Tiefe Trauer um Ernst Höger

Tiefe Trauer um Ernst Höger

Höger war Ehrenvorsitzender, Landeshauptmann-Stv. und langjähriger Landesparteichef

Ernst Höger, der langjährige Landesparteichef der SPÖ NÖ, Landesrat, LHStv. und Ehrenvorsitzende der SPNÖ ist gestern in den Abendstunden im Alter von 74 Jahren einer langen, schweren Krankheit erlegen.

Höger wurde am 5. Oktober 1985 zum Landesparteivorsitzenden der SPÖ NÖ gewählt und gilt als Landeshauptmann-Stellvertreter an der Seite des ehemaligen Landeshauptmanns Siegfried Ludwig als einer der Väter der Landeshauptstadt St. Pölten.

Der Landesparteivorsitzende der SPÖ NÖ, LHStv. Franz Schnabl, zeigt sich tief betroffen, ob des Verlustes eines großen niederösterreichischen Sozialdemokraten: „Unser Ernst Höger war über alle Parteigrenzen hinweg überaus beliebt und angesehen. In seiner beeindruckenden politischen Laufbahn war er für die Sozialdemokratie ein ungemein belebendes Element. Ernst war ein Mensch, der stets das Gemeinsame vor das Trennende gestellt hat und immer im Sinne der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher gehandelt hat. Mit ihm verlieren wir eine tragende Säule unserer Bewegung – Ernst Höger wird uns fehlen und immer in Erinnerung bleiben! Auf diesem Wege möchte ich im Namen der niederösterreichischen Sozialdemokratie den Hinterbliebenen mein aller tiefstes Beileid aussprechen.“ Der Kondolenz schließen sich Klubobmann LAbg. Reinhard Hundsmüller und die Landtagsabgeordneten, die Nationalräte und Bundesrätinnen der SPÖ NÖ an, Landesgeschäftsführer Bgm. Wolfgang Kocevar, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Dritte Landtagspräsidentin Mag. Karin Renner, der Präsident des Sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverbandes Bgm. Rupert Dworak sowie Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt und Bezirksvorsitzender Nationalrat Andreas Kollross, für den Höger ein väterlicher Freund gewesen ist.

NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak: „Wir trauern um einen der größten Sozialdemokraten, den Niederösterreich je hervorgebracht hat. Ernst Höger ist unzweifelhaft der Vater der Durch- und Umsetzung der Regionalisierung, die in Niederösterreichs Städten und Gemeinden einen Investitions- und Entwicklungsschub ausgelöst hat, der bis heute nachwirkt. Er war der Initiator der Sozialzentren und sein Engagement für neue Arbeitsplätze in Niederösterreich war eine zentrale Säule seines Wirkens. Die Abschaffung der Landesumlage und die Ausweitung der Wohnbauförderung zur Schaffung günstigen Wohnraums für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher waren Schwerpunkte seiner Politik. Sein Verdienst um die niederösterreichischen ist enorm und nicht hohc genug einzuschätzen. Und nicht zuletzt gilt Höger auch, neben LH Siegfried Ludwig, als einer der beiden Väter der niederösterreichischen Landeshauptstadt. Deren Gründung wurde damals ja zwischen den beiden Landesspitzen in Högers Wohnzimmer in Berndorf ausverhandelt.

Heute, in dieser schweren Stunde, gilt unsere volle Anteilnahme Ernst Högers Hinterbliebenen, seiner Familie, die um einen liebenswerten Menschen trauern.“



Ernst Höger wurde am 30. August 1945 geboren und war gelernter Werkzeugmacher. Über die Gewerkschaft kam er in die Politik und war von 1978 bis 1980 Landessekretär der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie. Am 25. März 1979 wurde er zudem als Mitglied des Landtages von Niederösterreich angelobt. Am 9. Oktober 1980 wurde Höger schließlich zum Landesrat gewählt und übte diese Funktion bis 15. Mai 1986 aus. Darauffolgend wurde er zum Landeshauptmann-Stv. von Niederösterreich bestellt, diese Funktion übte er bis zu seinem Rücktritt am 18. November 1999 aus. Seit 1983 war er auch Vorsitzender der Landesexekutive des ÖGB-NÖ, diese Funktion legte er 29. November 2000 zurück.

Lebenslauf LHStv. a.D. Ernst Höger (Geb. am 30. August 1945):

1951 – 1952     Volksschule in St. Veit/Triesting
1955 – 1959     Hauptschule Berndorf
Ab 1959            Werkzeugmacherlehre VMW Berndorf
Bis 1970           Werkzeugmacher VMW Berndorf
1961 – 1966     Jugendvertrauensratsvorsitzender VMW Berndorf
1966 – 1970     Betriebsrat VMW Berndorf
1971 – 1974     Mitglied des Zentraljugendvorstandes und Jugendbeirats der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie
1970 – 1978     Bezirkssekretär der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie
1978 – 1980     Landessekretär der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie
1982 – 2000     Vorsitzender der Landesorganisation NÖ des ÖGB
1979 – 1980     Landtagsabgeordneter zum NÖ Landtag
1980 – 1986     Landesrat
1986 – 1999     Landeshauptmann-Stellvertreter
1985 – 1998     Landesparteivorsitzender der SPÖ NÖ
1985 – 1998     Stv. Bundesvorsitzender der SPÖ


Auszeichnungen:

1992 Ehrenbürger von St. Pölten
1998 Ehrenvorsitzender der SPÖ NÖ
1999 Ehrenring des Landes Niederösterreich
2005 Straßenbenennung in seiner Heimat- und Stadtgemeinde Berndorf und in Hirtenberg
2005 Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich überreicht von Heinz Fischer
2008 Ernst Höger Hof Wohnhausanlage in Wiener Neustadt

Foto: www.fotoplutsch.at