Zukunftsbericht 2021: Von der Gesundheitskrise zur Gesellschaftskrise

Zukunftsbericht 2021: Von der Gesundheitskrise zur Gesellschaftskrise

Bereits zum zehnten Mal veröffentlicht der Österreichische Gemeindebund den alljährlichen „Kommunalen Zukunftsbericht“. Der „Kommunale Zukunftsbericht“ ist ein offener publizistischer Think-Tank, der wesentlichen Zukunftsfragen für Gemeinden eine Plattform bietet. Dieses Jahr steht der Zukunftsbericht unter dem Motto „Von der Gesundheitskrise zur Gesellschaftskrise“. Expertinnen und Experten unterschiedlicher Bereiche kommen darin zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit – der Covid-19-Pandemie und ihren Folgen – zu Wort. Die spannenden Beiträge mit vielen verschiedenen Sichtweisen und unterschiedlichen Aspekten verbindet der Bezug zu den Gemeinden.

Zukunftsbericht 2021: Von der Gesundheitskrise zur Gesellschaftskrise   Österreichischer Gemeindebund präsentiert am 4. November den „Kommunalen Zukunftsbericht 2021“
  Bereits zum zehnten Mal veröffentlicht der Österreichische Gemeindebund den alljährlichen „Kommunalen Zukunftsbericht“. Der „Kommunale Zukunftsbericht“ ist ein offener publizistischer Think-Tank, der wesentlichen Zukunftsfragen für Gemeinden eine Plattform bietet. Dieses Jahr steht der Zukunftsbericht unter dem Motto „Von der Gesundheitskrise zur Gesellschaftskrise“. Expertinnen und Experten unterschiedlicher Bereiche kommen darin zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit – der Covid-19-Pandemie und ihren Folgen – zu Wort. Die spannenden Beiträge mit vielen verschiedenen Sichtweisen und unterschiedlichen Aspekten verbindet der Bezug zu den Gemeinden.
 
Der Österreichische Gemeindebund konnte auch dieses Jahr wieder prominente Autorinnen und Autoren für den Zukunftsbericht gewinnen, die wichtige Themen für Gemeinden beleuchten und zu einer intensiveren Auseinandersetzung anregen. Alle Gemeinden in Österreich bekommen den Zukunftsbericht kostenfrei zugesandt. „Mit dem „Kommunalen Zukunftsbericht 2021“ ist es uns erneut gelungen, drängende Themen für Gemeinden aufzubereiten und unterschiedliche Lösungsansätze darzustellen. Vorausschauendes Denken ist auf kommunaler Ebene unerlässlich, denn gerade in den Gemeinden müssen wir den Herausforderungen der Zukunft frühzeitig begegnen. Der „Kommunale Zukunftsbericht“ zeigt uns Wege auf, wie wir dafür sorgen können, dass der ländliche Raum auch künftig lebenswert bleibt“, betont Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Alfred Riedl.
 
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, AMS-Chef Johannes Kopf, Zukunftsforscher Daniel Dettling und Meteorologe Marcus Wadsak wird der „Kommunale Zukunftsbericht 2021“ am 4. November 2021 um 18 Uhr im Presseclub Concordia in Wien präsentiert. Die Veranstaltung wird zudem live auf der Facebook-Seite sowie auf der Webseite des Österreichischen Gemeindebundes übertragen.
 
Die Autorinnen und Autoren des „Kommunalen Zukunftsberichts 2021“ im Überblick:
 
Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl unterstreicht in seinem Beitrag die Vorteile der lokalen Strukturen für die Umsetzung innovativer Projekte: „Die Gemeinden waren schon lange vor den Freitagsdemos Vorreiter und wichtige Multiplikatoren beim Klimaschutz. In der „Labor-Situation“ im Dorf lässt sich seit jeher viel Neues auf kleinem Raum ausprobieren und für die Bürgerinnen und Bürger spürbar und begreifbar machen.“
 
Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss beleuchtet die Frage, was es braucht, um eine Krise gut zu bewältigen: „In erster Linie wird es erforderlich sein, dass dem Krisenmanagement ganz allgemein eine größere Bedeutung beigemessen wird, einerseits auf der Behördenseite, andererseits aber auch bei den Bürgerinnen und Bürgern. Eigenverantwortung, Aufklärung und Bewusstseinsbildung sind die zentralen Herausforderungen.“
 
Ökonomin Margit Schratzenstaller-Altzinger sieht sich in ihrem Text die Finanzlage der Gemeinden nach der Krise genauer an und stellt fest, dass die Ansprüche an die öffentliche Hand in Zukunft steigen werden: „Die Gemeinden sollten sich darüber hinaus innerhalb der bestehenden Rahmenbedingungen mehr Spielraum erarbeiten, um mehr als jetzt nicht zu verwalten, sondern in den angesprochenen Zukunftsbereichen auch gestalten zu können.“
 
Arbeitsminister Martin Kocher geht in seinem Beitrag auf die Veränderung der Arbeit durch Corona ein und sieht darin vor allem Chancen für den ländlichen Raum: „In der Kombination von Breitbandausbau und Homeoffice-Möglichkeiten wird es zu einer Attraktivierung und Belebung des ländlichen Raums kommen. Das betrifft insbesondere auch verkehrstechnisch weniger gut angebundene Regionen, wo auch die Grundstücks- und Immobilienpreise noch substanziell geringer sind als im Umland der Ballungsräume.“
 
Genetiker Markus Hengstschläger sowie Zukunftsforscher Michael Hauer und Claudia Schwarz von Academia Superior befassen sich mit der sogenannten „Mitmachkrise“, und was eine Gemeinde tun kann, um ihre Bürgerinnen und Bürger zu mehr lokalem Engagement zu motivieren: „Den Menschen muss bewusst sein, dass sie und ihr Handeln ein wichtiger Teil einer Lösung sind. Gerade Gemeinden sind in vielfältiger Art und Weise auf das Mitmachen und die Ideen der BürgerInnen angewiesen.“
 
Die Journalistin Denise Peikert hat mehrere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister interviewt und deren lokales Krisenmanagement mitverfolgt: „In Österreich zeigte sich schon früh am Beginn der Pandemie, dass die Energie zur Krisenbewältigung naheliegt, vor Ort nämlich. Bevor sie groß darüber redeten, hatten Städte und Gemeinden schon monatelang einfach gemacht.“
 
ORF-Meteorologe Marcus Wadsak spricht über eine der größten Herausforderungen der Zukunft – den Klimawandel – und beleuchtet dabei grundlegende Aspekte für Gemeinden: „Wir müssen unsere Mobilität umdenken und neugestalten. Wir müssen uns bei jedem Weg, den wir zurücklegen wollen, fragen, ob wir diesen tatsächlich mit dem Auto fahren müssen.“
 
Patientenanwalt Gerald Bachinger warnt vor einer Krise der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und diskutiert mögliche Lösungsansätze: „Neue innovative Primärversorgungsmodelle mit Primärversorgungszentren, eingebettet in regionale Versorgungsmodelle und verstärkt durch die Anwendungen der digitalen Gesundheit können und werden bestehende Versorgungsprobleme im ländlichen Raum lösen.“
 
Politikwissenschafterin Tamara Ehs analysiert neue Formen der Demokratie auf Gemeindeebene, und wie diese in Zukunft aussehen könnten: „Ich spreche mich vor allem für die Institutionalisierung von Bürgerräten aus, weil sie nicht die Abstimmung, sondern das Gespräch ins Zentrum der Politik stellen. Bürgerräte können das Innovationszentrum jeder Gemeinde sein.“
 
Technologieforscher Nikolas Neubert und Martin Traunmüller vom AIT befassen sich mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz im kommunalen Alltag und definieren verschiedene Anwendungsbereiche: „Digitale Technologien bieten im Rahmen von „Smart City“-Initiativen eine Vielzahl an Möglichkeiten, kommunale Herausforderungen zu meistern, um die Lebensqualität für die Bewohner zu verbessern.“
 
Bürgermeisterin Bernadette Geieregger geht der Frage nach, warum junge Menschen in der Gemeinde Verantwortung übernehmen und welche Hindernisse es dabei gibt: „Es braucht nicht nur den Mut der jungen Menschen, sich politisch zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Es braucht auch den Mut von etablierten PolitikerInnen, junge Menschen in verantwortungsvolle Positionen zu bringen oder zu lassen. Am Ende des Tages bringt es nichts, der beste junge engagierte Mensch zu sein, wenn es keine Möglichkeit gibt, sich einzubringen.“
 
Journalist Martin Gebhart befasst sich mit dem Thema Zweitwohnsitze, das bereits jetzt in den Gemeinden für Diskussionen sorgt und diskutiert Chancen und Probleme: „Für den Gemeindebund muss die Frage der Zweitwohnsitze gerade nach Corona ein zentrales Thema sein. Er kann auf seiner Ebene nicht selbst alle Lösungen bieten. Aber er muss der Motor sein, dass sich auf Bundes- und Landesebene etwas tut.“
 
Gemeindebund-Redakteurin Emina Ayaz stellt in ihrem Beitrag ein Pilotprojekt für die kommunale Energiewende vor und beleuchtet die Voraussetzungen für den Erfolg: „Die dänische Insel Samsö gilt als erster Ort der Welt, der die Energiewende gemeistert hat. Das Erfolgsrezept der Insel lautet in erster Linie: Bürgerbeteiligung. Die innovativen Lösungen von Samsö erreichen mittlerweile Kommunen aus der ganzen Welt.“
 
Sarah Henkelmann und Edith Laga vom Netzwerk Digitale Bildung unterstreichen die Relevanz von Bildungsinvestitionen für ländliche Regionen: „Die Digitalisierung von Schulen birgt großes Potenzial für Kommunen. Die Pandemie hat gezeigt, dass Städte an ihre Grenzen stoßen und immer mehr Menschen daran denken, aufs Land zu ziehen.“
 
Kommunalkredit-Chef Bernd Fislage erläutert in seinem Beitrag, warum ein Ausbau der Infrastruktur für die Bewältigung der Klimakrise grundlegend ist: „Eine der größten globalen Herausforderungen ist und bleibt der Klimawandel. Diesen gilt es jetzt beim Ankurbeln der Wirtschaft verstärkt mitzudenken. Dafür braucht es umfassende Investitionen, insbesondere im Infrastruktur- und Energiebereich.“
 
Die vollständigen Beiträge finden Sie unter gemeindebund.at/zukunftsbericht. Auch alle bisher erschienenen Berichte können Sie auf der Webseite des Österreichischen Gemeindebundes kostenlos herunterladen.