, die Leben rettet“, betont SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl, der als Teil des Gesundheitsausschusses des EU-Parlaments aber auch einen europaweiten Blickwinkel auf diese Entwicklung einfordert: „Die Frage ist, was passiert, wenn etwas außerhalb der eigenen Heimatregion passiert? Niemand hat im Notfall Zeit, im Internet nach der passenden Karte mit den nächsten Defibrillatoren-Standorten zu suchen. Da braucht es ein EU-weites Kataster, damit sich die Menschen überall in Europa schnell zu helfen wissen.“

„Genau hier kann die EU zeigen, wie sie für die Menschen in Europa da ist. Und das auch noch mit ganz einfachen Mitteln“, erklärt Sidl, der eine Anfrage an die EU-Kommission stellen wird, mit der er auch klären will, ob die EU-Kommission die Anschaffung solcher öffentlich zugänglicher Defibrillatoren in Zukunft fördern wird: „Unsere Städte und Gemeinden stehen schon jetzt unter gewaltigem finanziellen Druck, um eine gute Daseinsvorsorge zu gewährleisten. Da kann und muss auch die EU einen Beitrag leisten, um die Notfallversorgung nachhaltig zu verbessern.“

Foto: Tanja-Denise Schantz auf Pixabay

spusu NÖ-Gemeindechallenge 2025: Starke Zwischenbilanz und zusätzlicher Anreiz durch „20.000-Minuten-Challenge“

spusu NÖ-Gemeindechallenge 2025: Starke Zwischenbilanz und zusätzlicher Anreiz durch „20.000-Minuten-Challenge“

Seit Anfang Juli läuft die spusu NÖ-Gemeindechallenge 2025 und schon nach wenigen Wochen steht bereits fest: Niederösterreich ist wieder fleißig in Bewegung! Mehr als 12.000 Teilnehmer aus über 500 Gemeinden haben gemeinsam bereits rund 14 Millionen aktive Bewegungsminuten gesammelt. Damit zeigt sich einmal mehr: Der digitale Wettbewerb verbindet Sport mit Gemeinschaft und bringt die Menschen landesweit in Schwung.

Doch das war erst der Anfang, denn in der kommenden Woche wartet ein zusätzlicher Motivationsschub: Im Rahmen der „20.000-Minuten-Challenge“ sind alle Gemeinden eingeladen, von Montag, 11. August bis Sonntag, 17. August 2025, mindestens 20.000 aktive Bewegungsminuten zu sammeln.

Unter allen erfolgreichen Gemeinden wird eine Sportstation von SPORTLAND Niederösterreich im Wert von 5.000 Euro – etwa ein mobiler Hindernisparcours oder ein Lightplay-Set – für einen Gemeindeevent im Jahr 2027 verlost. Eine gesonderte Anmeldung ist nicht erforderlich – alle Gemeinden, die die 20.000-Minuten-Marke erreichen, nehmen automatisch an der Verlosung teil.

Mitmachen lohnt sich

Auch auf individueller Ebene lohnt sich das Mitmachen weiterhin: In der „spusu Sport“-App können zahlreiche Badges für individuelle sportliche Leistungen in Bronze, Silber und Gold gesammelt werden. Zudem werden unter allen Teilnehmern, die während der gesamten spusu NÖ-Gemeindechallenge 2025 mindestens 15.000 aktive Bewegungsminuten sammeln, 2 x 2 VIP-Tickets für einen der beiden Renntage beim diesjährigen FIS Damen Skiweltcup am Semmering (28.-29. Dezember) verlost.

Sportvereine aufgepasst

Für alle Sportvereine gibt es heuer ebenfalls wieder einen besonderen Anreiz: Im Rahmen der 11teamsports-Vereinswertung können sich registrierte Sportvereine aus ganz Niederösterreich (mit gültiger ZVR-Nummer) beim Minutensammeln messen. Diese Wertung erfolgt unabhängig von der Gemeinde und wird als eigenes Ranking dargestellt. Der Beitritt zu einem Sportverein ist nur bis einschließlich Freitag, den 15. August 2025 möglich.

Die drei aktivsten Sportvereine erhalten jeweils einen 11teamsports-Wertgutschein (UVP) in Höhe von 1.000 Euro. Zehn weitere Gutscheine in Höhe von 500 Euro werden unter allen teilnehmenden Vereinen verlost.

Gemeinsam Richtung Ziel

Bis Ende September kann noch jeder mithelfen, seine Gemeinde zur aktivsten des Bundeslandes zu machen. Einfach raus in die Natur und Minuten sammeln! Die Aktivität wird während des Trackens von der App erfasst und automatisch der eigenen Gemeinde zugeschrieben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dabei immer die Möglichkeit die aktuelle Zwischenwertung in der App mitzuverfolgen.

Abgerechnet wird am 30. September 2025. Die drei aktivsten Gemeinden in den Kategorien „1 – 2500 Einwohner“, „2501 – 5000 Einwohner“, „5001 – 10.000 Einwohner“ und „über 10.000 Einwohner“ werden anschließend ausgezeichnet.

Foto: Bedrck/Pixabay

Präsident Kollross zu Gemeindefusionen

Präsident Kollross zu Gemeindefusionen

Die NEOS machten einen Vorstoß in Richtung Gemeindefusionen, worauf der ORF GVV-Präsident Bgm. Andreas Kollross (Bild) um seine Meinung zu diesem Thema bat. Hier seine Antwort…

Andreas Kollross, NÖ GVV-Präsident und Vorsitzender des GVV-Österreich: „Würden die Neos irgendwann anfangen, sich in der Kommunalpolitik auszukennen, könnte man ihre Ideen ernster nehmen.  So ist das nur alter Wein aus neuen Schläuchen.  Eine alte Idee, die ich ablehne. Die Bürgerinnen und Bürger wollen das nicht und es spart auch nichts ein. Grundsätzlich gilt: Alle Städte und Gemeinden bekommen nur 11,82 Prozent vom Gesamtsteueraufkommen.  Wie die Neos zu glauben, dass man mit diesen elf Prozent das ganze Budget sanieren kann, ist sehr naiv und zeugt nicht von sonderlicher Kompetenz.“

spusu NÖ-Gemeindechallenge 2025: NÖ sucht wieder die aktivsten Gemeinden des Landes

spusu NÖ-Gemeindechallenge 2025: NÖ sucht wieder die aktivsten Gemeinden des Landes

Ganz egal, ob man gerne läuft, mit den Inlineskates unterwegs ist, in die Pedale des Fahrrads tritt oder am liebsten einfach nur wandert – bei der spusu NÖ-Gemeindechallenge zählt wieder jede Minute Bewegung in der freien Natur. Von 01. Juli bis 30. September sucht SPORTLAND Niederösterreich gemeinsam mit spusu, sodexo und den vier NÖ-Gemeindevertreterverbänden die aktivsten Gemeinden des Landes.

„Die spusu NÖ-Gemeindechallenge zeigt Jahr für Jahr, wie viel Kraft, Zusammenhalt und Lebensfreude in unseren Gemeinden steckt. Wenn Menschen aller Altersgruppen gemeinsam aktiv sind, entsteht echter Teamgeist. Jede Minute Bewegung zählt – für die eigene Gesundheit und den gemeinsamen Erfolg. Es geht nicht nur ums Gewinnen, sondern um Spaß, Motivation und ein starkes Miteinander. Ich lade alle Landsleute ein, mitzumachen – für sich selbst, für ihre Gemeinde und für ein noch sportlicheres Niederösterreich!“, so Sportlandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer.

Jetzt anmelden und mitmachen

Wie in den Vorjahren kommt auch im Rahmen der spusu NÖ-Gemeindechallenge 2025 wieder die eigens für diesen Wettbewerb entwickelte „spusu Sport“-App zum Einsatz. Diese wird kontinuierlich an die Bedürfnisse der Challenge angepasst und ist mit allen handelsüblichen Uhren von Polar, Garmin, Strava, Suunto, Apple Watch & Co. kompatibel.

Alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher herzlich eingeladen, sich anzumelden. Einfach die „spusu Sport“-App herunterladen, anmelden und der eigenen Gemeinde virtuell beitreten. Alle Gemeinden sind bereits vorab in der App hinterlegt und können mit wenigen Klicks ausgewählt werden.

Ab sofort kann jeder mithelfen, seine Gemeinde zur aktivsten des Bundeslandes zu machen. Einfach raus in die Natur und Minuten sammeln. Die Aktivität wird während des Trackens von der App erfasst und automatisch der eigenen Gemeinde zugeschrieben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dabei immer die Möglichkeit die aktuelle Zwischenwertung in der App mitzuverfolgen.

Abgerechnet wird am 30. September 2025. Die drei aktivsten Gemeinden in den Kategorien „1 – 2500 Einwohner“, „2501 – 5000 Einwohner“, „5001 – 10.000 Einwohner“ und „über 10.000 Einwohner“ werden anschließend ausgezeichnet.

Mitmachen lohnt sich

Wer heuer ganz fleißig ist, hat wieder die Möglichkeit diverse Preise zu gewinnen: Innerhalb der „spusu Sport“-App können zahlreiche Badges für individuelle sportliche Leistungen in Bronze, Silber und Gold gesammelt werden. Zudem werden unter allen, die während der gesamten Challenge 15.000 aktive Bewegungsminuten sammeln, 2 x 2 VIP-Tickets für einen der beiden Renntage beim diesjährigen FIS Damen Skiweltcup am Semmering (28.-29. Dezember) verlost.

Damit nicht genug, gibt es schon vor dem offiziellen Start der Challenge etwas zu gewinnen: Unter allen Personen, die sich bereits bis inklusive Montag, den 30. Juni 2025 zur spusu NÖ-Gemeindechallenge anmelden, werden 2 x 2 VIP-Tickets für die WTA Ladies Open in Amstetten (07.-10. August) sowie den ATP Challenger in Tulln (03.-05. August) verlost.

Sportvereine aufgepasst

Auch heuer gibt es wieder einen besonderen Anreiz für alle Sportvereine: Im Rahmen der 11teamsports-Vereinswertung können sich registrierte Vereine aus ganz Niederösterreich (mit gültiger ZVR-Nummer) beim Sammeln von aktiven Minuten messen. Die Wertung erfolgt unabhängig von der Gemeinde und wird als eigenes Ranking dargestellt. Der Beitritt zu einem Sportverein ist nur bis einschließlich Freitag, den 15. August 2025 möglich.

Jene Person, die den Verein virtuell als erstes anlegt, erhält einen Einladungslink. Dieser Link kann anschließend an beliebig viele Personen verschickt werden, damit diese ebenfalls dem Verein beitreten können. Jeder Nutzer kann nur einem Sportverein angehören und diesen jederzeit wieder verlassen.

Die drei aktivsten Sportvereine erhalten jeweils einen 11teamsports-Wertgutschein (UVP) in Höhe von 1.000 Euro. Zehn weitere Gutscheine in Höhe von 500 Euro werden unter allen teilnehmenden Vereinen verlost.

Am Bild (v. l.): Stefan Seif (Vizepräsident NÖ Gemeindebund), Martin Roscher (Regionalleiter Sodexo Service Solutions Austria GmbH), LA Bg,.in Kerstin Suchan-Mayr (Vizepräsidentin NÖ GVV), LH-Stellvertreter Udo Landbauer, Sibylle Schütz (Österreichischer Städtebund – Landesgruppe Niederösterreich), Johann Böck (Landesverbandsobmann Verband Freiheitlicher und Unabhängiger Gemeindevertreter NÖ), Johannes Öfferl (Geschäftsführer spusu Sport GmbH) | © NLK Khittl

NÖ GVV-Baden: Bgm. Daniel Pongratz als Vorsitzender bestätigt

NÖ GVV-Baden: Bgm. Daniel Pongratz als Vorsitzender bestätigt

Bei der Vollversammlung des sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverbands im Bezirk Baden wurde ein starkes Signal für Kontinuität, Zusammenhalt und kommunalpolitische Stärke gesetzt. Mit beeindruckenden 99,02 Prozent der Stimmen wurde der Pottensteiner Bürgermeister Daniel Pongratz als Bezirksvorsitzender bestätigt.

Pongratz (im Bild ganz rechts) nutzte die Gelegenheit, um sich bei den anwesenden MandatarInnen für ihr Vertrauen und ihren unermüdlichen Einsatz in den Gemeinden zu bedanken und auf die Gemeinderatswahlen 2025 zurückzublicken: „Wir konnten nicht nur unsere elf BürgermeisterInnen halten, sondern auch einen weiteren Bürgermeister sowie zwei Vizebürgermeister dazugewinnen. Insgesamt freuen wir uns über einen Zuwachs von neun SPÖ-Mandaten im Bezirk.“

Ein zentrales Thema der Konferenz war die angespannte finanzielle Situation der Gemeinden. NÖ GVV-Präsident und SPÖ-Bezirksvorsitzender Bürgermeister Andreas Kollross machte in seinem Referat deutlich: „Unsere Gemeinden werden durch stetig steigende Verpflichtungen – etwa für NÖKAS, Sozialhilfeumlage und Jugendwohlfahrt – zunehmend in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt. Wenn das Geld fehlt, können wichtige Projekte nicht umgesetzt werden – das spürt man direkt im Alltag.“ Der NÖ GVV fordert daher eine Stärkung der kommunalen Budgets durch einen höheren Anteil am Gesamtsteueraufkommen, um die zentrale Rolle der Gemeinden als öffentliche Dienstleister und regionale Wirtschaftsmotoren nachhaltig abzusichern.

Ein inhaltlicher Höhepunkt war die Keynote von Prof. Dr. Lukas Haffert, Politikwissenschaftler und Ökonom an der Universität Genf sowie Autor des Buchs „Stadt, Land, Frust“. In seinem Vortrag analysierte er die wachsende Kluft zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen und warf einen differenzierten Blick auf politische Dynamiken im ländlichen Raum.

Als bewegender Abschluss galt die Würdigung verdienter KommunalpolitikerInnen, deren langjähriges Engagement mit großem Applaus und Ehrenzeichen gewürdigt wurde. Neben vielen ausgeschiedenen SPÖ-MandatarInnen, die für ihren kommunalpolitischen Einsatz mit NÖ GVV-Ehrenzeichen in Gold und Silber ausgezeichnet wurden, erhielten auch besonders langjährig Engagierte das Goldene Ehrenkreuz des NÖ GVV.

Aloisia Baumann wurde für ihre außergewöhnliche kommunalpolitische Lebensleistung geehrt: 55 Jahre lang war sie ununterbrochen in Pottendorf als Gemeinderätin aktiv – eine beeindruckende Bilanz an Beständigkeit, Engagement und Verantwortung. Auch Franz Gartner wurde mit dem Goldenen Ehrenkreuz ausgezeichnet – für 45 Jahre kommunalpolitisches Wirken. Seine politische Laufbahn begann in Alland, doch seine Handschrift prägte vor allem Traiskirchen, wo er als Vizebürgermeister über 23 Jahre lang den Bereich Bau und Infrastruktur mitgestaltete und weiterentwickelte. Mit unermüdlichem Einsatz und feinem Gespür für die Bedürfnisse der Bevölkerung war er eine prägende Kraft für die Region.

Am Bild (v. r.): Der Badener NÖ GVV-Bezirksvorsitzende Bgm. Daniel Pongartz, NÖ GVV-Präsident Bgm. Andreas Kollross, der ausgezeichnete Traiskirchner Alt-Vizebgm. Franz Gartner, die Traiskrichner Bgm.in Sabrina Divoky.

Foto: NÖ GVV-Bezirk Baden

„Die größte Herausforderung ist die finanzielle Situation in den Gemeinden“

„Die größte Herausforderung ist die finanzielle Situation in den Gemeinden“

NÖN-Landespolitik-Redakteur Philipp Grabner bat NÖ GVV-Präsident Bgm. Andreas Kollross zu einem schriftlichen Interview zu kommunal relevanten Fragen insbesonders zum BürgermeisterInnenamt. Die Geschichte erschien diese Woche auf NÖN-online hinter eine Paywall in gekürzter Form. Hier können Sie das gesamte Interview nachlesen.

Wie schwierig ist die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten, die sich um das Bürgermeisteramt bewerben?

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Es kommt oftmals auch auf speziellen Umstände vor Ort, unter anderem auch auf die Größe der Gemeinde an. Je kleiner die Gemeinde, desto weniger mögliche Kandidatinnen und Kandidaten gibt es für das Bürgermeisteramt. Je größer die Gemeinde, desto einfacher ist die Suche. Nachdem es in Niederösterreich bis dato keine Gemeinde gibt, der kein Bürgermeister vorsteht und in naher Zukunft sich dieses nicht ändern wird, waren bis jetzt geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden.

Ist die Arbeitslast für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den letzten Jahren mehr geworden? Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie da gemacht?

Es wird leider die Bürokratie immer mehr. Wir sind als BürgermeisterInnen das letzte Glied in der Kette und für die Bürgerinnen und Bürger defacto für alles zuständig, egal ob wir laut Verfassung dafür auch die Kompetenz haben. Bund und Land vergessen oftmals bei der Gesetzgebung, dass die unterste Ebene, also die Gemeinden, deren Beschlüsse dann umzusetzen haben. In vielen Fragen musst du schon fast ein ausgebildeter Jurist sein, was in den wenigsten Fällen der Realität entspricht.

Wie könnte man Bürgermeisterinnen und Bürgermeister entlasten?

Es geht nicht nur um die Person des Bürgermeisters, sondern für mich viel mehr um das Gemeindeamt an sich, dem der Bürgermeister vorsteht. Es gehört in erster Linie das Gemeindeamt entlastet. Die Aufgaben in allen Bereichen werden mehr, die Bedürfnisse der Mitbürgerinnen und Mitbürger ebenso, die finanziellen Spielräume auf der anderen Seite immer geringer. Ein konkretes Beispiel der vergangenen Wochen und Monate. 

Dass wir als Gemeinden, vom Erstellen des Wählerverzeichnisses bis zur Durchführung der Wahlhandlung für die Abwicklung der Landwirtschaftskammerwahlen zuständig sind, währenddessen die Wirtschaftskammer wie die Arbeiterkammer ihre Wahlen selbstständig und ohne Gemeinden durchführt, hat mir noch niemand erklären können. Es mag historisch gewachsen sein. Zeitgemäß ist das schon lange nicht mehr. Eine Ungleichbehandlung der einzelnen Kammern ist es ebenso.

Ist der Verdienst für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister angemessen?

In den Augen der Mehrheit der Bevölkerung verdienen Politikerinnen und Politiker von Haus aus zu viel. Wenn ich jetzt sagen würde, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister verdienen zu wenig, setze ich mich wahrscheinlich einem Shitstorm aus. Deshalb würde ich es so beantworten: Sehen wir uns die Verantwortung der BürgermeisterInnen an. Sehen wir uns an, wie hoch das Budget ist, das diese zu verantworten haben und vergleichen dann nur mit einem mittleren Management in der Privatwirtschaft. Da mag es dann möglicherweise für manche verständlich sein, warum Sie die erste Frage, ob man noch Kandidatinnen und Kandidaten fürs Bürgermeisteramt bekommt, nicht ganz unrichtigerweise gestellt haben.

Mit welchen Herausforderungen sehen sich die Gemeindeoberhäupter/die Gemeinden derzeit am meisten konfrontiert?

Die größte Herausforderung, und das schon seit einiger Zeit, ist die finanzielle Situation in den Gemeinden. Hier geht es um zwei Faktoren. Erstens hängen die Gemeinden am Gesamtsteuerkuchen, der in der momentanen Rezession nicht größer wird. Die sogenannten Ertragsanteile, also jener Teil, der aus dem Gesamtsteuerkuchen den Gemeinden zusteht, wird nicht größer. Gleichzeitig sind die Gemeinden in Niederösterreich zum Beispiel, was man als normaler Bürger oftmals gar nicht weiß, zu 50 Prozent bei der Mitfinanzierung beim Spitalswesen, der Kinder- und Jugendhilfe wie der Sozialhilfe zuständig. Diese Summern werden bei gleichbleibenden Ertragsanteilen immer höher. Ich kann das gerne auch prozentual veranschaulichen. Während im Jahr 2019 nach Abzügen der Einbehalte durch das Land für die Mitfinanzierungen noch 51% von den Ertragsanteilen in der Gemeindekassa blieben, sind es jetzt nur mehr 41%. Tendenz weiter fallend. Das geht sich für viele Gemeinden nicht mehr aus, und wird sich bald für alle Gemeinden nicht mehr ausgehen, wenn es hier zu keiner Korrektur kommt.

Angesichts des Budgetdefizits wird auf Bundesebene über eine Föderalismusreform diskutiert. Wie stehen Sie einer solchen gegenüber – und wo könnte man tatsächlich ansetzen? Sind Gemeindefusionen für Sie ein Thema?

Das ist so schnell dahingesagt, weshalb ich dafür bin, hier Fakten entgegenzuhalten. Wenn wir das Gesamtsteueraufkommen betrachten, dann fallen aus dem großen Kuchen des Steueraufkommens 11,82 Prozent auf die 2092 Gemeinden in Österreich. Über 88 Prozent teilen sich Bund und Bundesländer. Ich glaube nicht, dass es eine nachhaltige Sanierung und Effizienz bedeutet anhand der knappen 12 Prozent eine Spardebatte zu führen. Wer die Grundrechnungsarten beherrscht, wird mir da wohl zustimmen.

Wie geht es den Gemeinden finanziell?

Das habe ich mit den Herausforderungen bereits beantwortet. Die finanzielle Situation ist im Moment für alle Gemeinden das größte Problem. Alles andere würde ich unter business as usual verbuchen.

Erfolgreiche NÖ GVV-Enquete „Stadt-Land-Frust“ im nö. Landhaus

Erfolgreiche NÖ GVV-Enquete „Stadt-Land-Frust“ im nö. Landhaus

Auf Einladung des NÖ GVV, der SPNÖ und des SPÖ-Landtagsklubs ging am Abend des 24. Juni im Sitzungssaal des nö. Landhauses die Enquete „Stadt-Land-Frust“ erfolgreich über die Bühne. Der namensgebende Titel ist auch der Titel des prämierten Buches von Prof. Dr. Lukas Haffert, dessen politische Vermessung des aktuellen Stadt-Land-Konflikts im Mittelpunkt seines Fachvortrags stand.

Rund 100 Gäste, insbesondere viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, kamen der Einladung in den Sitzungssaal des NÖ Landtages nach und lauschten gespannt den Ausführungen von Prof. Dr. Lukas Haffert, Professor für Vergleichende Politikwissenschaft und Politische Ökonomie an der Universität Genf. Dessen Publikation „Stadt, Land, Frust: Eine politische Vermessung“ war der Ausgangspunkt eines spannenden und höchst interessanten Abends.

Moderiert von SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander, stand neben dem Impulsvortrag von Prof. Dr. Lukas Haffert die Podiumsdiskussion mit Hollensteins Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer, Birgit Haberzett, Bürgermeisterin von Gutenbrunn, und NÖ GVV-Präsident, Trumaus Bürgermeister Andreas Kollross im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Professor Haffert betonte in seinem Vortrag, dass das Thema der Stadt-Land-Gegensätze größer wird. Ein Trend, der sich in allen westlichen Demokratien zeigt. Die meisten Menschen würden sich weder der Stadt noch dem Land eindeutig zuordnen lassen. Zwischen extrem ländlichen und großstädtischen Zentren gibt es ein großes Spektrum. Während nach dem 2. Weltkrieg der Unterschied zwischen Stadt und Land durch Mobilität, Ausbau der Infrastruktur und kulturelle Annäherung kleiner geworden ist, wird er heute wieder größer. Professor Haffert führt das weniger auf steigende Polarisierung in den Meinungen zwischen Stadt und Land zurück. Entscheidender sei die Frage der Identität, die bei den jüngeren Generationen wichtiger geworden sei. Um die Polarisierung zu überwinden, brauche es neben Investitionen in die Infrastruktur auch mehr Repräsentation, mehr Entscheidungen vor Ort und mehr Debattenräume.

Als Ergebnis bleibt vor allem die Erkenntnis, dass der Stellenwert der Themen, die die Bevölkerung im ländlichen Raum beschäftigen, gesellschaftlich, kulturell und medial oft zu kurz kommen. Durch mehr Verständnis zwischen Stadt und Land, durch bessere politische Beteiligung sowie faire Lebensbedingungen kann ein Stadt-Land-Konflikt entschärft werden. Die Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen im ganzen Land muss wieder in den Mittelpunkt der Politik rücken.

SPÖ-Landesparteivorsitzender, Kontroll-Landesrat Sven Hergovich: „Während andere Parteien den Konflikt zwischen Stadt und Land schüren, ist es unsere Aufgabe, den größer werdenden Unterschieden zwischen den Regionen nicht tatenlos zuzusehen, sondern ihnen aktiv entgegenzuwirken – mit Ideen und Visionen, die wieder gleichwertige Lebensbedingungen in der Stadt und auf dem Land schaffen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Stimme der Menschen in ländlichen Regionen überhört wird. Wir müssen also klar und deutlich kommunizieren, dass wir nicht die Spaltung unserer Gesellschaft weiter vorantreiben wollen. Wir stehen für eine sozialdemokratische Politik, die die Bedürfnisse und Anliegen aller Menschen in den Mittelpunkt stellt – egal ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben. Wir müssen Brücken bauen, statt Mauern zu errichten.“

„Die politische Stadt-Land-Kluft ist eine Realität, der sich alle Parteien stellen müssen. Gerade in einem Flächenbundesland wie Niederösterreich müssen sowohl in den ländlichen Regionen als auch in den wirtschaftlich starken Zentren die Lebensbedingungen der Menschen ständig verbessert werden“, so Klubobmann Hannes Weninger, der an der ÖVP aufgrund ihres ständigen Wien-Bashings Kritik übt: „Wir müssen die wirtschaftliche Stärke der Ostregion gemeinsam nutzen und neue Wege der Kooperation z.B. im gemeinsamen Spitalswesen nutzen, anstatt sich abzukapseln und böse Stadt gegen gutes Land zu spielen.“

NÖ GVV-Präsident, Bürgermeister Andreas Kollross: „Der Stadt-Land-Konflikt zeigt sich nicht nur in der seit vielen Jahren sogenannten Ausdünnung des Landes, sprich dem Verschwinden von Gasthäusern, Postämtern, Arztpraxen, Polizeiposten, Nahversorgern, Bankstellen und Bankomaten – sondern hat auch eine starke politische Komponente. Wie Professor Haffert eindrücklich darstellt, ist dieser Konflikt auch eine wichtige Zutat für den Aufstieg rechtspopulistischer Parteien. Aber in dieser Sache darf es letztendlich nicht um Stadt gegen Land und umgekehrt gehen, sondern in dieser Debatte müssen gegenseitiger Respekt und die Akzeptanz unterschiedlichster Lebensrealitäten und Lebensverhältnisse an vorderster Stelle stehen.“

SPÖ NÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander: „Unsere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und die vielen ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionäre – in den Städten genauso wie in den kleinen Gemeinden – leisten Tag für Tag großartige Arbeit, um für gute Lebensbedingungen zu sorgen und den Menschen vor Ort jene Lebensqualität zu sichern, die sie verdienen.“

Am Bild oben (v. l.): SPNÖ-GF Wolfgang Zwander, Bgm.in Birgit Haberzett, Prof. Dr. Lukas Haffert, LPV LR Sven Hergovich, LRin Eva Prischl, NÖ GVV-Präsident Bgm. Andreas Kollross, Bgm.in Manuela Zebenholzer, Klubobmann Hannes Weninger.

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Alle Fotos: Werner Jäger