Mit 37 von 37 Stimmen, und damit einstimmig, wurde am 21. Mai der bisherige Vizebürgermeister LAbg. Mag. Christian Samwald (43) zum Nachfolger von Bürgermeisterlegende Rupert Dworak (62) gewählt. Und zum neue Vizebürgermeister avancierte StR Peter Spicker – ebenfalls einstimmig.
Rupert Dworak hatte sein Bürgermeisteramt am 11. Mai 2024 – auf den Tag genau 20 Jahre nach seiner Wahl zum Stadtchef von Ternitz – niedergelegt. Der Gemeinderat gehörte er schon seit 1989 an, 1991 war er zum Stadtrat avanciert und 2004 wurde Dworak zum Bürgermeister gewählt. Stadtparteivorsitzender war er von 2002 bis 2004, Bezirksvorsitzender von 2007 bis 2023. Seit 2007 ist Rupert Dworak Präsident des ASKÖ-NÖ, seit April 2008 NÖ GVV-Präsident, seit 2008 Mitglied des Präsidiums des Österreichischen Gemeindebunds und Vorsitzender des Europaausschusses des Österreichischen Gemeindebunds und seit März 2012 Vizepräsident des Österreichischen Gemeindebunds.
In den zwei Jahrzehnten als Bürgermeister der größten Stadt im Bezirk Neunkirchen konnte Rupert Dworak jede Menge Projekte zum Wohle seiner BürgerInnen umsetzten – kaum zu glauben, dass das Folgende nur ein kleiner Auszug davon ist: Generalsanierung Hauptschule Pottschach, Aufstockung und Zubau Mittelschule Ternitz, Neubau Polytechnische Schule, Ternitz ist jetzt Gymnasiumstadt – Vision BORG verwirklicht, Dr. Heinz Fischer-Schulcampus; neue Arbeitsplätze durch Betriebsansiedlungen; Sicherung der Nahversorgung (BILLA Ternitz, BILLA Pottschach, SPAR-Lagerhaus, SPAR Werkstraße, Trafik Pottschach); bessere Mobilität durch City-Taxi; Überdachung der Kunsteisarena; Modernisierung Erlebnisparkbad BLUB; Generalsanierung der Mehrzwecksporthalle; Bürgerservicebüros im Stadtamt und Stadtkern; Erweiterung Betriebsgebiet Rohrbach; Umrüstung Straßenbeleuchtung auf LED; Ausbau des Stadions zur Sportarena; Gründung der Stadtmarketing Ternitz GmbH; Sanierung der Gemeindewohnhausanlagen; Verwirklichung Junges Wohnen und Betreutes Wohnen; Sene Cura Sozialzentrum; Wohnbauoffensive gemeinsam mit den Wohnbaugenossenschaften; Ansiedlung neuer Ärzte und Fachärzte; Neubau FF-Häuser Dunkelstein, Putzmannsdorf und Rohrbach mit Katastrophenschutzzentrum, technische Aufrüstung aller zehn Freiwilligen Feuerwehren; Neubau ASBÖ Rettungsdienststelle; Wandel zur Umweltmusterstadt, Umweltauszeichnung mit dem „Goldenen Igel“ sieben Mal in Folge, Ökostrom und Fernwärme aus dem Biomasseheizwerk, Sonnenenergie durch Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern, umweltfreundliche Elektrofahrzeuge für Essen auf Rädern; Regionalmusikschule ausgebaut und mit Öffentlichkeitsrecht ausgezeichnet; Errichtung Tierschutzhaus Schwarzatal; Kindergartenoffensive (Pottschach, Sonnwendgasse, Dunkelstein, Raglitz, Siedlung 3, Webereistraße), der Stadtplatz – ein neues Zentrum für die Stadt; beste Facharbeiterausbildung in der überbetrieblichen Lehrwerkstätte; Fachhochschullehrgang mit der FH Kärnten; Seniorenbetreuung 62plus und Seniorenombudsmann; Babycouch – Infos für Schwangere und Eltern; Neubau der Kläranlage; Erweiterung des Dorfplatzes Rohrbach; Haus der Siedinger für Feuerwehr, Trachtenkapelle, Pensionisten und Musikschule; Leistungszentrum für den NÖ Turnsport; Eisenbahn-Unterführungen Rohrbach und Pottschach; Neuer Bahnhof Ternitz – modern und barrierefrei; Ternitz Card; Storchenwälder – ein Lebensbaum für jedes Neugeborene; Gratis-Nachhilfe in den Ferien, professionelle Betreuung in den Schülerhorten; glasfaserschnelles Internet; Bewegungsarena für die Jugend; Museum für Prof. Robert Hammerstiel; Ankauf des Lekkerland-Areals zur weiteren Stadtentwicklung. Die Fußstapfen, die Dworak seinem Nachfolger hinterlässt, sind also ziemlich groß.
Der Ternitzer Neo-Bürgermeister Christian Samwald ist Jurist und der Sohn des ehemaligen Ternitzer Bürgermeisters und Abgeordneten zum Nationalrat Franz Samwald. Im Jahr 2000 ging Christian Samwald in den Gemeinderat, wo er im Jänner 2013 zum Stadtrat avancierte. Am 28. Jänner 2013 wurde er zum Vizebürgermeister gewählt.
Nach der Landtagswahl 2018 hatte Rupert Dworak seinen Rücktritt als Landtagsabgeordneter bekannt gegeben und Christian Samwald übernahm mit 28. Juni 2018 das Direktmandat von Dworak. Im Februar 2020 wurde bekannt, dass Samwald Rupert Dworak als SPÖ-Bezirksparteichef im Bezirk Neunkirchen nachfolgen soll. Ursprünglich sollte die Wahl auf der Bezirkskonferenz am 3. April 2020 erfolgen, aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde diese zunächst auf den 16. Oktober 2020 verschoben. Am 25. Juni 2021 wurde Samwald bei der Bezirksparteikonferenz in der Stadthalle Ternitz mit 144 von 144 möglichen Stimmen zum Neunkirchner SPÖ-Bezirksparteichef gewählt.
Nach der Landtagswahl 2023 wurde er als Klubobmann-Stellvertreter im SPÖ-Landtagsklub bestätigt, Klubobmann wurde Hannes Weninger.
Christian Samwald nach seiner Wahl zum neuen Bürgermeister der Stadt Ternitz: „Rupert Dworak hat die Stadt Ternitz 20 Jahre lang mit Hingabe und Weitsicht geführt. Er verlässt sein Amt, aber sein Vermächtnis wird in den Straßen, Plätzen und den Herzen unserer Gemeindebürger weiterleben. Unter seiner Führung haben wir gemeinsam Herausforderungen gemeistert und Erfolge gefeiert. Er hat nicht nur Projekte initiiert, die unsere Stadt schöner und lebenswerter gemacht haben, sondern auch stets ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Bürgerinnen und Bürger gehabt. Ich bedanke mich bei Rupert für seine unermüdliche Arbeit, seinen unerschütterlichen Optimismus und seine Visionen, die er verwirklicht hat. Ternitz zählt heute zu den lebenswertesten Städten unseres Landes, ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum unseres Bezirks und nicht zuletzt Gymnasiumstadt.
Rupert Dworak hat Generationen übergreifend Wege gebaut, auf denen wir weiter voranschreiten werden. Für mich persönlich bedeutet das, dass ich in große Fußstapfen treten werde und die Nachfolge einer respektierten und erfolgreichen Person mit Demut aber auch mit vollem Engagement antreten werde. Ich bin gemeinsam mit meinem Team bereit, diese Verantwortung zu übernehmen, um Ternitz weiterzuentwickeln. Ich wünsche Rupert für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und Zufriedenheit. Ich bin überzeugt, dass er auch in seinem wohlverdienten Ruhestand neue Herausforderungen suchen und diese mit derselben Leidenschaft angehen wird, mit der er unsere Stadt geprägt hat.“
Am Bild (v.l.): Spicker, Samwald
Foto: Eva Ruiz