GRW in Pernersdorf: ÖVP-Absolute gebrochen!

GRW in Pernersdorf: ÖVP-Absolute gebrochen!

In der 1.000-EinwohnerInnen-Gemeinde Pernersdorf im Bezirk Hollabrunn werden nun die Karten im Ortsparlament neu gemischt.

Die Vorgeschichte: Am 10. Juli 2023 wurde der 24-jährige Florian Hofmann von der ÖVP zum neuen Bürgermeister gewählt, dem jüngsten von ganz Österreich. Einen Tag später erfolgte aus Protest der Rücktritt der gesamten SPÖ-Gemeinderatsfraktion. Dabei spielte, entgegen der medialen Berichterstattung, die Jugend und Unerfahrenheit Hofmanns, nur eine untergeordnete Rolle.

 Ausschlaggebend für die Handlungsweise der SPÖ-Fraktion waren vielmehr vorangegangene und andauernde interne Streitigkeiten innerhalb der ÖVP und eine darauffolgende Rücktrittswelle. Die drei wichtigsten VP-Proponenten hatten das Handtuch geworfen: Bürgermeister, Vizebürgermeister und eine geschäftsführende Gemeinderätin, die zugleich auch Ortsvorsteherin war.  Zusätzlich erschwerend kam hinzu: Der SPÖ wurde der Wunsch nach einem Vizebürgermeister verwehrt. Mit dem Rücktritt der gesamten SPÖ-Fraktion war der Gemeinderat aufgelöst, eine Neuwahl wurde notwendig.

Bei der GRW 2020 hatte die ÖVP zwölf, die SPÖ sieben Mandate erreicht. Bei der jetzigen Neuwahl standen nun aber vier Listen am Wahlzettel: nach ÖVP (mit Spitzenkandidat Hofmann) und SPÖ (mit Spitzenkandidat Erwin Kasper, 63, ein frisch pensionierter Regierungsrat der PV und überaus erfahrener Lokalpolitiker), auch die Liste JAP (JA zu Pernersdorf, die neue Partei eines früheren SPÖ-Chefs) und die AfP (Alternative für Pernersdorf), eine politisch rechts angesiedelte Liste, die den Einzug nicht schaffte.

Hier das Ergebnis: ÖVP: 9, SPÖ: 5, JAP: 5

Die absolute Mehrheit ist hiermit Geschichte, aber damit stehen mit Sicherheit auch intensive Koalitionsverhandlungen bevor.

Am Bild: Erwin Kasper

Foto: SPÖ/Werner Jäger