Februar-Vorschüsse legen in NÖ um 17 Prozent zu

Februar-Vorschüsse legen in NÖ um 17 Prozent zu

Nun hohe Ertragsanteile-Dynamik, Wiener Vorschüsse sogar 21 Prozent im Plus.

Den aktuellen Februar-Vorschüssen liegen die Steuereinnahmen vom Dezember 2021 zugrunde. Hier zeigten sich neben einer weiterhin starken Lohnsteuer (+9,6%) und einer stabilen Umsatzsteuer (+5,5%) vor allem die Kapitalertragsteuer auf Dividenden und die Körperschaftsteuer sehr dynamisch und lagen auch deutlich über dem Vorkrisenjahr 2019. Im Ergebnis führt diese sehr positive Entwicklung der Steuereinnahmen zu einem Plus der Februar-2022-Vorschüsse auf die Ertragsanteile der Gemeinden ohne Wien von 13,5 Prozent. Das aktuelle Wiener Ergebnis im Vergleich mit den Februar-2021-Vorschüssel fällt noch deutlich besser aus.

Zuwachs in Wien doppelt so hoch wie in Vorarlberg

Die Grunderwerbsteuer, die zu knapp 94 Prozent den Gemeinden zukommt und sich monats- und bundesländerweise oft sehr unterschiedlich entwickelt, sorgt auch diesmal wieder für größere länderweise Unterschiede bei den monatsweisen Zuwächsen der Vorschüsse. Während das Grunderwerbsteueraufkommen im Dezember 2021 gegenüber dem Dezember 2020 in Vorarlberg um 13% zurückging, stiegt das Aufkommen in der Bundeshauptstadt um fast drei Viertel an. Dementsprechend verzeichnen diesmal die Vorarlberger Gemeinden mit +10,0 Prozent den „geringsten“ Zuwachs bei den Februar Vorschüssen, während das Plus bei der Gemeinde Wien mit rund 21 Prozent mehr als doppelt so hoch ausfällt. In den niederösterreichischen Gemeinden beträgt der Zuwachs 17 Prozent, der zweithöchste von allen neun Bundesländern.

Quelle: Österreichischer Gemeindebund

Alt-Bürgermeister Karl Kaider aus Hausbrunn (Bezirk Mistelbach ) verstorben

Alt-Bürgermeister Karl Kaider aus Hausbrunn (Bezirk Mistelbach ) verstorben

Der NÖ GVV trauert um den langjährigen Bürgermeister der Marktgemeinde Hausbrunn (von 1978 bis 1994), Karl Kaider, der am 8. Februar 2022 nach langer, schwerer Krankheit im 85. Lebensjahr verstorben ist.

In die Amtszeit von Karl Kaider fiel beispielsweise das Großprojekt Kläranlage. Kaider war seit 1959 SPÖ-Mitglied. Kaider war auch Obmann der Pensionisten von 1990 bis 2016 – kurioserweise beim PVÖ Gänserndorf, da Hausbrunn früher zu diesem Bezirk gehört hat.

Beruflich war Karl Kaider bei den ÖBB, zuletzt als Vorstand am Bahnhof Hohenau bis zur Pensionierung  beschäftigt.

1999 wurde er mit der Victor-Adler-Plakette ausgezeichnet, 2002 erhielt er die Goldene Ehrennadel der SPÖ und 2017 noch die Ehrenmedaille für besondere Verdienste.

NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak: „Karl Kaider stellte sich jahrzehntelang in den Dienst seiner Gemeinde und war seinen MitbürgerInnen ein ausgezeichneter Bürgermeister. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Unser Mitgefühlt gilt in diesen schweren Stunden seinen Angehörigen und Freunden.“

Das Begräbnis findet am 11. Februar 2022 um 14 Uhr am Ortsfriedhof Hausbrunn statt.

Neues Bauhaus – auch Gemeinden können sich bewerben

Neues Bauhaus – auch Gemeinden können sich bewerben

Bis 28. Februar können sich Gemeinden für den zweiten Europäischen Bauhauspreis bewerben. Gesucht werden Bauprojekte, die Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusion berücksichtigen und einem der thematischen Schwerpunkte zuordenbar sind. Als Prämie winken 30.000 Euro.

Der erste Europäische Bauhausaward 2021 ging an den Vorarlberger Lehmbaupionier Martin Rauch. Auch dieses Jahr sind wieder Preise für nachhaltige, ästhetische und inklusive Bauprojekte ausgeschrieben, Gemeinden steht die Teilnahme ebenso offen wie Privatpersonen und Projektträgern. Ein eigener Ideenwettbewerb für unter-30-Jährige (Rising Stars) prämiert visionäre Ideen, die noch nicht umgesetzt sind.

Für den eigentlichen Bauhauspreis können sich fertige Projekte bewerben, deren Umsetzung maximal zwei Jahre her ist und die einem der vier Schwerpunkte zugeordnet werden können.

  • Rückbesinnung auf die Natur;
  • Wiedererlangung des Zugehörigkeitsgefühls;
  • Vorrang für Orte und Menschen, die Unterstützung am stärksten benötigen;
  • Langfristiges Lebenszyklusdenken in industriellen Ökosystemen;

Anträge können bis 28. Februar eingereicht werden. Der Hauptpreis ist in jeder Kategorie mit 30.000 Euro dotiert, die Rising Stars erhalten 15.000 Euro. Detaillierte Informationen finden sich im deutschsprachigen Leitfaden sowie auf der Homepage der Bauhausinitiative.

https://prizes.new-european-bauhaus.eu/

Quelle: Österreichischer Gemeindebund

Foto: Pixabay

SPÖ-Waidhofen/Ybbs legt drei Mandate zu!

SPÖ-Waidhofen/Ybbs legt drei Mandate zu!

Die Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs wählte heute turnusmäßig ihren Gemeinderat neu. Dabei schaffte die SPÖ eine Sensation und legte kräftig zu. Auch die Absolute der ÖVP wurde gebrochen, die bisherige Bürgermeisterpartei stürzte von knapp über 60 auf 41 Prozent ab.

Gleich drei Mandate zulegen konnte das SPÖ-Team rund um Vizebürgermeister Armin Bahr (Bild), das einen überaus engagierten und innovativen Wahlkampf geliefert hatte und dafür nun belohnt wurde. Bahr, ein zugezogener Steirer, schaffte es – nach der herben GRW-Niederlage von 2017 – die Stadtpartei neu aufzustellen, neu zu motivieren und eine neue Politik zu machen.

Vorläufige Ergebnis:

WVP:41,33%, 18 Mandate (-8 Mandate)

SPÖ: 21,66%, 9 Mandate (+3)

MFG: 17,08%, 7 Mandate (+7)

FUFU: 11,25%, 4 Mandate (+/-0)

FPÖ: 4,03%, 1 Mandat (-1)

GRÜNE: 3,06%, 1 Mandat (+-/-0)

Armin Bahr ist naturgemäß sehr zufrieden: „Das Gesamtergebnis ist ein Erdbeben. Vieles wird neu bewertet werden müssen. Das SPÖ-Ergebnis zeigt, dass wir im Wahlkampf die richtigen Themen angesprochen haben und die Sorgen und Wünsche unserer BürgerInnen verstehen. Die Bürgerinnen haben uns damit auch ihr Vertrauen bei diesen Themen ausgesprochen. So gestärkt werden wir uns genau dafür in der kommenden Gemeindearbeit einsetzen. Ich bedanke mich bei allen WählerInnen für das ausgesprochene Vertrauen. Wir werden verantwortungsvoll damit umgehen.“

NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak zum Wahltag in Waidhofen an der Ybbs: „Ich gratuliere der SPÖ-Waidhofen zu ihrem tollen Wahlerfolg von ganzem Herzen. Spitzenkandidat Armin Bahr hat alles richtig gemacht, er und sein Team haben beeindruckend bewiesen, dass sich voller Einsatz bezahlt macht! Das einzig Unerfreuliche an diesem Ergebnis ist das Abschneiden der MFG.“

Kinderbetreuung: SPÖ zeigt sich fassungslos über die Realitätsverweigerung der ÖVP NÖ

Kinderbetreuung: SPÖ zeigt sich fassungslos über die Realitätsverweigerung der ÖVP NÖ

SPÖ, FPÖ, NEOS und Grüne sprechen in puncto Kinderbetreuung mit einer Stimme – ÖVP bejubelt teures, unflexibles Steinzeitmodell; SPÖ-Familiensprecherin Suchan-Mayr und NÖ GVV-Vizepräsidentin (Bild) musste in der Landtagssitzung in einer Wortmeldung ihre ÖVP-Vorrednerin vier Mal tatsächlich berichtigen.

Der NÖ Landtag stand diese Woche eindeutig im Zeichen des SPÖ-KinderPROgramms und dessen 3G-Regel: Ganztägig, ganzjährig, gratis. Alle im Landtag vertretenen Parteien waren sich mit Ausnahme der ÖVP einig, dass das aktuelle Kinderbetreuungsangebot bei weitem nicht ausreicht und Familien in Niederösterreich vor teils unüberwindbare Hürden stellt, da es unflexibel und teuer ist.

Den Vogel schoss dabei eine ÖVP-Abgeordnete ab, wonach sich SPÖ-Familiensprecherin, LAbg. Mag. Kerstin Suchan-Mayr gezwungen sah, deren Wortmeldung ganze vier Mal tatsächlich zu berichtigen: „Wichtige Entlastungen für Niederösterreichs Alleinerziehende und Familien, welche monatlich weit über 400 Euro für die Betreuung ihrer Kinder ausgeben müssen, als Wahlkampfgag abzutun ist überheblich und absolut letztklassig. Auch das Abschieben von Verantwortung auf die Gemeinden kann so nicht stehen gelassen werden – und schon gar nicht der Vorwurf, dass sich BürgermeisterInnen nicht zugunsten von Familien engagieren: Denn jede Bürgermeisterin und jeder Bürgermeister in unserem Land versucht alles, um für Kinder und Eltern ein optimales Betreuungsangebot parat zu stellen. Mit den Rahmenbedingungen, welche seitens des Landes NÖ zur Verfügung gestellt werden, funktioniert dies allerdings in unserem Bundesland bei weitem nicht! Dies gehört schleunigst geändert und das KinderPROgramm ab 2023 in Umsetzung gebracht!“

Des Weiteren wurde von der ÖVP behauptet, dass die SPÖ NÖ keinen Rechtsanspruch auf eine ganztägige Kinderbetreuung fordert und versuchte auch mit dem Namen von NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak Werbung zu machen. Präsident Dworak dazu: „Das KinderPROgramm ist in der Lage, die Kinderbetreuung in NÖ für die Kinder, Eltern und Beschäftigten sowie die Gemeinden auf ein völlig neues Level zu heben. Das neue KinderPROgramm schafft eine massive Entlastung für der Gemeinden und ist im Stande, ein flächendeckendes Angebot für Niederösterreich herbeizuführen. Und es forciert interkommunale Zusammenarbeit – etwa gemeindeübergreifende Kleinkindbetreuung. Unser Anspruch im Endausbau: Jede Familie in NÖ soll für ihr Kind im Alter von 1-6 Jahren ein Angebot für einen kostenlosen Platz in einer Kinderbetreuungseinrichtung erhalten – und die Wahlfreiheit, ob sie diesen annimmt oder ablehnt. Es darf dabei nicht unerwähnt bleiben, dass Kurz und die ÖVP mit ihrer Machtbesessenheit den Gemeinden seit 2016 1,2 Milliarden Euro für die Kinderbetreuung vorenthalten!“

Zu guter Letzt versuchte die ÖVP in der Landtagssitzung auch noch mit nicht nachvollziehbaren Zahlen der VIF-Kriterien (Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf) zu argumentieren. Suchan-Mayr abschließend: „40,1 Prozent aller Gemeinden Niederösterreichs erfüllen 3 oder mehr der 4 Kategorien NICHT und lediglich 2,1 Prozent erfüllen alle VIF-Kriterien! Ich möchte dabei ausdrücklich betonen, dass es die Rahmenbedingungen des Landes sind, welche zu diesem desaströsen Ergebnis führen – unseren Gemeinden und Städten kann hier kein Vorwurf gemacht werden! Fakt ist jedenfalls, dass wir zugunsten unserer Familien das KinderPROgramm in Umsetzung bringen müssen! Es braucht 3G für Niederösterreich: Ganztägig, ganzjährig, gratis!“

Foto: SPÖ NÖ

Dworak/Pressl begrüßen Wahlrechtsreform

Dworak/Pressl begrüßen Wahlrechtsreform

Nach intensiven Bemühungen durch den NÖ Gemeindebund und den Verband sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen in NÖ wurden heute die Details zur Abschaffung des Wahlrechts für Zweitwohnsitzer präsentiert. Das war der erste Punkt eines gemeinsamen Briefes vom November des Vorjahres.

„Wir sind froh, dass unsere konstruktiven Gespräche der vergangenen Wochen mit dem Land NÖ nun so rasch erste Früchte getragen haben! Die Abschaffung des Wahlrechts für Zweitwohnsitzer ist erstens gleichbedeutend mit einer enormen Verwaltungsvereinfachung für unsere Kommunen und sorgt zweitens für eine Entspannung der jahrzehntelangen Wählerdiskussion vor Landtags- und Gemeinderatswahlen“, zeigen sich die Präsidenten Johannes Pressl (NÖ Gemeindebund) und Rupert Dworak (NÖ GVV, Bild) hoch erfreut.

Ein entsprechender Landtagsbeschluss wird für 24. Februar anvisiert. Pressl sieht mit der Wahlrechtsreform jedenfalls die große Hoffnung, „dass Niederösterreichs Bürgerinnen und Bürger ihren Hauptwohnsitz wieder dort anmelden, wo sie wirklich wohnen und leben – nämlich in ihrem Heimatort in Niederösterreich. Denn das zeigt nicht nur ein offenes Bekenntnis zum Lebensmittelpunkt. Es bringt unseren NÖ Gemeinden auch die Unterstützung, die sie so dringend benötigen – rund 1/3 der Gemeindeeinnahmen hängen an den bundeseinheitlichen Ertragsanteilen, die nach Hauptwohnsitzmeldungen verteilt werden.“

„Ich freue mich, dass hiermit eine jahrzehntelange Forderung der SPÖ erfüllt wird. Ich bin mir sicher, dass das Wahlrecht und die dadurch entstandene Diskussion auch ein Bewusstsein bei den Menschen auslösen kann. Unsere Vorfahren haben Jahrhunderte für das Wahlrecht und die demokratische Mitbestimmung gekämpft. Und das Wahlrecht für eine Kommune zu haben, das steht für eine aktive Beteiligung, für Mitgestaltung und Mitbestimmung über die Geschehnisse vor der eigenen Haustür“, fasst Präsident Dworak auch die demokratiepolitische Seite des bevorstehenden Beschlusses noch einmal zusammen.

Foto: NÖ GVV/Jäger

Gratis-Möbel-Gutscheine für armutsbetroffene Kinder

Gratis-Möbel-Gutscheine für armutsbetroffene Kinder

Vergeben Sie gemeinsam mit der Volkshilfe Gratis-Möbel-Gutscheine für armutsbetroffene und -gefährdete Kinder und Jugendliche in Ihrer Gemeinde.

Die Volkshilfe Niederösterreich verteilt an 400 Kinder und Jugendliche aus armutsgefährdeten Familien bzw. Haushalten in Niederösterreich Ikea- und XXXLutz-Gutscheine im Wert von satten 100.000 Euro! Um diese Soforthilfe für Wohnraumveränderung können Familien ab sofort ansuchen.

Was Sie dann zu tun haben, finden Sie hier:
https://www.noe-volkshilfe.at/news/news-2022/gratis-moebelgutscheine/

Gerne können Sie diese Info auch in Ihren Gemeinde-Medien veröffentlichen. Das Projekt läuft bis Ende März 2022, solange der Vorrat reicht.

Sie haben noch Fragen? Melden Sie sich bei:

Sozialarbeiterin Ana Bozic
E-Mail: ana.bozic@noe-volkshilfe.at
Tel. 0676 / 8700 27250 (Mo-Do, 9-15 Uhr)

Foto: Shutterstock

Dworak/Kollross: „Das neue KinderPROgramm der SPÖ NÖ schafft eine Win-win-win-Situation!“

Dworak/Kollross: „Das neue KinderPROgramm der SPÖ NÖ schafft eine Win-win-win-Situation!“

Das von der SPÖ Niederösterreich vorgestellte KinderPROgramm, das beispielsweise den stufenweisen Ausbau zur Kleinkinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr vorsieht, wird von den sozialdemokratischen GemeindevertreterInnen auf nö. Landesebene und Bundesebene begrüßt und unterstützt. NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak, Bürgermeister in Ternitz, und GVV Österreich-Präsident NR Andreas Kollross, Bürgermeister in Trumau, sind sich einig: „Das KinderPROgramm der SPÖ Niederösterreich schafft eine Win-win-win-Situation für Kinder, Eltern und Gemeinden!“

Dworak: „Dieses Programm ist in der Lage, die Kinderbetreuung in Niederösterreich für die Kinder, Eltern und Beschäftigten sowie die Gemeinden auf ein völlig neues Level zu heben. Dafür ist Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl und der SPÖ Niederösterreich zu danken. Das neue KinderPROgramm schafft eine massive Entlastung für der Gemeinden und ist im Stande, ein flächendeckendes Angebot für Niederösterreich herbeizuführen. Und es forciert interkommunale Zusammenarbeit – etwa gemeindeübergreifende Kleinkindbetreuung.“

Dworak und Kollros unisono: „Unser Anspruch im Endausbau: Jede Familie in Niederösterreich soll für ihr Kind im Alter von 1-6 Jahren ein Angebot für einen kostenlosen Platz in einer Kinderbetreuungseinrichtung erhalten – und die Wahlfreiheit, ob sie diesen annimmt oder ablehnt.“

Kollross: „Den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung fordern die sozialdemokratischen GemeindevertreterInnen auch auf Bundesebene. Einen Plan zur Verwirklichung dieses Zieles werden wir in nächster Zeit präsentieren. Auf jeden Fall müsste zur Finanzierung ab 2025 ein jährliches Budget von 1,7 Milliarden Euro im Bundesbudget verankert werden. Bei dieser Forderung befinden wir uns überdies in bester Gesellschaft. Auch Präsident Georg Knill von der Industriellenvereinigung tritt offen für eine jährliche Investition in die Kinderbetreuung in dieser Größenordnung ein. Nach dem Motto, dass jeder in die Qualität früher Bildung gesteckte Euro volkswirtschaftlich gesehen mindestens achtfach zurückkommt. Oder anders gesagt: Jeder nicht investierte Euro kostet uns hier in Zukunft acht Euro.“

Am Bild (v.l.): Dworak, Kollross

„Ein Unternehmen zu führen ist einfacher.“

„Ein Unternehmen zu führen ist einfacher.“

„Ein Unternehmen zu führen ist einfacher“​

Er ist Bürgermeister in Purkersdorf und Unternehmer. Und Sozialdemokrat. Eine spannende Mischung, die manche gar nicht für möglich halten. Stefan Steinbichler bringt das alles unter einen Hut. In seiner Zeit als Bürgermeister hat er gelernt, dass eine Gemeinde schwieriger zu führen ist als ein Unternehmen. Dafür gibt es viele Gründe.

„Ich hab’ selbst 8 Jahre lang auf der Baustelle gearbeitet – ich kenn das Geschäft“, erzählt er von seinen Anfängen. Zupacken war dem Troubleshooter immer näher als die Theorie in der Schule. Das praktische Wissen hat er auch im Ausland brauchen können. Deutschland, Indien, die USA – „da haben wir an der Abdichtung des Empire State Buildings gearbeitet“. In die Politik hat ihn sein Vorgänger Karl Schlögl geholt.     

Bgm. Stefan Steinbichler, 46

„Ich weiß, was ein Liter Milch kostet.“

Kaum gewählt, sah sich der neue Bürgermeister mit der Pandemie konfrontiert. Als einen der ersten Schritte organisierte er ein Einkaufsservice der Gemeinde. Und erledigte selbst mit seiner Frau bis zu zehn Einkäufe für Purkersdorfer Haushalte pro Tag. „Seitdem weiß ich, was ein Liter Milch kostet“. Gleichzeitig lernte er auch, wie vielen BürgerInnen und Familien „es nicht gut geht – das sind viel mehr als ich gedacht hätte.“ Und er musste in Pandemie-Zeiten erfahren, dass Gewalt in der Familie auch in Purkersdorf ein Thema ist.  

Soziales Denken hat er schon früh in der Familie gelernt. Da gab es so eine Art Ehrenkodex, den der Vater vorgab – „wenn einer bei uns in der Firma zu arbeiten beginnt, dann soll er auch bei uns in Pension gehen.“ Heute sind seine MitarbeiterInnen im Schnitt seit 19 Jahren in der Firma. „Alle wissen, dass wir nur gemeinsam erfolgreich sein können.“

Die Firma Koos ist so alt wie Stefan Steinbichler. Seit 46 Jahren in Purkersdorf. Eine gute Bekannte hat Stefan auf die Idee gebracht, in die Politik zu gehen, weil sie nach Wien übersiedelte und ihr Gemeinderatsmandat aufgeben musste. 2015 kam er in den Gemeinderat. Von Langzeitbürgermeister Karl Schlögl hat Steinbichler viel gelernt – „vor allem im Umgang mit der Opposition und mit den Medien“. Die Übergangsphase bis zum Amtsantritt konnte er nutzen, um die Firma neu zu organisieren. Er führt sie gemeinsam mit seinem Bruder.

„Beleidigen können mich nur Freunde.“

Als Bürgermeister muss er sich mit vielen Anliegen und Wünschen von BürgerInnen auseinandersetzen. Die kommen manchmal auch sehr emotional daher. Und mitunter sieht er sich sogar mit Anzeigen konfrontiert. „Ich nehm das nicht persönlich, sondern versuche immer, die Gefühle dahinter zu verstehen- nach dem Motto: Wo zwickts ihn g‘rad?“ Stefan Steinbichler ist davon überzeugt, dass diese Erfahrungen an der Basis auch so manchem Spitzenpolitiker gut täten.

„Mir geht es um Purkersdorf, um soziale Gerechtigkeit und ich bin als SPÖ-Politiker auch daran interessiert, dass die Wirtschaft floriert. Das ermöglicht uns allen einen Spielraum, den wir brauchen, um kommunale Aufgaben zu bewältigen.“ Wobei er akzeptiert hat, dass eine Gemeinde nicht so zu führen ist wie eine Firma. „Entscheidungen dauern länger, Kalkulationen sind viel schwieriger, weil viel mehr Faktoren mitspielen, die man nicht beeinflussen kann.“   

Was ihm fehlt? „Der direkte Kontakt zu den Menschen ist durch die Corona-Maßnahmen drastisch reduziert. Das ist schade, weil am Wirtshaustisch oder bei einer Veranstaltung sind viele Fragen und Wünsche schneller zu klären.“

Was er sich wünscht? „Dass die Opposition nicht nur kritisiert, sondern mit mehr konstruktiven Vorschlägen kommt.“ Und ganz generell: „Dass sich Neid und Gier nicht weiter breit machen. Das ist ein echtes Problem.“

Stefan Steinbichler ist einer von jenen, die Freude an ihrem Engagement für die Gemeinschaft haben und das Prinzip der Solidarität hoch halten. Wenn Sie Lust haben, sich in ihrer Gemeinde im Rahmen der SPÖ zu engagieren oder jemanden kennen, dem Sie das vorschlagen wollen – – eine kurze Mail an engagement@gvvnoe.at reicht. Wir bringen sie mit den richtigen Leuten zusammen.

Gemeindebund: „WIFO sieht positive Entwicklung der Gemeindefinanzen“

Gemeindebund: „WIFO sieht positive Entwicklung der Gemeindefinanzen“

Im Auftrag des Österreichischen Gemeindebundes hat das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) einen Rückblick auf das Jahr 2020 sowie eine Vorschau auf die Entwicklung der Budgetsituation der österreichischen Gemeinden erstellt.

Seit mittlerweile zwei Jahren ist die wirtschaftliche Entwicklung durch die COVID-19-Pandemie geprägt. Dabei waren auch die Gemeinden 2020 durch sinkende Einnahmen vor allem bei Ertragsanteilen und eigenen Abgaben, wie der Kommunalsteuer, sowie durch Mehrausgaben etwa durch Baukostenüberschreitungen, Hygienemaßnahmen oder Überstunden belastet.

„Trotz des weltweiten Wirtschaftseinbruchs, Kurzarbeit, hoher Arbeitslosigkeit und mehreren Lockdowns, haben die Gemeinden auch in den Krisenjahren ihr Bestes gegeben, um die Infrastrukturen der Daseinsvorsorge zu sichern und gleichzeitig in die Zukunft zu investieren. Die Gemeinden haben deutlich gezeigt, wie wichtig sie im gesamtwirtschaftlichen Gefüge sind. Als regionale Konjunkturmotoren haben sie auch im Jahr 2020 insgesamt 3,14 Milliarden Euro in den Regionen investiert und damit die lokale Wirtschaft und zigtausende Arbeitsplätze gefördert“, erläutert Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Alfred Riedl.

Blick zurück aufs Jahr 2020

Einige interessante Kennzahlen: Gemäß den Rechnungsabschlüssen (Finanzierungshaushalt) erzielten die Gemeinden (ohne Wien) im Jahr 2020 Gesamteinnahmen von 21,46 Milliarden Euro. Die Gesamtausgaben der Gemeinden (ohne Wien) im Jahr 2020 beliefen sich auf 21,34 Milliarden Euro. Mit einem Wachstum von +5,8% gegenüber 2019 sind die Auszahlungen aus der Investitionstätigkeit 2020 um 172 Mio. Euro auf 3,14 Mrd. Euro (ohne Wien) angestiegen. Zur Entwicklung der Schulden ist anzumerken, dass aufgrund der Einnahmeneinbrüche im Jahr 2020 die Gemeinden viel stärker als gewollt auf Fremdfinanzierung zurückgreifen mussten, wodurch sich auch die Finanzschulden der Gemeinden ohne Wien auf rund 12,85 Milliarden Euro erhöhten. Mit fast 81.000 Beschäftigten (= Vollzeitäquivalente) wird auch die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Gemeinden als Arbeitgeber deutlich sichtbar. Im Durchschnitt beschäftigen die Gemeinden 11,6 Vollzeitäquivalente je 1.000 Einwohner.

Konjunkturelle Entwicklung 2021 bis 2023

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Corona-Pandemie verursachte ab dem Frühjahr 2020 beträchtlichen fiskalischen Stress. Nach dem Wachstumseinbruch von -6,7% im ersten Krisenjahr und einem realen BIP-Wachstum von +4,1% 2021 wird für das Gesamtjahr 2022 ein kräftiges Wirtschaftswachstum in Höhe von +5,2% erwartet. Im Jahr 2023 sollte Österreichs Wirtschaft auf einen moderaten Wachstumskurs einschwenken (+2,5%). „Für die Gemeindefinanzen ist die prognostizierte Entwicklung der gemeinschaftlichen Bundesabgaben von zentraler Bedeutung. Für das Steueraufkommen spielt einerseits die erwartete Konjunkturerholung eine wichtige Rolle. Eine günstige Beschäftigungs- und Lohnentwicklung wirken sich insbesondere positiv auf die Einnahmen aus Lohn- und Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und auch der gemeindeeigenen Kommunalsteuer aus“, erklärt WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr.

Ertragsanteile und Kommunalsteuer

Im Jahr 2021 ist bei den Gemeindeertragsanteilen ein Einnahmen-Plus zu verzeichnen, das die Verluste aus 2020 in Summe wieder ausgleichen kann. Für 2022 lässt die Simulation auf Basis der WIFO-Steuerprognose trotz der Lohn- und Einkommensteuerentlastungen durch die ökosoziale Steuerreform ein Ertragsanteilswachstum von +6,8% erwarten, welches im Folgejahr 2023 leicht auf +4,8% abnehmen dürfte. „Für die Gemeinden bringt die ökosoziale Steuerreform zunächst Einnahmenausfälle von kumulativ 600 Mio. Euro in den Jahren 2022 und 2023. Dank der günstigen Konjunktur- und Beschäftigungsentwicklung ist diese Belastung weniger schmerzhaft“, so Felbermayr.

In der COVID-Krise wurde ein beträchtlicher Teil der Löhne aus Corona-Kurzarbeitsbeihilfen bezahlt, von denen keine Kommunalsteuer zu entrichten ist, sodass es 2020 zu einem Einbruch bei dieser Einnahme gekommen ist. Für 2021 wird mit einem Anstieg der Kommunalsteuereinnahmen um +7,1% gerechnet. Das prognostizierte starke Lohn- und Beschäftigungswachstum wird 2022 und 2023 zu weiteren kräftigen Zuwächsen von +6,7% und +5,1% gegenüber dem Vorjahr führen. Im Jahr 2023 könnte das gesamte bundesweite Kommunalsteueraufkommen insgesamt bereits 4 Mrd. Euro erreichen. Für die Gemeinden ohne Wien, deren Anteil bei rund 74,3% des gesamten Kommunalsteueraufkommens liegt, wäre daher 2022 ein Aufkommen von fast 3 Mrd. € zu erwarten.

„Der Blick in die Zukunft der Gemeindefinanzen stimmt uns grundsätzlich positiv. Klar ist aber, dass einige anstehende Themen, wie etwa der Ausbau der Kinderbetreuung, die Pflegereform, die Klima- und Energiewende sowie der Glasfaserausbau finanziell durchaus herausfordernd für die Gemeinden werden“, schließt Gemeindebund-Präsident Riedl.

Dazu NÖ GVV-Vizepräsident Bürgermeister Wolfgang Kocevar: „Es ist interessant, dass sowohl das WIFO und Gemeindebundchef Riedl die Meinung vertreten, dass die Gemeinden bisher gut durch die Corona-Krise gekommen sind. Aber auf der anderen Seite ist diese Krise noch lange nicht vorbei und die Rechnungsabschlüsse Ende März werden schon noch zeigen, wie weit das die heute präsentierten Zahlen und Prognosen nahelegen. Im Übrigen bin ich mit dem Gemeindebundpräsidenten völlig einer Meinung, was die großen anstehenden Herausforderungen betrifft. Beispielsweise die Finanzierung der Kinderganztagsbetreuung von 0 bis 6 Jahren oder die Pflegereform und der Klimawandel. Das sind besondere Herausforderungen, die von allen Kommunen besondere Anstrengungen verlangen. Dazu wird es dringend zusätzliche Mittel von Bund und Land brauchen.“