„Ein Lächeln reinbringen“

„Ein Lächeln reinbringen“

„Ein Lächeln reinbringen“

„In der Gemeinde geht es nicht um große Politik. Mit geht‘s um die Lebensqualität, um ein friedliches und schönes Miteinander.“ Dafür ist Antonia Hammer nicht nur politisch, sondern auch künstlerisch unterwegs. Mit Erfolg auf beiden Gebieten.

 

„Kommt der Xiberger wieder durch?“, lacht Antonia Hammer. Auch nach 30 Jahren in Mitterndorf an der Fischa (Bezirk Baden) kann sie ihre Vorarlberger Herkunft nicht verleugnen. Was sie auch gar nicht will. In die Schule gegangen ist sie im Ländle, in der Schweiz und in Tirol, bevor es dann nach Wien weiterging. In Mitterndorf gelandet ist sie auf der Suche nach einem Haus in der Nähe des Flughafens, weil ihr Mann beruflich sehr viel unterwegs sein musste.

Geschäftsführende Gemeinderätin Antonia Hammer, 68

„Du kommst in den Ort rein und fühlst dich wohl“

Mit fünf Kindern sind sie seinerzeit eingezogen – in ein halbfertiges Haus. „Keine Türen, kein Wasser, keinen Strom“. Schon damals war sie von der Hilfsbereitschaft der MitterndorferInnen positiv überrascht. „Wenn du Hilfe brauchst, sind sie da.“ Das zeichnet die Menschen hier auch heute noch aus, erzählt sie mit Stolz. „Ich lebe gerne hier. Das ist das erste Mal, dass ich wirklich wo zu Hause bin. Du kommst in den Ort rein und fühlst dich wohl.“

Als ihr die Frage gestellt wurde, ob sie nicht für die SPÖ im Gemeinderat mitmachen wolle, hat sie sich zuerst mit ihren Kindern beraten. „Weil wenn ich was mache, dann mach ich`s zu hundert Prozent.“ Und das über viele Jahre. Bürgermeister Thomas Jechne, den wir kurz treffen, erinnert sich, dass Antonia für ihn schon zum „Urgestein“ gehörte, als er selbst in die Politik einstieg. Heute ist sie als geschäftsführende Gemeinderätin für Kindergärten zuständig.

Im Büro des Bürgermeisters hängt etwas von Antonia, das nichts mit ihrer politischen Arbeit zu tun hat: Ein abstraktes Gemälde aus einer Venedig-Serie. Antonia Hammer malt seit vielen Jahren. Vornehmlich abstrakt, weil das der Phantasie des Betrachters mehr Spielraum lässt. Begonnen hat sie als Autodidaktin mit Aquarellen, dann folgten Öl und Acryl. Malen ist aber nicht genug, sie schweißt auch, hat Keramiken und Mosaike gemacht. Das Mosaik auf der Mauer vor ihrem Haus hat sie gemeinsam mit ihren Kindern gestaltet. Ausstellungen gab’s schon quer durch Österreich. Wenn Sie heute Ruhe zum Malen haben will, dann macht sie das in der Gruppe. „Da dreht sich dann 20 Stunden am Tag alles um die Malerei.“ In Griechenland, Italien, Deutschland.      

„Hallo Antonia“

Als Kind hatte Antonia den Traum, Archäologin zu werden. Noch heute interessiert sie sich für alles, was mit Geschichte zu tun hat. Das schlägt sich auch bei der Wahl der Bücher nieder, die sie liest. „Einen historischen Bezug müssen sie haben.“ Ihr beruflicher Weg hat sich dann in eine andere Richtung entwickelt. Als Restaurantleiterin bei McDonalds hat sie viel über Mitarbeiterführung gelernt: „Du musst deine Leute fair behandeln und hinter ihnen stehen. Lass ja nicht den Chef raushängen!“ Die letzten 20 Jahre vor der Pensionierung hat sie im Kindergarten in Mitterndorf gearbeitet. „Es ist schön, wenn du auf der Straße gehst und die Kinder rufen schon von weitem Hallo Antonia!“ Mit dabei: Snoopy, ihr Chihuahua.

„Ich mag es, etwas für den Ort zu bewegen. Da sein, zuhören, helfen, Lebensfreude vermitteln. Ein Lächeln reinbringen.“ Eigentlich ganz einfach, oder? „Ich glaube, andere Menschen mögen meine ehrliche und offene Art.“ Sie engagiert sich in Vereinen, betreut auch in der Pension noch ein Kind mit besonderen Bedürfnissen in der örtlichen Schule. Seit drei Jahren spielt sie in der Theatergruppe mit. „Ich liebe es, auf der Bühne zu improvisieren – manchmal zum Leidwesen der anderen SchauspielerInnen.“

Antonia hört sich gerne Diskussionen an, weil „man dann wieder über seine eigene Meinung nachdenkt und den Standpunkt hinterfragt.“ Zu den VertreterInnen der anderen Parteien im Gemeinderat hat sie ein gutes Verhältnis. Zu kämpfen hat sie mitunter mit den Tendenzen zu einer „Mecker-Gesellschaft“. Und gar nichts anfangen kann sie mit Ausländerfeindlichkeit. „Da geht‘s um Menschen, die alles verloren haben, weit weg von ihrer Heimat sind und denen ist man dann alles neidig? Ich versteh’s nicht.“ Weswegen ihr manche nachsagen, sie sei Mutter Teresa und „sehe in allem was Gutes.“ Ein  Amerika-Aufenthalt zu Weihnachten hat sie wieder einmal überzeugt: „Wir leben in einem tollen Land.“

Antonia Hammer ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.

Ich probiere immer, mein Maximum zu geben

Ich probiere immer, mein Maximum zu geben

„Ich probiere immer, mein Maximum zu geben“

Durstig nach Leben und durstig nach Wissen. So beschreibt sie sich selbst: Mirsada Zupani aus St. Pölten. Von der Jus-Studentin in Bosnien bis zur Gemeinderätin in der Landeshauptstadt. Beeindruckend, wie viel man in einem Leben unterbringen kann.

„Ich hab‘ mich nie auf mein Geschlecht oder meine Herkunft reduzieren lassen“, sagt Mirsada Zupani mit Stolz. Und verweist gleich darauf, dass im Wort „Migrationshintergrund“ ja schon der Begriff „Hintergrund“ klar machen müsste, dass im Vordergrund etwas anderes stehen sollte als die Herkunft.

Gemeinderätin Mirsada Zupani, 54

Ein völlig neues Leben

Mirsada ist vor dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien geflohen. Als sie in Österreich ankam, hat sie kein Wort Deutsch gesprochen. Nicht vermitteln zu können, „was man will, was man nicht will, und was man empfindet“ war für sie eine sehr harte Erfahrung. Zuerst im Lager Traiskirchen, dann in einer Unterkunft in Kirchberg an der Pielach. Mit einem Schlag war ihr bis dahin geordnetes Leben vorbei.

In ihrer alten Heimat hatte sie Jus studiert, jetzt war sie Putzfrau bei McDonalds. Eine engagierte AMS-Mitarbeiterin ermutigte sie, sich in verschiedenen Kursen weiterzubilden. Daraufhin folgten Jobs in Buchhaltung und Administration. Als sie bemerkte, dass sich immer wieder Menschen um Rat und Hilfe an sie wandten, beschloss sie, nicht zu „pfuschen“, sondern eine solide Ausbildung als Sozialarbeiterin zu machen. Neben einem Vollzeit-Job und zwei Kindern. „Da bin ich an meine Grenzen gegangen.“

Viele Jahre hat sie in der Emmausgemeinschaft gearbeitet, einem Verein zur Integration sozial benachteiligter Menschen. Heute ist sie Case Managerin bei „fit2work“, einer Einrichtung, die Personen in ein gesundes Arbeitsleben begleitet und Unternehmen hilft, die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten. Seit 2012 ist sie auch SPÖ-Gemeinderätin in St. Pölten. „Disziplin und Zeitmanagement“ braucht sie, um alle Ihre Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Schließlich ist sie auch noch als Referentin für Suchtprävention bei der Fachstelle NÖ tätig. Und außerdem Landesreferentin für Migration, Gender & Diversität beim NÖ Zivilschutzverband. Damit nicht genug, hat sie letztes Jahr ein Masterstudium in Kommunikation und Betriebspsychologie an der FH Wien abgeschlossen. Quasi das zweite Studium – den ersten Abschnitt des Jus-Studiums hat sie seinerzeit in Linz absolviert. Bis ihr die Politik dazwischen kam.

Vorbild Kreisky

Zu ihrem Engagement in der SPÖ – sie ist heute auch Vorsitzende der Sektion Stattersdorf in der SPÖ St. Pölten – gab es für sie keine politische Alternative. Bruno Kreisky war auch in ihrer alten Heimat ein Begriff, Mirsada hat sich viel mit seinem Leben und Wirken beschäftigt.

Mirsada ist eine begeisterte St. Pöltnerin. Auch interessante Jobangebote konnten sie nicht aus der Landeshauptstadt weglocken. „Diese Stadt ist fast nicht mehr wiederzuerkennen im Vergleich zu 1992, als ich hierher gekommen bin.“ Bei der letzten Gemeinderatswahl bekam sie die meisten Vorzugsstimmen aller weiblichen Kandidatinnen.

Was ihr in der politischen Auseinandersetzung abgeht, das ist der manchmal fehlende gegenseitige Respekt. Bei „Wortmeldungen unter der Gürtellinie“ dürfe man sich nicht wundern, wenn andere Menschen wenig Interesse zeigen, sich aktiv am demokratischen Leben zu beteiligen. Ihre Grundeinstellung beschreibt sie mit einem bosnischen Sprichwort: „In der Zunge gibt es keinen Knochen – du brichst dir nichts, wenn du freundlich bist.“ Das hat sie auch ihren Kindern vermittelt – neben anderen Werten, die eigentlich ganz einfach sind: „Grüßen, älteren Menschen helfen und allen Menschen mit Respekt begegnen.“

„Das, was du immer bei dir hast, egal wo du bist, sind deine Werte, dein Wissen und das, was du im Herzen trägst“, sagt Mirsada sicher auch ihren beiden Enkelkindern. Seit letztem Jahr ist sie in einer Entwicklungshilfe-Gruppe aktiv, vor kurzem war sie dafür in Uganda. Nächstes Vorhaben? „Ordentlich Englisch lernen.“ 

Mirsada Zupani ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.

„Weil ich was verändern will“

„Weil ich was verändern will“

„Weil ich was verändern will“

Der Weg in die Politik ist für junge Menschen in den letzten Jahren einfacher geworden, meint Stefan Rabits. Er steht seit zwei Jahren an der Spitze der SPÖ-Fraktion in seiner Heimatstadt Bad Vöslau im Bezirk Baden. Sein Ziel ist eine Stadt, die sozial, modern und klimafit ist.

„Für meine Altersgruppe gibt es zum Beispiel keine Freizeitmöglichkeiten“, findet Stefan schnell ein Beispiel, wenn man ihn nach Defiziten in seiner Stadt fragt. Einzig die Vereine bieten eine Alternative, in mehreren davon ist er selbst aktiv. Am längsten ist er bei der Feuerwehr. „Seit meinem zehnten Lebensjahr.“

Gemeinderat Stefan Rabits, 25

„Vier Stunden Schlaf reichen eigentlich“

Stefan arbeitet als Fahrdienstleiter bei den ÖBB. Im Schichtdienst, auch an Wochenenden. In Kombination mit vielen Stunden kommunalpolitischen Engagements nicht sehr beziehungsfreundlich. Im Moment lebt Stefan allein. Die Bahn hat ihn immer schon interessiert. Nach der Lehre zum Speditionskaufmann hat er die Fahrdienstleiter-Ausbildung absolviert. Dienst macht er am Wiener Hauptbahnhof, zuständig ist er für die Südbahn – „von Liesing bis zum Semmering“. Für diese Strecke koordiniert er gemeinsam mit Kollegen den Zugsverkehr. Ein Job, der ihm „irrsinnigen Spaß“ macht, weil kein Tag wie der andere ist. Und auch keine Nacht – „es kann schon anstrengend werden, wenn man die Nacht durcharbeitet.“

„Ich möchte in meinem unmittelbaren Umfeld etwas bewegen"

An der Feuerwehr schätzt Stefan, dass sie einen „politisch neutralen Raum“ bietet. Und das, obwohl er selbst ein hochpolitischer Mensch ist. Mit 16 ist er zur damals noch bestehenden Ortsgruppe der sozialistischen Jugend gestoßen. „Coole Organisation“, so seine Erinnerung. Im Gemeinderat ist er seit 2020, Parteivorsitzender seit 2022. „Ich möchte in meinem unmittelbaren Umfeld etwas bewegen“, so seine Motivation für die Arbeit in der SPÖ. Mit nur drei Mandataren im Gemeinderat ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Das Ziel für die nächste Wahl ist klar: Stärker werden, wieder zulegen.

„Früher hat’s geheißen, man muss zuerst einmal viele Jahre Plakate kleben, bevor man kandidieren darf.“ Das erlebt Stefan heute ganz anders. „Wenn die Ära Kurz irgendwas Gutes hatte, dann dass sie jungen Menschen den Weg in die Politik leichter gemacht hat,“ ist er überzeugt. Ein Weg, den aber leider zu wenige gehen. Und auch Stefans Freunde stellen ihm oft die Frage, warum er „sich das antut“. Noch dazu, wo „es gleich als Beleidigung der Stadt gesehen wird, wenn man Oppositionspolitik macht.“

Kantiger Oppositionskurs mit klaren Zielen

Dutzende Presseaussendungen im letzten Jahr beweisen, dass die SPÖ-Fraktion einiges zu sagen hat. Themen gibt es viele – auch jede Menge Kritik an der aktuellen Stadtpolitik. Die von der Mehrheitsliste vielbeschworene Lebensqualität in Bad Vöslau leidet nach Stefans Meinung unter massiven Mängeln in der Infrastruktur. Die Forderung nach einem ärztlichen Primärversorgungszentrum wurde zu einer Container-Lösung zusammengestutzt, die drohende Schließung des letzten Postpartners ist ein weiterer Negativ-Punkt – da muss die Stadt selbst aktiv werden, findet Stefan. Insgesamt geht es ihm und seinem Team darum, dass „Bad Vöslau zu einer Stadt wird, die sozial, modern und klimafit ist.“

Fitness ist auch für Stefan ein essenzielles Thema. „Dreimal die Woche Fitness-Studio, Laufen, Mountainbiken, Wandern.“ Raus aus der Komfortzone, so die Devise.

Stefan Rabits ist einer von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.

„Weil mir die Menschen am Herzen liegen“

„Weil mir die Menschen am Herzen liegen“

„Weil mir die Menschen am Herzen liegen“

Sie geht für andere Menschen einkaufen, begleitet sie bei Arztbesuchen und unterstützt regelmäßig Familien in Not. Renate Dragan hat nicht nur ein ausgeprägtes soziales Bewusstsein, sondern lebt dieses auch jeden Tag. Dafür kennt und schätzt man sie in ihrer Heimatgemeinde Guntramsdorf im Bezirk Mödling.  

„Ich war schon als Kind so. Natürlich bin ich auch ausgenutzt worden, aber ich hab‘ mich nicht geändert. Solange ich die Kraft dazu habe, mache ich das.“ Begonnen hat alles mit einem Brief, in dem Renate Dragan ihre Hilfe all jenen angeboten hat, die sie brauchen könnten.

Gemeinderätin Renate Dragan, 66

„Den Ruf gehabt, sozial zu sein“

Das Schreiben landete in vielen Briefkästen in Neu-Guntramsdorf. Und seither wird das Angebot, sie jederzeit anrufen zu können, von vielen Menschen genutzt. Renate geht für sie einkaufen, fährt mit ihnen zum Arzt, schaut nach dem Rechten. Als „Einkaufs-Engel“ hat man sie schon bezeichnet. Mit den Worten „Du bist meine Mutter Teresa“ hat ihr eine Frau gedankt, um deren Mutter Renate sich immer wieder kümmert. Regelmäßig unterstützt sie auch Menschen in Not mit Einkaufsgutscheinen. „Kauf ich mir halt einen Fetzen weniger“, erklärt sie, wie sie das mit einer kleinen Pension schafft.

Im Gemeinderat ist Renate seit 2020. Der Bürgermeister hatte sie vor der Wahl angerufen und gefragt, ob sie sich die Arbeit als SPÖ-Gemeinderätin vorstellen könne. „Da habe ich schon den Ruf gehabt, sozial zu sein“, erinnert sie sich. Mittlerweile ist sie auch im Umwelt- und im Prüfungsausschuss tätig. Genauso wie im Pensionistenverband.  

„Es muss sich was ändern“, ist Renate Dragan überzeugt. „Schau dir die Mieten an.“ Sie erzählt von alten Menschen, die mit dem Mantel in der Wohnung sitzen, weil sie sich die Heizung nicht leisten können. „Da zerreißt es mir das Herz. Die haben auch alle gearbeitet ihr Leben lang.“ Das hat auch Renate selbst. Tag und Nacht, erinnert sie sich. Zuerst in der Kleiderfabrik, dann hat sie für einen Konzern ein paar Filialen in Oberösterreich geleitet, dann kamen die Jobs in der Gastro und zum Schluss – weil ihre Hände nicht mehr so richtig mitgespielt haben – war sie als „Bodenkosmetikerin“ tätig, wie sie selbst mit einem Lächeln sagt. Am meisten Spaß gemacht hat ihr die Arbeit in der Gastronomie. „Da ist immer der Schmäh g’rennt und ich bin geschätzt worden.“

In Guntramsdorf Wurzeln geschlagen

Geboren in Straß im Straßertal ist Guntramsdorf nach vielen Stationen zu ihrer zweiten Heimat geworden. „Ich fühl mich da sehr wohl und habe Wurzeln geschlagen.“ Man müsse schon sehr weit fahren, um eine zweite Gemeinde mit einer derart sozialen Ausrichtung zu finden. Die Lebensqualität passt, die Infrastruktur ist in Ordnung, es gibt gute Verkehrsverbindungen und man ist gleich draußen in der Natur. Das ist für Renate sehr wichtig, weil sie in Bewegung bleiben will. Fitness-Studio, Walken, Radfahren. „Ich weiß, dass ich 66 bin, aber im Kopf bin ich es nicht.“ Ihr Mann unterstützt sie bei ihrem Engagement – „der steht zu 100 Prozent hinter mir.“ Demnächst wird sie mit einem neuen Angebot an die Öffentlichkeit gehen: „Ich kann ja auch fallweise Kinder vom Kindergarten abholen oder als Hundesitter unterwegs sein. Ich würde gerne noch viel mehr machen.“

Renate Dragan ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.

Gemeinsam statt einsam

Gemeinsam statt einsam

Gemeinsam statt einsam

„Wenn man mit dem Herz dabei ist, kann man viel schaffen und auf die Füße stellen.“ Bei Beate Preiler dreht sich das ganze Leben um andere Menschen. Sowohl in ihrem Job beim Roten Kreuz als auch in ihrer politischen Arbeit als Gemeinderätin in Neumarkt im Bezirk Melk.

„Servus Beate, hallo, wie geht’s, griaß di.“ Es dauert ein wenig, wenn man mit Beate Preiler ins Gemeindegasthaus kommt. Jeder kennt jeden. Und jeder scheint Beate zu kennen. Draußen auf der Straße hält ein Auto mit zwei älteren Frauen an, als sie Beate sehen. „Wart, da muss ich schnell rüber, nachfragen, wie’s ihnen geht.“

Beate ist das, was man als Kommunikationstalent bezeichnen könnte. Besonders angetan haben‘s ihr ältere Menschen, die kein soziales Umfeld mehr haben. Beim Spazierengehen hat sie erste Kontakte geknüpft. „Man merkt schon an der Reaktion beim Grüßen, ob jemand reden will.“ Fast systematisch hat sie solche Gespräche gesucht und geführt. Ihre Erkenntnis: „Wir müssen wieder mehr zusammenrücken. Gemeinsam statt einsam.“

Gemeinderätin Beate Preiler, 41

„Mir gefällt’s einfach“

„In unser Gasthaus ist wieder Menschlichkeit eingezogen“, sagt Beate stolz. Und erzählt davon, was die Pächter, ein Ehepaar aus Syrien, alles unternehmen. Da wird nachgerufen, wenn ein Stammgast fehlt. Wenn‘s das Lieblingsessen gibt, kommt eine Nachricht per WhatsApp. Beate ist gern hier. Genauso wie im Hanfgeschäft ein paar Meter weiter – Naturprodukte, Hygieneartikel, Deko. Hätte man in Neumarkt nicht vermutet. Auch nicht, dass man als Wildfremder auf der Straße gegrüßt wird.

Das erste Piercing hatte sie mit 16. „Mit gefällt’s einfach“. Den Schmuck gibt’s in Schwarz und in Gold. War nie ein Problem, außer einmal bei einem Bewerbungsgespräch. Da sagte ihr der mögliche Arbeitgeber, die Piercings müsse sie schon abnehmen, um den Job zu bekommen. Hat sie nicht.

Ursprünglich hat Beate Köchin gelernt, dann in Supermärkten gearbeitet. Mit 34 dann die Entscheidung, ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. „Das wär’ ohne den Rückhalt von Mann und Tochter nicht gegangen“. Seitdem ist das Rote Kreuz für Beate „zu einer zweiten Familie geworden.“ Zuerst wurde ein Job in der Reinigung frei, dann hat sie die Ausbildung zum Rettungs-Sanitäter gemacht und sich für einen fixen Job beworben.

Heute ist sie Fachbereichsleiterin für Gesundheits- und soziale Dienste. Ein Standort in Ybbs, der zweite im Henry-Laden in Neumarkt. Und sie ist viel unterwegs. Unter anderem kümmert sie sich um betreute Reisen – Halbtages- oder Tagesfahrten mit dem Bus. „Bei uns kann jeder mitfahren. Und wenn er selbst nicht mehr mobil ist, dann schieben wir ihn.“ Mariazell, die Kittenberger Erlebnisgärten, Abschluss immer bei einem gemütlichen Essen. „Der größte Dank ist, ein Lachen zu kriegen. Oder wenn dir jemand ein paar Tage später sagt, wie viel Freude ihm der Ausflug gemacht hat.“

„Es geht um das Wohl der Bürger“

Seit dem Jahr 2020 ist Beate eine von sechs SPÖ-GemeinderätInnen. Im Gemeinderat teilt die SPÖ das Schicksal so mancher Minderheitsfraktion. Ideen, die man einbringt, werden mitunter umgesetzt, aber dann von der Mehrheit „verkauft“. Aktuell bemühen sich Beate Preiler und ihre ParteikollegInnen um das Thema Barrierefreiheit in der Gemeinde – sie wollen mehr Behindertenparkplätze. Konkrete Vorschläge liegen auf dem Tisch. „Konstruktive Kritik wird vom politischen Mitbewerber leider oft als Angriff gesehen“, beklagt Beate. Ihr Prinzip: „Es geht um das Wohl der Bürger und nicht darum, ob ich rot oder schwarz bin.“

Als „Landkind“ bezeichnet sich Beate selbst. „Ich brauch mein Haus, meinen Garten – ich muss in der Erde wühlen. Und daheim kann ich die Musik auch mal eine halbe Stunde lauter aufdrehen.“ Welche? Austropop, allen voran STS. Lieblings-Song „Fürstenfeld“. Manchmal läuft aber auch Musik, die sie seinerzeit gemeinsam mit der Oma gehört hat. Mehr wird nicht verraten.

Beate Preiler ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.

„Mit beiden Beinen am Boden stehen“

„Mit beiden Beinen am Boden stehen“

„Mit beiden Beinen am Boden stehen“

Mit 27 Jahren zählt Peter Reitzner zu den jüngsten Bürgermeistern des Landes. Als DJ hat er gelernt, mit Menschen umzugehen – auch mit tausenden gleichzeitig. Zur Leidenschaft für die Musik kommt eine weitere: die für seine Heimatgemeinde Wilhelmsburg.

„Man muss irgendwann im Leben Verantwortung übernehmen – und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für die anderen.“ Peter Reitzner war 17, als er – der Einladung eines SPÖ-Urgesteins folgend – sein Engagement in der SPÖ Wilhelmsburg im Bezirk St. Pölten begann. Lange nachdenken musste er dafür nicht, denn „am Ende des Tages ist die SPÖ immer auf der richtigen Seite gestanden – auf der Seite der Menschen“.

Bürgermeister Peter Reitzner, 27

„Kommunikation ist das Um und Auf“

„Als DJ musst du einen Spannungsbogen halten. Wenn du immer nur Vollgas fährst, wird’s den Leuten auch zu viel. Du musst wissen, wie man die Leute liest. Was wollen sie hören und welches Lied passt aufs letzte? Das ist ziemlich kompliziert, ich red‘ beim Auflegen mit niemandem, weil ich mich einfach konzentriere. Was machen die Leute, was spiel ich als nächstes, was kommt jetzt gut an. Da bin ich in meinem Tunnelblick nur aufs Auflegen fixiert. Nach 10 Stunden geh ich runter und bin erledigt.“ Als DJ hat er an den Reglern natürlich kommerzielle Bedürfnisse befriedigt, oft aber auch eigene Kompositionen verwendet. „Da habe ich Musik, die kein anderer hat.“  Wenngleich für ihn jede Art der Musik ihre Berechtigung hat, sind seine persönlichen Favourits in der House-Szene zu finden. „Worakls, ein Pariser DJ, extremst lässig. Oder Dennis Ferrer aus New York.“ Lässt sich schwer beschreiben, Hörbeispiele gibt’s jede Menge im Internet. 

© Archiv Peter Reitzner

Welche Erfahrungen man für die Politik machen kann? „Kommunikation ist das Um und Auf. Nur mit Emotionen wo reinzugehen, ist fahrlässig.“ Besonders wichtig: „Du musst Verständnis für die Menschen und ihre Bedürfnisse haben. Dann öffnen sie sich.“

Ein leidenschaftlicher Wilhelmsburger

Nach kommunalpolitisch turbulenten Zeiten wurde Peter Reitzner 2023 vom Gemeinderat mehrheitlich zum neuen Bürgermeister gewählt. „Als Bürgermeister musst du der uneigennützigste Mensch in der Gemeinde sein. Sonst verkaufst du deine Seele“, ist er überzeugt und sieht sich in seiner neuen Funktion auch als Mediator.

„Irrsinnig wichtig“ ist ihm die Zusammenarbeit mit allen Fraktionen. „Für mich sind nicht so sehr die Parteien wichtig, sondern die Menschen, die dahinterstehen.“ Mit „Herzblut für die Stadt“ ist er viel unterwegs und redet mit vielen. „Wenn ich um eine Leberkässemmel gehe, kanns schon vorkommen, dass ich erst in einer Stunde wieder aus dem Geschäft komme, weil ich so viele Menschen treffe, die reden wollen.“ Und sein Herzensanliegen? „Das Gemeinsame. Wichtig ist, dass die Gemeinde enger zusammenrückt. Wir brauchen alle: die Wirtschaftstreibenden, die Vereine, die Arbeiter, die Idealisten, die Visionäre. Die holen wir an einen Tisch und fragen: Wie schaut für Euch die Gemeinde der Zukunft aus.“

Bürgermeister Peter Reitzner ist einer von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.

„Einen Schritt aufeinander zugehen“

„Einen Schritt aufeinander zugehen“

„Einen Schritt aufeinander zugehen“

Stefan Winter ist einer, der offen auf Menschen zugehen und mit ihnen reden kann. Das kommt ihm in jedem seiner Aufgabenbereiche zugute: Auf der Intensivstation im Krankenhaus, als Profi-Fotograf für Familien und Hochzeiten und als Mandatar in der 1500-Einwohner-Gemeinde Gresten-Land im Bezirk Scheibbs.

Stefan ist Diplom-Krankenpfleger auf einer Intensivstation. „Ich mach das jetzt 11 Jahre und gehe jeden Tag gern in die Arbeit.“ Weil es ihn menschlich fordert, wie er erklärt. Er mag es, wenn es „menschelt“. Das kann er im Team erleben, mit Patienten, mit Angehörigen. Und das „darf man sich von den Schlagzeilen nicht nehmen lassen“, spielt er auf die seiner Meinung nach etwas zu dramatische Berichterstattung über Pflegeberufe an. „Das hat uns viel verhaut.“

Geschäftsführender Gemeinderat Stefan Winter, 35

„Ich bin kein Streithansel“

Die SPÖ hat 3 Mandate in Gresten-Land, die ÖVP 16. Das Verhältnis zum Bürgermeister beschreibt er als gut. „Er verfolgt einen gewissen Pragmatismus und ist sehr korrekt“. Stefans Credo: „Wir müssen an unserer Leistung gemessen werden, da steck’ ich meine Energie rein.“ Den politischen Mitbewerber schlecht zu reden, davon hält er nichts. „Ich hab’ noch nie geschimpft auf die ÖVP in unserer Gemeinde.“ Wichtig ist es ihm, miteinander gut auszukommen. „Wenn alle einen Schritt aufeinander zugehen, ist es viel leichter.“ Die größten Herausforderungen zurzeit: die Wasserversorgung und der Aufbau eines Glasfaser-Netzes. In Sachen Glasfaser beschreiten die zwei Nachbar-Gemeinden Gresten und Gresten-Land einen eigenen Weg: Sie haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet und werben um Anschlusswillige. Wenn’s gelingt, dann bleiben die Gemeinden auch Netz-Eigentümer. Die Chancen stehen gut.

Was man braucht, um in der Kommunalpolitik etwas zu bewegen? „Menschen, die in ihrer Gemeinde gut vernetzt sind. Ein Schlüssel dazu ist es, in Vereinen aktiv zu sein.“ Stefan sagt von sich selbst, ein „Vereinsmensch“ zu sein. Zum Beispiel im Heimatverein in Gresten-Land, der Kultur und Tradition pflegt und versucht, sie für die Nachwelt zu bewahren. „Die Menschen hier sind sehr mit der Landwirtschaft verbunden. Ihnen sind andere Dinge wichtig als in der Stadt.“  

Im Wirtshaus diskutiert man über Alltägliches und kritisiert die Bundespolitik. Lokale Politik ist seltener ein Thema. Sehr gefallen hat ihm die Aussage des neuen SPÖ-Chefs Andreas Babler: „Warum nicht links überholen?“

Fotografie mit Leidenschaft

Stefans Elternhaus war sehr weltoffen und aufgeschlossen. Stefans Mutter war Fotografin und er daher schon als Kind mit im Studio dabei. Das hat seine Leidenschaft für die Fotografie geweckt. Schon als Jugendlicher hat er fotografiert, später dann immer öfter bei Hochzeiten. Gratis – bis ihn dann eine Profi-Fotografin zur Seite nahm und sagte: „Du kannst das. Warum machst du das nicht auch beruflich?“ 2016 hat er das Gewerbe angemeldet. Am Rande eines Hochzeits-Shootings hat ihn auch seine Vorgängerin im Gemeinderat gefragt, ob er nicht in der SPÖ mitmachen wolle.

„Meine Preise sind sehr überschaubar. Mein Ziel ist es nicht, viel Geld zu verdienen.“ Sondern? „Mir geht es darum, dass wir eine gute Zeit miteinander haben. Die Menschen sollen mich nicht als Fotografen sehen, sondern als Gast. Wenn ich das schaffe, dann werden’s gute Fotos.“ Wovon man sich überzeugen kann: https://www.fotows.org/

Wie bringt man all diese Jobs unter einen Hut? „Mit einer sehr toleranten Partnerin“. Und die Fotos bearbeiten kann er ja, wenn ihn die Kinder gerade nicht brauchen. Zwillinge, ein Mädchen und ein Bub, 5 Jahre sind sie jetzt. Was wünscht er sich für sie? „Dass sie fröhliche und zufriedene Menschen bleiben und später einmal sagen: Unsere Eltern waren coole Typen.“

Stefan Winter ist einer von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.

„Meine Stücke sind meine Kinder“

„Meine Stücke sind meine Kinder“

„Meine Stücke sind meine Kinder“​

Gibt’s eine weibliche Form für „Tausendsassa“? Gudrun Friedrich ist eine solche. Sie schreibt Stücke fürs Theater, ist eine „Upcyclerin“ der ersten Stunde und engagiert sich im Gemeinderat ihrer Heimatgemeinde Pyhra im Bezirk St. Pölten. 

Worum es in Gudruns Stücken geht, wird nicht verraten. Nur so viel: Es ist mit Sicherheit lustig. Das lässt sich schon aus Titeln wie „Casanovas bester Schuss“, „Geschüttelt, nicht gerührt“ oder „Alphaweib sucht Teilzeitprinz“ leicht ableiten. Wann ist sie eigentlich selbst mit einem Stück zufrieden? „Wenn ich schon beim Schreiben so lachen kann, dass ich eine Pause machen muss.“

Geschrieben wird natürlich in Hochdeutsch, gespielt aber immer im Dialekt- je nach Aufführungsort. So auch in Raggal in Vorarlberg, wie sich Gudrun erinnert. „Ich hätt‘ dort überhaupt nichts verstanden, wenn ich mein Stück nicht gekannt hätte.“ Für die Theatergruppen zählt neben dem Inhalt auch die Anzahl der Rollen. Je mehr, desto schwieriger wird es, alle mit Laienschauspielern besetzen zu können. Da wird auch schon die eine oder andere Rolle gestrichen. „Aber unter sechs geht gar nichts“, weiß die Autorin. Gudrun verlangt im Unterschied zu manch anderem Autor keine Aufführungsgebühren. „Meine Stücke sind meine Kinder, ich brauch‘ kein Geld dafür. Ich freue mich, wenn ich meine Figuren lebendig auf der Bühne sehe.“  https://friedrichgudrun.jimdofree.com/

GRin Gudrun Friedrich, 64

Die Mama der Fraktion

Gespielt werden Gudrun Friedrichs Stücke quer durch Österreich – vom Burgenland über Kärnten bis Vorarlberg. In Bozen war sie auch schon vertreten. Fixpunkt ist in der eigenen Gemeinde, wo die Theatergruppe „Pyhranas“ aktiv ist. Da ist Gudrun schon selbst auf der Bühne gestanden und auch als Souffleuse aktiv gewesen.

Gudrun ist in Pyhra aufgewachsen. „Wir haben uns finanziell nicht viel leisten können, aber immer viel Spaß gehabt.“ Beruflich war sie unter anderem Assistentin im Einkauf eines großen Möbelhauses. Wer jetzt meint, dass ihr Stück „Firma, Firma – oder ein rotes Sofa für den Chef“ damit zu tun haben könnte, wird nicht ganz falsch liegen.           

Aktiv in der Gemeindepolitik ist sie seit der jüngsten Gemeinderatswahl 2020. Da hatte die SPÖ ernsthafte Personalprobleme und Gudrun musste nicht lang überredet werden, zu kandidieren. „Der Vater hätte sich im Grabe umgedreht, wenn sich die SPÖ bei uns aufgelöst hätte.“ Heute besetzt sie eines von vier Mandaten im Gemeinderat und hat den Vorsitz im Prüfungsausschuss. Sie ist die „Mama“ der Fraktion, die drei Kollegen „könnten meine Kinder sein“. Ihr hoher Bekanntheitsgrad in Pyhra ist leicht erklärt: „Wenn wo Hilfe gebraucht wird, bin ich dabei.“ Vom Aushelfen in der Sportplatz-Kantine bis zur Feuerwehr.

„Zuerst reden, dann machen“

Das Verhältnis zum Bürgermeister beschreibt sie als gut. Auch deshalb, weil für sie die sachbezogene Arbeit im Vordergrund steht – da gibt es viele Projekte, wo die SPÖ mit im Boot war. „Zuerst reden, dann machen“, lautet ihre Devise. Fundamental-Opposition machen andere Parteien. In der Kommunalpolitik generell wünscht sie sich mehr Frauen, weil die „anders aufeinander zugehen“. Und von einem ist sie auch überzeugt: Eine Reform der SPÖ geht nur von unten nach oben.

Gudrun liebt die Farben. „Ich male alles an – Möbel, Kleidung, bei mir wird nichts weggeworfen. Das habe ich schon gemacht, bevor der Begriff ‚Upcycling‘ in Mode kam.“

Großen Rückhalt findet sie in der Familie – bei ihrem Mann, den beiden Söhnen und deren Familien. Gemeinsam verbringen sie viel Zeit bei Musikveranstaltungen und auf Rock-Konzerten. „Mein Mann und ich können mittlerweile auch die Texte der ‚Toten Hosen‘ mitsingen.“ Bei unserem Besuch ist sie gerade auf dem Sprung zum „Frequency“ in St. Pölten.

Im Moment bereitet Gudrun gerade ein Theaterstück über die Politik vor. Wie immer gilt: Die Figuren sind frei erfunden, allfällige Parallelen zu real existierenden Personen sind rein zufällig. Aber eines ist jetzt schon klar: „In meinem Stück wird’s in der Gemeinderatssitzung lustiger zugehen als in Wirklichkeit.“

Gudrun Friedrich ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.

„Georgia kann man nicht in irgendeine Schublade stecken“

„Georgia kann man nicht in irgendeine Schublade stecken“

„Georgia kann man nicht in irgendeine Schublade stecken“

Was haben Persönlichkeiten wie Hannes Swoboda, Karl Habsburg, Werner Gruber, Wolfgang Petritsch, Erhard Busek, Indra Collini, Helmut Brandstätter und viele andere gemeinsam? Sie alle waren schon als Diskutanten in Gars am Kamp zu Gast. Dorthin gebracht hat sie Georgia Kazantzidu.

„Die Dialoge mit diversen ausgesuchten Persönlichkeiten und Funktionsträgern aus Politik, Diplomatie und Gesellschaft sind als Angebot zur Partizipation aller interessierten Bürger differenzierter politischer, gesellschaftlicher, als auch sozialer Orientierung sowie Herkunft zu sehen“ – so steht es auf der Website der Veranstaltungsreihe „Dialog im Kamptal“.  www.matthiaslaurenzgraeff.com/dialog-im-kamptal
 
„Wir machen keine Propaganda, sondern bieten die Möglichkeit sich zu informieren“, betont Georgia Kazantzidu. Seit 2019 lädt sie dazu in ihr Haus in Gars am Kamp (Bezirk Horn). Und das mit großem Erfolg. Ihre Veranstaltungen zählen mittlerweile zu den Fixpunkten im gesellschaftlichen Leben der Region. Und sind trotzdem immer noch eine reine Privatinitiative. Sowohl organisatorisch als auch finanziell.
Dialog im Kamptal. „Politik, Diplomatie im 21. Jahrhundert", 27. 1. 2020. Von links nach rechts: Philipp Jauernik (Paneuropabewegung Österreich), Hannes Swoboda (ehemals Präsident der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament), Veranstalter Matthias Laurenz Gräff, Botschafter Emil Brix (Direktor der Diplomatischen Akademie, Wien), Veranstalter Georgia Kazantzidu, Moderator Eric Frey (Der Standard). (Foto Privat)
gemeinderätin Georgia Kazantzidu, 53

„Zuagraste" und Ausländerin

Georgia hat auf ihrem bisherigen Lebensweg schon viele Stationen hinter sich. Geboren ist sie im griechischen Giannitsa und großteils aufgewachsen in Thessaloniki „Wir sind praktisch jedes Jahr umgezogen. Der Job meines Vaters hat das mit sich gebracht.“ Der Diplombauingenieur und Georgias Mutter hatten beide in Österreich und dann in Deutschland studiert, bevor sie in die Heimat zurückkehrten.
Georgia war mit 13 zum ersten Mal in Österreich – und begeistert von Wien. Als sie ein Jahr vor der Matura ankündigte, nach Österreich zu gehen, glaubte ihr das kaum jemand. Aber sie hat es durchgezogen.
 
Durchgezogen hat sie schon viel in ihrem Leben. Seit 35 Jahren lebt sie jetzt in Österreich. Schauspielunterricht, Studium an der Webster University, eine Firma in Griechenland geleitet. Seit 20 Jahren ist sie in Gars. „Das Haus hab‘ ich damals gleich nach dem Hochwasser gekauft.“ Als „Zuagraste und Ausländerin“ begegnete ihr eine Menge Skepsis. Aber sie hat sich engagiert. Mitarbeiterin bei einer Lokalzeitung, ehrenamtliche Rettungssanitäterin beim Roten Kreuz, Obfrau des Elternvereins der Volksschule. Als solche hat sie „gemeinsam mit einem Super-Team“ die Sicherung eines Schulweges durch eine Blinkanlage erreicht. Und war immer mit dabei, wenn es bei diversen Veranstaltungen in der Gemeinde etwas zu tun gab.

101 Vorzugsstimmen

Ein langjähriger SPÖ-Funktionär lud sie schließlich ein. “Du bist für Frauenrechte und für Kinderrechte, komm zu uns.“ Bei der jüngsten Gemeinderatswahl kandidierte sie für die SPÖ – und bekam auf Anhieb 101 Vorzugsstimmen. Wie kriegt man die? „Viele kennen mich seit Jahren und schätzen meine Offenheit und Vielfalt.“ Georgia sucht den „aufrichtigen Dialog“ – auch in der eigenen Fraktion. „Ich habe eine Meinung und bin nicht lenkbar“, bekennt sie pragmatisch. Ihr Credo: Politik ist dazu da, um zu gestalten und gegebenenfalls auch zu korrigieren. „Nur weil jemand vor 30 Jahren was beschlossen hat, muss das heute nicht mehr stimmen“, ist sie überzeugt. Sie selbst wünscht sich mehr „moralische Menschen mit Tugenden, Enthusiasmus und hohen Werten“ in der Politik. „Mit Amoralität werden wir ohnehin jeden Tag konfrontiert.“
Das Haus, in dem sie ihre Gäste zum Dialog empfängt, ist voll von Gemälden. Ein paar Zeichnungen von ihr sind auch dabei – „ich bin von meinen Eltern sehr gefördert worden“. Die meisten stammen aber von ihrem Partner – dem akademischen  Maler Matthias Laurenz Gräff. Den hat sie bei der Rettung kennengelernt. „Übers gemeinsame Malen sind wir uns dann nähergekommen.“ Seit 13 Jahren machen sie viel gemeinsam. „Ich bin seine Muse.“
 
Georgia ist eine von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen Sie mit den richtigen Leuten zusammen.