Nach nur vier Tagen haben sich die Gemeinderatswahl-Verlierer ÖVP und die Grünen in Pillichsdorf (Bezirk Mistelbach) auf eine Koalition geeinigt.
„Im Vergleich zu den Gemeinderatswahlen 2019 hat die ÖVP 13,5 Prozent und die Grünen 3 Prozent verloren. Die SPÖ unter Erich Trenker konnte hingegen 20 Prozent zulegen. Hier haben sich die beiden Verlierer einer Wahl zusammengerottet. Ich bezweifle stark, dass die Gemeinde damit gut beraten ist“, kommentiert SPÖ Landesgeschäftsführer Bgm. Wolfgang Kocevar.
Noch dazu ist der junge ÖVP-Spitzenkandidat Florian Faber, dem die Grünen zum Bürgermeister verholfen haben, das erste Mal im Gemeinderat. „Wir werden genau beobachten, wie sich die fehlende Erfahrung in der politischen Gemeindearbeit auf die Gemeinde auswirkt“, zweifelt NÖ GVV-Bgm. Präsident Rupert Dworak (Bild) an der notwenigen Wirkkraft, die eine Gemeinde für die Umsetzung anstehender Projekte benötigt. „Und das ist nicht das erste Mal, dass die Grünen zum Mehrheitsbeschaffer für die ÖVP werden. Wir kennen diese Koalitionen aus mehreren Gemeinden und Städten Niederösterreichs. Ist das schon die Anbiederung der Grünen für die Zeit nach der Landtagswahl?“, fragt sich Dworak.
„Ich finde es sehr schade und bezeichnend zugleich, dass es die Grünen nicht einmal der Mühe wert finden, Gespräche mit jener Partei zu führen, die klarer Wahlgewinner ist und Pillichsdorf mit ruhiger und engagierter Hand durch die ÖVP-Streitereien geführt hat. Stattdessen lassen sie sich mit einer Pseudo-Halbzeitlösung beim Vizebürgermeister abspeisen. Leider bin ich nicht einmal mehr überrascht, den jeder, der die Grünen in den vergangenen drei Jahren im Parlament erlebt hat, kann nur noch verwundert sein, wie elastisch ein grünes Rückgrat ist“, so die Bezirksvorsitzende der SPÖ NRin Melanie Erasim abschließend.