Am Abend des 26. Juni wurde der Trumauer Bürgermeister NR Andreas Kollross mit 94,28 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Präsidenten des NÖ GVV gewählt. Damit ging auch die 16-jährige Amtszeit von Rupert Dworak zu Ende. Die erste Amtshandlung von Kollross bestand darin, seinen Vorgänger noch bei der Vollversammlung zum NÖ GVV-Ehrenpräsidenten zu ernennen.
210 Delegierte stimmten bei der a. o. Vollversammlung des NÖ GVV im St. Pöltener City Hotel dem Wahlvorschlag zur Neubestellung des Verbandspräsidiums mit großer Mehrheit zu. Als besondere Gäste konnte der NÖ GVV den Bundesparteivorsitzenden BR Bgm. Andreas Babler und den Landesparteivorsitzenden Kontroll-Landesrat Sven Hergovich sowie Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig begrüßen. Im Zentrum der Antrittsrede des neuen Präsidenten stand die überaus angespannte finanzielle Situation der Gemeinden.
Unter den zahlreichen Gästen u.a.: LR Ulrike Königsberger-Ludwig, NÖ GVV-Ehrenpräsident Bernd Vögerle, NRin Melanie Erasim, NR Robert Laimer, NR Alois Schroll, MEP Günther Sidl, Landtagspräsidentin Eva Prischl, Klubobmann LA Hannes Weninger, LA Karin Scheele, LA Kathrin Schindele, LA Vizebgm. Rainer Spenger, LA GR Rene Zonschits, BRin Doris Hahn, BR Bgm. Christian Fischer, NÖ-Vorsitzender des Österr. Städtebundes Bgm. Mag. Matthias Stadler, GVV-Burgenland-Präsident Bgm. Erich Trummer, FSG-NÖ-Vorsitzender Rene Pfister, SPNÖ-Frauen-Landesvorsitzende LA Elvira Schmidt, SPNÖ-LGF Wolfgang Zwander, LH-Stv. a.D, Heidemarie Onodi, PVNÖ-Präsident Hannes Bauer, GF des NÖ- Wirtschaftsverbands Gerhard Böhm, Präsident des Samariterbundes NÖ Hannes Sauer, Vorsitzender der Freiheitskämpfer NR a.D. Anton Heinzl, JG-Bundesvorsitzender Michael Kögl, NÖ-Landesvorsitzender Junge Generation Valentin Mähner, SJ-Landesvorsitzende Amelie Muthsam, Wiener Städtische-Vertriebsleiter Nikolas Ambrozy, NÖ-GK-Landesstellenleiterstv. Günter Steindl, KDZ-Chef Peter Biewald.
Und so sieht das neue NÖ GVV-Präsidium aus:
Präsident NR Bgm. Andreas Kollross (Trumau)
Vizepräsident BR Bgm. Christian Fischer (St. Veit an der Gölsen)
Vizepräsident Bgm. Andreas Hammer (Berg)
Vizepräsident LA Bgm. Wolfgang Kocevar (Ebreichsdorf)
Vizepräsidentin Bgm.in Mag.a Sylvia Kögler (Grafenbach-St. Valentin)
Vizepräsident Bgm. Mag. Matthias Stadler (St. Pölten)
Vizepräsidentin LA Bgm.in Mag.a Kerstin Suchan-Mayr (St. Valentin)
Vizepräsidentin Bgm.in Marion Török (Zwentendorf)
Vizepräsidentin Bgm.in Mag.a Alexandra Weber (Heidenreichstein)
Vizepräsident LA Vizebgm. Rene Zonschits (Angern an der March)
Schriftführer Bgm. Ludwig Deltl (Strasshof an der Nordbahn)
Schriftführerstv. Bgm. Stefan Wöckl (Sollenau)
Kassierin Bgm.in Karin Baier (Schwechat)
Kassierinstv. Bgm. Thomas Speigner (Spillern)
Im Zentrum der Rede des neuen Präsidenten NR Bgm. Andreas Kollross standen die Finanzen der Städte und Gemeinden:
„Dabei gibt es für mich zwei unabdingbare Eckpfeiler. Erstens müssen jene Gelder des Finanzausgleichs, die für die Kommunen vorgesehen sind, auch direkt an die Städte und Gemeinden ausgezahlt werden. Es kann und darf nicht sein, dass unsere Finanzmittel zur Aufbesserung eines visionslosen Landesbudgets herangezogen werden. Wir wollen unsere Gelder zu 100 Prozent!“
Weiters sprach sich Kollross für eine tiefgehende strukturelle Veränderung der Gemeindefinanzierung aus: „So wie es im Moment ist, kann es nicht mehr weitergehen. Die Transferzahlungen zur Mitfinanzierung des Gesundheitswesens, der Jugendwohlfahrt und der Sozialhilfe, bei stagnierenden bzw. sinkenden Ertragsanteilen, treiben viele Kommunen an den Rand ihrer Existenz. Es sind aber die Städte und Gemeinden, die für ein soziales, kulturelles und gesellschaftliches Leben sorgen. Es sind die Städte und Gemeinden die Tag für Tag die Daseinsvorsorge aufrecht halten. Das muss beim nächsten Finanzausgleich unbedingt berücksichtigt werden und daher muss sich etwas bei den Transferzahlungen tun. Das aktuelle System bricht in sich zusammen und kann auf Dauer so nicht aufrechterhalten werden. Wir alle leben in einer Stadt oder Gemeinde. Wir alle profitieren von der Leistungsfähigkeit der Kommunen. Diese auch in Zukunft zu gewährleisten ist das Gebot der Stunde.“
Bundesparteivorsitzender BR Bgm. Andreas Babler zum Wechsel an der NÖ-GVV-Spitze:
„Rupert Dworak hat die Kommunalpolitik geprägt wie kaum ein anderer Mensch in Österreich. Er war 20 Jahre lang Bürgermeister, GVV-Bundesvorsitzender und als Vizepräsident des Österreichischen Gemeindebunds 13 lang ranghöchster Sozialdemokrat im Gemeindebund. Als langgedienter Bürgermeister wusste Rupert immer haargenau um die Anliegen, Sorgen und Wünsche der Bevölkerung. Ihn zeichnet sein ein offenes Ohr aus und sein großes Engagement für die Städte und Gemeinden in Österreich und die Menschen in den Regionen. Lieber Rupert, ich danke dir für deinen unermüdlichen Einsatz und wünsche dir alles Gute für deinen wohlverdienten Ruhestand und deine ehrenamtliche Tätigkeit beim Samariterbund.“
„Andreas Kollross ist eine starke Stimme für Städte und Gemeinden. In seinen Funktionen als GVV-Bundesvorsitzender und SPÖ-Kommunalsprecher im Nationalrat hat er einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die Kommunalpolitik in der SPÖ einen so hohen Stellenwert hat. Andi war einer der Ersten, der in den Krisen der vergangenen Jahre auf die dramatische finanzielle Situation der Städte und Gemeinden hingewiesen und konkrete Maßnahmen zur Aufrechterhaltung wichtiger Dienstleistungen durch die Kommunen vorgeschlagen hat. Gemeinsam kämpfen wir mit Herz und Hirn für die Stärkung des ländlichen Raums: Eine gut Gesundheitsversorgung für alle, einen Rechtsanspruch auf kostenlose Kinderbetreuung, den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in den Regionen und mindestens einen Bankomaten in jeder Gemeinde.“
Landesparteivorsitzender Kontroll-Landesrat Sven Hergovich zum Wechsel an der NÖ GVV-Spitze:
„16 Jahre hat Rupert Dworak beim NÖ GVV die Interessen unserer Gemeinden auf bestmögliche Art vertreten. Er hat sich dabei über Parteigrenzen hinweg im ganzen Land Respekt für seinen fairen und konsequenten Einsatz für die Gemeinden erworben. Rupert Dworak ist ein Bürgermeister und Gemeindevertreter, dem die ganze niederösterreichische Sozialdemokratie zu großem Dank verpflichtet ist. Ich bin stolz, Rupert in meiner Landespartei zu haben und dankbar, dass er uns weiter mit seiner großen Erfahrung und seinem Know-how unterstützt.“
„Ganz besonders freut es mich, dass wir mit Andreas Kollross einen Nachfolger gefunden haben, der als Bürgermeister und im GVV Österreich bewiesen hat, dass er die Arbeit im Sinne von Rupert Dworak fortführt. Hart in der Sache, verbindlich im Ton und mit ganz viel Umsetzungskraft. Wo rot regiert, wird besser regiert. Das zeigen unsere Gemeindevertreter konsequent auf. Viele Jahre mit Rupert Dworak an der Spitze und nun auch mit seinem Nachfolger Andreas Kollross.“
Am Bild (v. l.): Babler, Hergovich, Kollross, Königsberger-Ludwig, Dworak.
Foto: NÖ GVV/Werner Jäger