Wahlkampfstimmung beim NÖ GVV „Sommerabend in Rot“

Wahlkampfstimmung beim NÖ GVV „Sommerabend in Rot“

Der schon traditionelle „Sommerabend in Rot“ der sozialdemokratischen GemeindevertreterInnen ging heuer am 27. Juni im Kremser Kloster Und über die Bühne.

In der Statutarstadt stehen im Herbst Wahlen an und der NÖ GVV wollte damit ein Zeichen der Unterstützung von Bgm. Reinhard Resch und seines Teams setzen. Aber auch die bevorstehenden Urnengänge in Bund und Land ließen bei den rund 400 MandatarInnen Wahlkampfstimmung aufkommen. Auch der mit 98,8 Prozent frisch gewählte SPÖ NÖ-Vorsitzende Franz Schnabl wurde von den Gästen, darunter viele BürgermeisterInnen, gefeiert.Bgm. Reinhard Resch: 
„Es ist einfach großartig, dass ein Roter in einem Kloster so viele andere Rote begrüßen kann.“

„Ich habe mich beim Landesparteitag richtig wohl, wie daheim, gefühlt – und ich hoffe, dass ihr euch auch hier in Krems wie daheim fühlt. In einer der lebenswertesten Städte Österreichs. Wir haben es hier geschafft, unser wertvolles Erbe, unser Kulturgut mit den Herausforderungen von jetzt zu verbinden. Das hat schon vor 20 Jahren mit meinen sozialdemokratischen Vorgängern Ewald Sacher und Erwin Kirschenhofer begonnen. Wir hatten über lange Zeit immer einen Klotz am Bein – die Stadtfinanzen. Gemeinsam mit Wr. Neustadt waren wir die am höchsten verschul-dete Stadt Österreichs. Und es war Vizebürgermeister Kirschenhofer, der dann die Marke Bil-dungs- und Kulturstadt Krems im Gemeinderat beschließen ließ. Und die nächsten 20 Jahre ist es hier dann in Krems steil bergauf gegangen. Heute haben wir den höchsten Schüler- und Studen-tenanteil in Europa. Und dass Krems heute so gut da steht und in den vergangenen fünf Jahren auch finanziell komplett saniert wurde, da ist schon sehr viel SPÖ dabei.“
Landesparteivorsitzender Franz Schnabl:
„Wenn ich an die Landespolitik denke, dann ist Transparenz das, was wir uns unbedingt auf die Fahnen schreiben müssen. Damit wir mehr Demokratie, mehr Möglichkeiten der Mitbestimmung, aber auch mehr Diskussion über die richtigen und wichtigen Dinge, die Themen, die die Menschen wirklich bewegen, in diesem Land herbeiführen können.“

NÖ-GVV Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak:
„Wir haben ja mit dem Franz Schnabl jetzt einen Mann, der für uns zum Symbol geworden ist: der Mister 98,8 Prozent. Und ich wünsche uns für Krems, dass wir hier die Hälfte davon erreichen und ansonsten mindestens ein Drittel – dann geht es der Sozialdemokratie auch im Bund und im Land sehr gut!“

 

Ebenfalls beim GVV-Sommerabend: Landeshauptfraustellvertreterin Mag.a Karin Renner, Landes-rat Ing. Maurice Androsch, AK-Präsident Markus Wieser, FSG-Vorsitzender Bundesrat Rene Pfister, NÖ GVV-Ehrenpräsident Bernd Vögerle, PV-Landespräsident Dr. Hannes Bauer; die Landespartei-geschäftsführer Reinhard Hundsmüller und StR Robert Laimer, der Abgeordnete zum NR Hannes Weninger, Klubobmann Bgm. Alfredo Rosenmaier, die Landtagsabgeordneten Bgm.in Renate Gru-ber, Doris Hahn, Karin Scheele, Günther Sidl; NÖ Volkshilfe-Präsident Prof. Ewald Sacher und KR Paul Ambrozy von der Wiener Städtischen.

Bild GVV-Sommer 17-1 (v.l.): LPV Franz Schnabl, NÖ GVV-Präs. Rupert Dworak, Bgm.in Karin Go-renzel, LH-Stv. Karin Renner, LR Maurice Androsch, LAbg. Bgm.in Renate Gruber, Bgm. Reinhard Resch.
Fotos: NÖ GVV/Werner Jäger

Zu den Fotos vom Sommerabend 

Landesparteitag: Franz Schnabl mit 98,8 % zum Vorsitzenden der SPÖ Niederösterreich gewählt

Landesparteitag: Franz Schnabl mit 98,8 % zum Vorsitzenden der SPÖ Niederösterreich gewählt

Schnabl: „Wir wollen unser wunderschönes Niederösterreich neu gestalten und mehr Offenheit, Transparenz und Mitgestaltungsmöglichkeiten schaffen.“

480 Delegierte und rund 500 Gastdelegierte fanden sich heute Samstag, den 24. Juni, im VAZ St. Pölten ein um ihren neuen Parteivorsitzenden zu wählen. Franz Schnabl durfte sich dabei über beinahe einstimmige Zustimmung erfreuen, er konnte 98,8 % der Delegiertenstimmen auf sich vereinen.

In seinem Referat betonte der neue SPNÖ-Landesparteivorsitzende, dass „Niederösterreich nicht einer Partei gehöre, Niederösterreich gehöre den Menschen. Ich sehe ein Ende der ‚politischen Atemnot‘ in diesem Bundesland. Jetzt ist die Zeit Niederösterreich neu zu denken und klare Verhältnisse für Österreich zu schaffen. Wir wollen unser wunderschönes Bundesland für und mit den NiederösterreicherInnen neu gestalten und das Land mit mehr Offenheit, Transparenz und Mitgestaltungsmöglichkeiten fluten“.

Man spüre jedenfalls die Wechselstimmung, die Suche nach politischen Alternativen zwischen dem Waldviertel und der Buckligen Welt, zwischen dem Most- und Weinviertel. Die Sozialdemokratie „sei stets die entscheidende Kraft gewesen Fortschritt, Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit für das Land und seine BürgerInnen durchzusetzen“.

„Niederösterreich brauche eine Offensive, um als Vorreiter in die digitale Zukunft voranzugehen. Die ÖVP habe geradezu lächerliche 90 Millionen dazu in Aussicht gestellt. Wenn wir unser Niederösterreich positiv in die digitale Zukunft führen wollen – mit neuen Jobs, fair bezahlter Arbeit und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit garantieren möchten – dann müssen wir in größeren Dimensionen denken und vor allem rasch handeln“, so Schnabl.

Landesweite leistungsfähige Breitbandverbindungen, massive Investition in Bildung und Ausbildung in technische Berufe und eine gezielte Start-up-Förderung würden ein 500-Millionen-Euro-Paket notwendig machen. Weitere Schwerpunkte der niederösterreichischen Sozialdemokratie setzt Schnabl im Bereich der Festschreibung eines kollektivvertraglichen Mindestlohns, „damit die sogenannten ‚Working poor‘ endlich der Vergangenheit angehören“. Im Bereich „Soziales“ kritisiert Schnabl die ÖVP NÖ scharf, die „in die Arbeitslosigkeit geratene Menschen, jene, die persönliche Schicksalsschläge erlitten hätten oder einfach arbeiten, aber unter der Mindestsicherung verdienen würden, an den Rand der Armut drängen würde“. Dabei habe die ÖVP bereits einen weiteren Schritt namens Hartz IV im Auge. „Hartz IV, oder besser ‚Kurz IV‘, greift sowohl in die Sparschweine unserer Kleinsten, wie auch in die Geldbörsen der älteren Generation“, so Schnabl, der betont: „Die Politik hat dafür zu sorgen Arbeitsplätze zu schaffen und Menschen wieder in den Arbeitsprozess zu führen. Wir müssen Menschen Zukunftschancen geben“.

Leistbares Wohnen, die Abschaffung des Pflegeregresses, der Ausbau der Kinderbetreuung, die beste Bildung für die Kleinsten und die Möglichkeiten der Mitbestimmung der Landsleute bildeten die weiteren Schwerpunkte. „Ich möchte, dass junge Familien leistbaren Wohnraum bekommen. Ich möchte, dass das hart Ersparte der älteren Generation, wenn sie Pflege brauchen, nicht angetastet wird und ich möchte, dass die NiederösterreicherInnen ein entscheidendes Wörtchen mitreden können. Dafür wird die Sozialdemokratie kämpfen. Denken wir gemeinsam Niederösterreich NEU“, so Franz Schnabl.

Bundeskanzler Christian Kern brachte die Delegierten und Gäste gleich zu Beginn des Landesparteitags in Stimmung. „Nun es an der Zeit, die Rezepte der Vergangenheit in die Zukunft zu bringen. Wenn wir wissen, wo wir herkommen und wenn wir wissen, wo wir hinwollen, dann können wir glaubhaft unsere Politik vermitteln“, so Kern. Er werde ganz konkrete politische Projekte vorlegen. „Die Sozialdemokratie wird darauf schauen, dass die 95 Prozent Leistungsträger nicht gegenüber den fünf Prozent der Privilegierten das Nachsehen haben.“

„Natürlich wäre es einfach gewesen, sich aus der Verantwortung zu abschieden. Ich habe mich aber bewusst dafür entschieden, die Verantwortung wahrzunehmen, weil ich überzeugt bin, dass man mit Österreich nicht spielt“, so der Bundeskanzler in Richtung ÖVP, die ja die Koalition platzen ließ. „Zuerst komme das Land, zuerst komme Österreich und erst danach die Partei“, stellte Kern klar.

Für Kern haben die letzten zwölf Monate gezeigt, dass es wieder in die richtige Richtung gehe. Erstmals seit sechs Jahren sei die Arbeitslosigkeit zurückgegangen und die Einkommen seien wieder gestiegen. „Wir werden heuer ein Wirtschaftswachstum haben, das besser sein wird als in den anderen EU-Mitgliedsstaaten“. Sein Zukunftsbild, mit dem er Österreich weiterführen wolle, sei ein Österreich zu bauen, das mit Mut und Stolz an der Spitze stehe. Wie das erreicht werden könne, sei im Plan A deutlich zum Ausdruck gebracht worden. „Das Wichtigste, an dem wir uns messen lassen wollen, ist Beschäftigung für die Österreicherinnen und Österreicher zu schaffen.“ Deshalb seien 200.000 neue, zusätzliche Jobs sein Ziel, um die Arbeitslosigkeit zu halbieren. „Unsere Strategie kann es nur sein, besser zu sein als andere Länder, und nicht billiger.“ Das wichtigste Thema dabei sei Ausbildung. „Die Bildungsreform ist deswegen konsequent voranzutreiben. Jeder soll seine faire Chance bekommen“, hielt Kern fest. Schließlich sei es ihm ein Anliegen, so Kern, dass man für ordentliche Arbeit auch ordentliche Löhne bekomme. „Was wir uns nicht leisten können, ist das jemand 40 Stunden die Woche arbeitet und kein ordentliches Leben führen kann.“ Er trete deshalb für einen Mindestlohn von 1.500 Euro ein, und das steuerfrei. Die Steuervermeidungsstrategien der Großkonzerne halte er für einen „Megaskandal“. „Wir werden voller Stolz, Seite an Seite, Schulter an Schulter, die nächsten Monate erfolgreich für Österreich gestalten“, so BK Kern.

„Ich will weiterhin dafür sorgen, dass dieses Bundesland ein rotes Herz hat denn das Herz ist ein zentrales Organ des Körpers. Es ist ganz dringend notwendig, es ist gerade in NÖ notwendig, dass das Herz rot schlägt. Wir werden NÖ von diesem Zentrum aus mehr rot geben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mich in den vergangenen Jahren unterstützt und begleitet habe. Es ist mit gelungen, die Partei zu stabilisieren und zu konsolidieren. Wir haben auch viel erreicht, wie haben wieder Bedarfszuweisungen für unsere Gemeinden erstritten, wir haben mehr Wohnbauförderungsmittel erstritten und vieles mehr für die Menschen in den Städten und Gemeinden“, so der Bürgermeister der Landeshauptstadt St. Pölten, Mag. Matthias Stadler, in seiner Rede als scheidender Landesparteivorsitzender.

„Am Anfang unserer Bewegung stand die industrielle Revolution und die Sehnsucht der Menschen nach Gerechtigkeit. Heute stehen wir oder sind wir mitten drinnen – nämlich in der digitalen Revolution. Der Kampf um Gerechtigkeit wird aber nicht enden, diesen Kampf braucht es weiterhin. Franz Schnabl und die SPNÖ werden mit einem Pan A für NÖ mit 100 Projekten und Initiativen in die Zukunft gehen! Franz trägt die Fackel voran, lieber Christian auch von mir volle Unterstützung für den 15. Oktober. Wir werden alles daran setzen das du mit dem Plan A in der Hand als erster über die Ziellinie gehst“, so Stadler, der am Ende seiner Ausführungen ein treffendes „Farbenspiel“ platzierte. „Ich möchte das NÖ und St. Pölten nicht ‚zu Kurz‘ kommt, sondern wir ‚zum Kern‘ der Sache kommen. Die Farbe Rot bedeutet Wärme und Freundschaft. Türkis, von denen viele in der ÖVP und FPÖ derzeit liebäugeln, bedeutet in der Farbenlehre Kälte – und das auch in der Politik. Ich versichere dir, lieber Franz Schnabl, meine volle Unterstützung, du bist nun unser Kapitän und wir werden dafür sorgen, dass wir dir als Stürmer auf dem Spielfeld die richtigen Bälle zuspielen. Wir laufen für dich, darauf kannst du dich verlassen!“, so Stadler, der als Erinnerung von seinen Team in der Landespartei einen Kastanienbaum überreicht bekam.

„Wir haben die nächsten Monate ein bisserl was zu tun, es gibt einiges an Wahlen zu managen. Wichtig ist sicher, wie präsentiert sich die SPÖ in den Bundesländern, wir haben mit NÖ und Wien eine besondere Verantwortung“, überbrachte Wiens Bürgermeister Michael Häupl die Grußadresse der Bundesländer. „Wir sind bereit uns dieser Verantwortung zu stellen. Die Stimmung ist das man kämpfen will – denn immer dann, wann es etwas Wichtiges zu entscheiden gab, war der Herr Außenminister nicht dabei. Wir werden ihn in den kommenden Wochen fragen, was er zu den wirklichen wichtigen Politikfeldern sagt, die essentiellen Fragen, die Österreich weiter bringen und besser machen soll – und wenn er keine Antworten hat, dann soll er lieber für immer schweigen. Wir werden gemeinsam mit Niederösterreich unseren Beitrag leisten. Alles Gute, lieber Franz, wennst uns brauchst, wir sind da!“, so Häupl.

Gabriele Heinisch-Hosek betonte in ihrem kurzen Redebeitrag wichtige Schwerpunkte der SPÖ-Frauenpolitik. „Besonders die Frauen brauchen einen Mindestlohn 1.500 Euro, damit sie einen Lohn bekommen, von dem man leben kann. Wenn es einer Gesellschaft gut geht, dann muss es auch den Frauen gut gehen. Es geht uns in Österreich gut, da ist noch Luft nach oben“, so die Bundesfrauenvorsitzende, die auch flexible Arbeitszeitmodelle sowie eine Frauenquote in den Unternehmensleitungen ansprach.

BM Sonja Hammerschmid, die am heutigen Tag ihren Geburtstag feierte, referierte kurz über die zentralen Inhalte und Vorhaben der Bildungspolitik.

Franz Schnabl bedankte sich am Ende des Parteitags „für die Ehre und das übergroße Vertrauen“. Schnabl: „Wir machen Politik weil wir wollen, dass es den Menschen in diesem Land besser geht.“

Zahlreiche Politikprominenz war in St. Pölten zugegen, neben den Landesregierungsmitgliedern LHStv. Mag. Karin Renner und LR Ing. Maurice Androsch sowie Klubobmann Alfredo Rosenmaier auch Wiens Vzbgm. Renate Brauner, EU-Abg. Karin Kadenbach, Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler, ÖGB-Vorsitzender Erich Foglar, GPA-Vorsitzender Wolfgang Katzian, Prof. Dr. Hannes Bauer, Präsident des NÖ Pensionistenverbandes, Prof. Ewald Sacher, Präsident Volkshilfe NÖ, LAbg. Rupert Dworak, Präsident des NÖ GVV, Dr. Hannes Androsch sowie zahlreiche Mandatarinnen und Mandatare aus den gesetzgebenden Körperschaften sowie aus den Städten und Gemeinden.

NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak: „Die fast 99 Prozent Zustimmung zum neuen Landesparteivorsitzenden machen deutlich, ich wie hoch das Vertrauen in und die Begeisterung über Franz Schnabl ist. Mit ihm herrscht im Land nun echte Aufbruchsstimmung. Ich bin überzeugt davon, dass wir heute den richtigen Mann zur richtigen Zeit gewählt haben. Ich wünsche Franz Schnabl für seine große Aufgabe alles Gute und viel Erfolg.“  

Am Bild: BK Christian Kern (r.) gratuliert dem neuen Landesparteivorsitzenden Franz Schnabl. 

 
Gemeindebundspitze bei Bundespräsident Van der Bellen

Gemeindebundspitze bei Bundespräsident Van der Bellen

Der neue Präsident des Österreichischen Gemeindebunds, Alfred Riedl, und sein Vize Rupert Dworak absolvierten gestern in der Hofburg ihren Antrittsbesuch beim Bundespräsidenten.

Am 21. Juni 2017 waren der neue Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl und sein Vizepräsident Rupert Dworak zu Gast bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen. In guter Arbeitsatmosphäre wurden gemeinderelevante Themen besprochen. Der Bundespräsident ist nächste Woche auch zu Gast beim Österreichischen Gemeindetag in Salzburg und wird dort vor mehr als 2.300 GemeindevertreterInnen sprechen.

Dworak nach dem Besuch:“Ein sehr angenehmer Termin. Wir sind alle schon sehr gespannt, was der Herr Bundespräsident bei seinem Auftritt in Salzburg vor den österreichischen GemeindevertreterInnen in diesen Zeiten, die ja alles andere als leicht sind, zu sagen haben wird.“  

Am Bild (v.l.): Generalsekretär Leiss, Präsident Riedl, Bundespräsident Van der Bellen, Vizepräsident Dworak.

Foto: Öst. Präsidentschaftskanzlei/HBF/Peter Lechner

Dworak: Bürger-Service ‚NeuÖ‘ denken – direkt zu den NiederösterreicherInnen

Bürger-Service in Niederösterreich soll effizienter, schneller und bürgernäher werden.

„Die Gemeindeämter in Niederösterreich sollen die alleinigen Anlaufstellen für standardisierte Anliegen der Bürger, wie einen Führerschein zu lösen, einen Personalausweis oder einen Reisepass zu beantragen etc., werden und die Bezirkshauptmannschaften sollen dann als Kompetenzzentren für die Gemeinden tätig werden“, spricht sich der Kommunalsprecher der SPNÖ, NÖ GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak, im Rahmen der Budgetdebatte für ein ‚NeuÖ‘-Denken der derzeitigen kommunalen Service- und Verwaltungsstruktur aus.
Bei mehreren kleineren Gemeinden könnten einzelne Aufgaben durch eine Gebietsgemeinde übernommen werden. Schon jetzt macht man mit Gemeindeverbänden gute Erfahrungen, eine Weiterentwicklung sei daher sicher sinnvoll. Zudem könnten sich größere Bezirkshauptmannschaften leichter spezialisieren und auch seltene Aufgaben professionell bewältigen.
Eine einschlägige Untersuchung würde aufzeigen, dass kleine, einwohnerschwache Bezirke bei den Bezirkshauptmannschaften relativ höhere Personalkosten verursachen als größere Einheiten. So würden kleine Bezirke unter 40.000 Einwohner einen um etwa zwei Drittel höheren Personalaufwand je Einwohner verzeichnen als große Bezirkshauptmannschaften über 80.000 Einwohner. Auch die neuen Technologien ermöglichen es, dass künftig Gemeinden oder Gebietsgemeinden viele Aufgaben der Bezirkshauptmannschaften erledigen können.
Dworak weiter: „Es ist nicht mehr zeitgemäß und nebenher auch nicht besonders umweltschonend, wenn die NiederösterreicherInnen oft viele Kilometer weit zu ihrer BH pilgern müssen, um sich einen Führerschein, einen Personalausweis oder einen Reisepass zu lösen. Mit einer Bürger-Service-Bündelung und der Digitalisierung kommt man direkt zu den Bürgern und erspart den Betroffenen oft weite Anfahrtswege. Die Voraussetzungen für die geforderte Umstrukturierung in der Verwaltung sind in vielen Gemeinden durch Bürger-Servicestellen bereits geschaffen worden. Die Leistungen könnten in der eigenen Gemeinde oder – in kleinen Kommunen – im Gemeindeverbund angeboten werden. Wir fordern daher die NÖ Landesregierung auf, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen um das Bürger-Service in Niederösterreich effizienter, schneller und bürgernäher zu gestalten“, so Dworak abschließend.

 
Juli: Ertragsanteile sind nun wieder im Hoch!

Juli: Ertragsanteile sind nun wieder im Hoch!

Der Sommer beschert den Gemeinden bei den Ertragsanteilen wieder ein merkbares Plus. Um 11,3 Prozent steigen die Ertragsanteil-Vorschüsse im Juli für die Gemeinden ohne Wien.

Plus 14,4 Prozent für die Vorarlberger Gemeinden, plus 14,8 Prozent sogar für die Tiroler Gemeinden – das Wirtschaftswachstum scheint endlich auch bei den Gemeinden anzukommen. Der Juli dürfte nun endgültig die Trendwende zu einer positiven Entwicklung der Ertragsanteile 2017 gebracht haben.

Gute Steuereinnahmen im Mai

Die Basis für die Berechnung der Juli-Vorschüsse sind wie immer zwei Monate früher zu suchen – in diesem Fall im Mai. Der Mai 2017 brachte sehr gute Einnahmen bei der Umsatzsteuer und der Mineralölsteuer. Besonders hoch fielen die Mai-Einnahmen aus der Körperschaftsteuer und der Grunderwerbsteuer aus, die österreichweit gesehen um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Jahr 2016 zulegten. Die Juli-Vorschüsse der Gemeinden ohne Wien liegen somit aktuell 11,3 Prozent über jenen aus 2016, die Vorschüsse Wiens legen im Jahresvergleich um 13,5 Prozent zu.

Bundesländerweise Entwicklung unterschiedlich

Ohne Berücksichtigung der Grunderwerbsteuer würde der Zuwachs in allen Bundesländern im Bereich von etwa neun Prozent liegen. Die monats- und länderweise sehr volatile Entwicklung der Grunderwerbsteuer, sorgt auch dieses Mal für eine breite Spanne bei den Ergebnissen der Monatsvorschüsse. Salzburg ist das einzige Bundesland, wo die Grunderwerbsteuer im aktuellen Monat rückläufig ist (rund ein Viertel niedriger als im Vergleichsmonat 2016), dementsprechend liegt das Juli-Plus der Vorschüsse der Salzburger Gemeinden „nur“ bei 7,1 Prozent. Auf der anderen Seite legte die Grunderwerbsteuer in Tirol um fast 30 Prozent zu, was den Tiroler Gemeinden mit 14,8 Prozent bei den Juli-Vorschüssen das diesmal höchste länderweise Ergebnis einbrachte. Man darf gespannt sein, wie sich die Grunderwerbsteuer weiter entwickelt, die im bisherigen Jahresvergleich (Jänner-Mai) gegenüber 2016 mit -13,5% nach wie vor deutlich im Minus liegt.

Noch nicht alle Gemeinden rutschen im Jahresvergleich wieder ins Plus

Doch übers Jahr dürfen sich noch nicht alle Gemeinden über eine positive Entwicklung freuen. Das bisherige Jahresergebnis (Jänner-Juli) der Gemeinden ohne Wien liegt im Vergleich zu 2016 mit insgesamt 0,4 Prozent zwar leicht im Plus, aber einige Bundesländer waren so stark im Minus, dass auch die guten Zuwächse von Mai und Juli sie noch nicht in die schwarzen Zahlen bringen. Wien liegt mit einem Plus von zwei Prozent derzeit noch am besten. Vier Bundesländer (Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg) liegen mit maximal -0,7 Prozent zwar leicht, aber doch noch im Minus.

 

Quelle: Österreichischer Gemeindebund 

Ertragsanteile: Juni-Vorschüsse wieder flächendeckend im Minus

Ertragsanteile: Juni-Vorschüsse wieder flächendeckend im Minus

Das starke Plus im Mai war noch keine Trendwende für eine positivere Entwicklung der Ertragsanteile, denn die Juni-Vorschüsse liegen wieder im Minus. Die bessere Konjunkturentwicklung lässt jedoch hoffen.

Trotz laufend nach oben revidierter Konjunkturaussichten (nach 1,5 Prozent 2016 rechnet das WIFO für 2017 mit einem realen BIP-Wachstum von 2,0 Prozent) liegen die Vorschüsse auf die Gemeindeertragsanteile nach wie vor gegenüber 2016 im Minus. Die Vorschüsse für das erste Halbjahr 2017 liegen bei den Gemeinden ohne Wien bei rund 1,7 Prozent unter jenen des ersten Halbjahrs 2016 (Wien -0,3%). Gründe dafür sind unter anderem die nach wie vor spürbaren Auswirkungen der Tarifsenkung der Lohnsteuer, eine verhaltene Umsatzsteuerentwicklung, eine stark rückläufige Entwicklung der Grunderwerbsteuer sowie ein verrechnungstechnischer Effekt bei der Mineralölsteuer, der auch ein Hauptgrund für die diesmal sehr schwachen Juni-Vorschüsse ist.

Schwächstes Minus in NÖ und der Steiermark
Im aktuellen Monatsvergleich (Juni 2017 zu Juni 2016) liegen die Vorschüsse der Gemeinden ohne Wien 4,8 Prozent im Minus. Die länderweisen Unterschiede resultieren vor allem aus der monats- und landesweise sehr unterschiedlichen Entwicklung des Aufkommen an Grunderwerbsteuer, die heuer insgesamt mehr als 20 Prozent unter den Vorjahreswerten liegt.

Da Niederösterreich und die Steiermark aktuell einigermaßen ihr Vorjahresergebnis an Grunderwerbsteuer erreichen, verzeichnen die dortigen Gemeinden mit -3,5 Prozent das geringste Minus bei den Juni Vorschüssen. In Kärnten, Salzburg und Vorarlberg ist dies am wenigsten der Fall, wodurch das dortige Minus der Juni-Vorschüsse im Bereich von minus sieben Prozent liegt. Trotz der positiven Konjunkturerwartungen darf also weiterhin auf ein Anziehen der Ertragsanteile gewartet werden.

Die neue NaturPutzer-App laden – statt Müll abladen!

Die neue NaturPutzer-App laden – statt Müll abladen!

Global 2000 startet – mit der Unterstützung des NÖ GVV – die erste österreichische Citizen-Science-Müllsammel-App.

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und die beiden Zweigvereine des österreichischen Alpenvereins, Edelweiss und Gebirgsverein, starten Österreichs erste Citizen-Science-Müllsammel-App. „Ziel der NaturPutzer-App ist es, Müll zu sammeln und zu dokumentieren sowie auf einer Müll-Hotspots-Landkarte sichtbar zu machen, um ihn danach ordnungsgemäß zu entsorgen. Es soll sich ab jetzt nicht jedes Jahr aufs Neue an den selben Stellen Müll ansammeln“, erklärt Anna Gollob, Projektleiterin NaturPutzer bei GLOBAL 2000. „Müll hat in der Natur nichts verloren – die Natur ist das Rückgrat unserer Biodiversität und somit allen Lebens. Höchste Zeit, gemeinsam anzupacken und dafür zu sorgen, dass weniger Gift in unserem Lebensraum landet“, betonen Bernhard Stummer, Vorstand Alpenverein Edelweiss, und Dieter Holzweber, Vorstand Alpenverein-Gebirgsverein, unisono.

„Rund 115 Kilogramm Plastik und 70 Getränkedosen konsumieren wir pro Kopf und Jahr und so manch leere Verpackung landet in der Natur“, sagt Gollob. „100 Tonnen Müll müssen pro Jahr in unseren Gemeinden in ganz Österreich aufgelesen und entsorgt werden, knapp 1.000 Tonnen sind es entlang der Bundes- und Landstraßen“, fügt Ewald Buschenreiter, Direktor des NÖ GVV (Verband sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen in NÖ), hinzu.

Ein Großteil des Mülls besteht aus Plastikverpackungen. Wenn Plastik länger UV-Strahlung ausgesetzt ist, zerfällt es in winzige Partikel, dringt in die Böden ein und schadet damit Mensch und Tier. Rund vier Jahre braucht ein Taschentuch, um zu verrotten, 50 Jahre lang belastet ein Tetrapack die Natur und bei einer Aluminium-Dose sind es gar 500. Auch Zigarettenstummel verseuchen unsere Umwelt. Bis zu 4.000 schädliche Stoffe verbleiben nach dem Rauchen großteils im Filter. Ein einziger Stummel kann bis zu 60 Liter Grundwasser verunreinigen.

Wertvoller Müll?
Müll ist nicht nur gefährlich für die Umwelt, sondern häufig auch zu wertvoll, um ihn einfach liegen zu lassen. Durch Recycling können viele wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen werden. Mit Hilfe der neuen GLOBAL 2000-NaturPutzer-App können Smartphone-UserInnen uns bei der Erstellung einer Landkarte von Müll-Hotspots unterstützen. „Wir wollen Österreichs Müll in der Natur dokumentieren. Umweltprobleme gehören ins Rampenlicht – und Hotspots müssen aufgedeckt und beseitigt werden. Machen auch Sie mit beim Müllsammeln, -beseitigen und -dokumentieren“, sagt Gollob. Nähere Infos und den Downloadlink zur App finden Sie auf www.naturputzer.at

Bei den ersten Tests mit der NaturPutzer-App sammelte ein Team von GLOBAL 2000 und Alpenverein auf rund zwei Kilometern Wegstrecken um die Gebiete Pfaffensattel, Höllental und Anninger 190 Müllobjekte ein. „Wäre diese Stichprobe repräsentativ, so lägen entlang Österreichs Wanderwegen rund 1,6 Millionen Müllstücke bzw. 28 Tonnen Müll. Eine zuverlässige Hochrechnung können wir jedoch erst machen, nachdem die App offiziell gestartet und mit Zahlen gefüttert wurde“, erklärt Gollob.

Die NaturPutzer-App basiert auf dem Citizen Science System SPOTTERON (www.spotteron.net), welches auf den Betrieb von interaktiven Wissenschaftsprojekten auf Smartphones spezialisiert ist. Alle Einsendungen der UserInnen werden in Karten dargestellt, um so gemeinsam den Umfang des Problems „Müll in der Natur“ zu visualisieren. Die App setzt als „Werkzeug in der Hosentasche“ einen klaren Fokus auf einfache Anwendbarkeit und ist bereits in mehreren Forschungsprojekten erprobt. Und falls das Smartphone mal nicht dabei ist, kann man zusätzlich auf unserer Projektwebsite (www.naturputzer.at) eine interaktive Karte finden, die ebenfalls das Eintragen von Müllspots erlaubt.

Durch die gewonnen Daten können wir in vertiefenden Analysen Fragen wie die Verteilung von verschiedenen Müllarten oder den Einfluss von großen Marken in Hinblick der Verpackung auf die Umwelt beantworten. Die Datenbank der eingesendeten Spots wird von uns im Rahmen des Projekts aufbereitet und als OpenData-Download zur Verfügung gestellt.

Die GLOBAL 2000-NaturPutzer-App wird zum NaturPutzer-Tag auf Google Play und in iTunes kostenlos zum Download bereitstehen.

Jeder hat die Möglichkeit, aktiv am Projekt mitzuarbeiten, die Forschung voranzutreiben, die Daten zu nutzen und gleichzeitig unsere Umwelt zu schützen. Wir starten die Initiative NaturPutzer-Tag dieses Jahr am Vatertag (Sonntag, 11. Juni) auf der Sophienalpe in Wien und mit Unterstützung des NÖ GVV in Ober-Grafendorf in Niederösterreich. An beiden Orten erwarten wir Freiwillige, die uns helfen, den Müll in der Umgebung einzusammeln und die NaturPutzer-App auszuprobieren. Dieser Familienausflug in die freie Natur ist nicht nur schön und gesund, sondern hilft auch der Umwelt – und damit uns allen. Wer mitmacht, macht die Welt ein kleines Stückchen besser.

Wer nicht zum NaturPutzer-Tag kommen kann, kann sich auch ganz einfach auf www.naturputzertag.at anmelden. Die ersten 100 Anmeldungen erhalten gratis ein Paket bestehend aus 1 Paar Handschuhen, 2 Müllsäcken, 1 Info-Folder und 1 NaturPutzer Plakette. Im Gegenzug freuen wir uns über ein persönliches Foto auf Facebook oder Twitter oder Instagram mit dem Hashtag #naturputzer von jeder Aktion – wir posten die Bilder dann gerne weiter.

Start:
14:00 Treffpunkt Hotel Sophienalpe (Wien) – Anreise mit Bus 445 möglich
14:00 Hauptplatz Ober-Grafendorf (NÖ) – Anreise mit ÖBB möglich
voraussichtliches Ende: 17:00

Nähere Infos und Anmeldung zum NaturPutzer-Tag unter www.global2000.at/naturputzer-tag

Mit freundlicher Unterstützung von: NÖ GVV, Toni’s Freilandeier, workcess Arbeitsschutz GmbH, Reichl & Partner, Jaus’n Wrap, 1000 Schritte/Taschenbecher, spotteron, ÖBF, ÖBB, Naturfreunde, Saubermacher.

 
Dworak appelliert an das Land Niederösterreich: „EU-Fördermillionen endlich abholen!“

Dworak appelliert an das Land Niederösterreich: „EU-Fördermillionen endlich abholen!“

Seit gut drei Jahren liegen 30,5 Millionen Euro, die als Fördergeld für soziale Projekte Niederösterreich vorgesehen sind, unangetastet bei der EU.

Das Geld stammt aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und wurde für den Zeitraum von 2014 bis 2020 bereitgestellt – und dort liegt es leider noch immer. NÖ GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak (Bild) appelliert deshalb an das Land, „endlich die entsprechenden Strukturen zu schaffen, damit das Geld auch ins Land fließen kann“. Dworak: „Wir müssen diese Fördermillionen endlich abholen. Damit können in den Kommunen im ländlichen Raum bis zu 1.000 Jobs geschaffen und viele soziale Projekt verwirklicht werden!“

Zusammen mit den vorgesehenen Kofinanzierungsmitteln des Landes sind es in Niederösterreich sogar satte 62 Fördermillionen, die auf Investitionen für Projekte in Land-Gemeinden warten. Pro-jekte wie die Schaffung von Einrichtungen zur Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Senioren. Oder zum Aufbau von mobilen Betreuungseinrichtungen oder ambulanten Gesundheitsleistungen. Dworak: „Hier geht es um die in Niederösterreich so notwendige Entwicklung des ländlichen Rau-mes und um die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen. Das alles noch dazu in Verbin-dung mit einem hohen sozialen Faktor.“

Dworak weiter: „Gerade wenn es um EU-Förderungen geht, sollte sich das Land Niederösterreich ein Beispiel am Burgenland nehmen. Die sind Spitzenreiter, wenn es darum geht, Fördermittel abzurufen und sie haben sich auch aus dem ELER-Topf schon längst ihren Anteil abgeholt.“

NÖ GVV-Präs. Dworak ermahnt Bunderegierung am Städtetag: „Arbeiten bis zuletzt!“

NÖ GVV-Präs. Dworak ermahnt Bunderegierung am Städtetag: „Arbeiten bis zuletzt!“

„Big Data“-Autor Viktor Mayer-Schönberger beeindruckt mit Vortrag zum Thema „Datenexplosion“ bei 67. Städtetag in Zell am See.

Bei der Eröffnung des 67. Städtetags in Zell am See sprach Festredner Viktor Mayer-Schönberger, Professor für Internet Governance und Regulation an der Universität Oxford, Autor des Standardwerkes „Big Data“ und selbst Zeller über die gesellschaftlichen Folgen von „Big Data“. Er stellte gleich zu Beginn fest: „Die Digitalisierung gibt uns mehr Geschwindigkeit und Effizienz. Das kann aber nicht alles gewesen sein“. Vielmehr sei die Strategie das Ziel; das „Wissen, wohin es gehen soll“. Das sei das Spannende an der Digitalisierung. Und deshalb könnten bessere Entscheidungen getroffen werden, die eine hohe Lebensqualität erlaubten.
Laut Mayer-Schönberger würde derzeit „die Menge an Daten in der Welt explodieren“. In den letzten 20 Jahren hätten sich die Daten „vereinhundertfacht“. Die Welt habe sich von einer analogen in eine digitale verwandelt. Diese Veränderung gebe Hoffnung, dass „es besser wird“ und dass, „aus Quantität Qualität“ entwickelt würde. Als erfolgreiche Beispiele nannte er datenbasierte Medikamente und medizinische Hilfe bei Frühgeburten. Allerdings sagte er, dass Daten nur ein Erfolgsfaktor seien, die anderen seien Expertise und Denkweise. Mayer-Schönberger: „Man muss schrittweise denken, offen und demütig sein“.

„Viele Menschen haben aber auch Sorgen“, so Mayer-Schönberger, diese müsse man ernst nehmen, denn sonst würden Menschen Daten versagen“. Die größte Gefahr der Daten seien daher „wir selbst“ und: „Sie entscheiden, was die Zukunft bringt“, sagte Viktor Mayer-Schönberger. 

Die weiteren RednerInnen bei der Eröffnung im Ferry Porsche Congress Center (FPCC)in Zell am See: Andrea Ecker, Leiterin der österreichischen Präsidentschaftskanzlei, die im Namen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen Grußworte übermittelte, sagte: „Ich weiß um das große Engagement der Städte und Gemeinden“. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister würden am besten wissen, wo Veränderungen notwendig seien. Sie würden auch darauf abstellen, dass Städte und Gemeinden „leben- und liebenswert“ blieben. Die Leistungen der Städte und Gemeinden seien daher „nicht hoch genug einzuschätzen“. „Wir brauchen die Städte für den Zusammenhalt der Gesellschaft“.

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer hob hervor, dass es darum gehe, die Anforderungen an kleine und große Kommunen „auszutarieren“ und sprach dabei den Finanzausgleich an, der eine „fast herkulische Aufgabe“ sei. Außerdem nannte er den immer größer werdenden Zuzug in Städte, die damit besonders in den Bereichen Bildung und Wohnen vor neuen Herausforderungen stünden. Nicht zuletzt gebe es auch einen „Braindrain“; junge Menschen würden in den kleineren Städten keine Jobs finden und würden deshalb in den großen Städten bleiben.

Bürgermeister Rupert Dworak, 2. Vizepräsident des Österreichischen Gemeindebundes und NÖ GVV-Präsident, betonte die erfolgreiche Achse zwischen Städte- und Gemeindebund. Als Beispiel nannte er die Finanzausgleichsverhandlungen, dabei seien „sehr viele unserer Ideen und Vorstellungen“ umgesetzt worden. Er erwähnte die Reform der Grundsteuer und die Bereitstellung von 300 Millionen Euro aus dem Lebensministerium für strukturschwache Gemeinden. Angesichts der aktuellen politischen Situation fordert er von der Bundesregierung „arbeiten bis zuletzt“. Wichtig war ihm dabei die „Aktion 20.000″ – sie gebe arbeitslosen Menschen Hoffnung“ – und die Investitionsprämie von 175 Millionen Euro, die 8.500 Arbeitsplätze schaffe.