Dworak/Gruber/Thumpser: Arbeit schaffen ist DIE Aufgabe für die Zukunft

Dworak/Gruber/Thumpser: Arbeit schaffen ist DIE Aufgabe für die Zukunft

Die Sozialdemokratie in der gestrigen aktuellen Stunde im NÖ Landtag: „Politik muss sich aktiver um die Schaffung neuer Arbeitsplätze kümmern!“

„Auch wenn Österreich aufgrund doch einiger guter Programme und Maßnahmen innerhalb der Europäischen Union auf eine relativ geringe Arbeitslosigkeit verweisen kann, bleibt die Schaffung von Arbeitsplätzen eine Kernaufgabe der Politik. Jeder Arbeitslose ist einer zu viel, jedes Einzelschicksal zählt“, so GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak (Bild). „Unsere Gemeinden sind der Investitionsmotor für die niederösterreichische Wirtschaft, sie können aber noch stärker der Jobmotor für Niederösterreich werden, wenn sie dafür Finanzsonderaktionen für bestimmte Bereiche erhalten. Mehr Geld für den Wohnbau für leistbare Wohnungen ist ebenso einzufordern wie zusätzliche Mittel für AMS-geförderte Maßnahmen“, so Dworak.

 

LAbg. Bgm.in Renate Gruber widmete sich in ihrem Redebeitrag zur von der SPÖ beantragten Aktuellen Stunde zum Thema „Arbeit ist unser Thema – Investitionen in den NÖ Gemeinden“ vor allem der Frauenarbeitslosigkeit und Jugendlichen, die Job oder eine Ausbildungsmöglichkeiten suchen. „Viele Lehrberufe sind heute höchstspezialisierte Fachberufe, unsere zukünftigen Facharbeiter bedürfen bester Ausbildung, sie wollen dafür auch Anerkennung und wohl auch Perspektiven für berufliche Aufstiegsmöglichkeiten. Auch hier könnten verstärkt Kooperationen mit Gemeinden greifen, beispielsweise im Bereich von Lehrwerkstätten oder Praxisplätzen in kommunalen Betrieben“, so Gruber. „Für viele Frauen sind Familie, Kinder und Beruf noch immer sehr schwer unter einen Hut zu bringen, viele Frauen arbeiten Teilzeit oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen, mit denen allein kaum das Auslangen zu finden ist“, so LAbg. Gruber.

„Die nun wirksame Steuerreform war eine wichtige arbeitsmarktpolitische Maßnahme, denn wenn die Menschen mehr Geld für ihren Konsum im Börsel haben, so bringt es der Wirtschaft bessere Umsätze und sichert damit auch die Arbeitsplätze“, so LAbg. Bgm. Herbert Thumpser, der vor allem die langfristige Perspektive des Arbeitsmarktes beleuchtete. „Eine gerechte Verteilung der Arbeit, auch durch das Andenken einer Arbeitszeitverkürzung, ist längst überfällig, eine Reduzierung der Überstunden ist ebenso ein Gebot der Stunde wie die Erhöhung des Mindestlohns auf 1.700 Euro für Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse“, so Thumpser.

GVV-Ehrenpräsident Anton Koczur feiert 75. Geburtstag

GVV-Ehrenpräsident Anton Koczur feiert 75. Geburtstag

Fast dreißig Jahre lang (1975 bis 2004) war Anton Koczur Bürgermeister von Groß-Siegharts, von 1995 bis 2003 stand er dem SPÖ-GVV-NÖ als Präsident vor.

Zahlreiche Weggefährtgen und Freunde gratulierten Anton Koczur im Rahmen einer kleinen Feier in seiner Heimatgemeinde. GVV-Präsident Rupert Dworak überreichte seinem Vor-Vorgänger und jetzigen GVV-Ehrenpräsidenten eine liebevoll gezeichnete Karikatur und würdige ihn als „einen der ganz großen Landes- und Kommunalpolitiker Niederösterreichs“.

 

Anton Koczur hatte sich als gelernter Schlosser nach dem Besuch der Sozialakademie der Arbeiterkammer immer weiter hochgearbeitet, war in seiner aktiven Zeit auch Landtagsabegeordneter, SPNÖ-Klubobmann, 2. Landtagspräsident und Bundesrat gewesen.

 

Am Bild oben: Anton Koczur und Rupert Dworak

Am Downloadbild (v.l): GVV-Ehrenpräsident Bernd Vögerle, GVV-Ehrenpräsident und Geburtstagskind Anton Koczur, GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak.

Fotos: GVV/Franz Irschik

Planungssicherheit für Gemeinden und Feuerwehren

Planungssicherheit für Gemeinden und Feuerwehren

Der Landesfeuerwehrverband verstärkt bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge die Zusammenarbeit mit der BBG, der Bundesbeschaffung GmbH. Das soll der Feuerwehr Einsparungen von vier Millionen Euro pro Jahr bringen.

Alleine heuer werden die Feuerwehren in Niederösterreich etwa 110 Fahrzeuge mit einem Volumen von fast 20 Millionen Euro anschaffen. Über die BBG, der Bundesbeschaffung GmbH, als zentrale Einkaufsgesellschaft des Bundes erhofft man sich damit Kosteneinsparungen von bis zu 20 Prozent, sagt der zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP). „Alle Feuerwehren des Landes können nun einfach, rasch und unbürokratisch bei der BBG ihr gewünschtes Fahrzeug bestellen. Dieser Weg garantiert die optimale Planungssicherheit für die Feuerwehren und die Gemeinden.“

 

Großes Interesse bei den einzelnen Feuerwehren
Von den einzelnen Feuerwehren wird diese Kooperation positiv aufgenommen, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. „Wir haben ein sehr hohes Interesse festgestellt. Wir haben bereits über 100 Anfragen, wir haben schon zehn konkrete Projekte laufen.“

 

Die Kooperation mit der Bundesbeschaffungsgesellschaft sei ein erfolgreiches niederösterreichisches Pionierprojekt, das auch auf ganz Österreich umgelegt werden könne. Ein gewaltiges Sparpotenzial sei bereits bei den Fahrzeugen durch das Hinaufsetzen der Nutzungsdauer von 20 auf 25 Jahre erreicht worden, sagt Fahrafellner. Darüber hinaus dürfe man nicht vergessen, dass die Feuerwehren etwa ein Drittel des Kaufpreises selbst aufbringen müssten, zum Beispiel durch Dreitagesfeste und verschiedene Sammelaktionen.

 

Unterstützung kommt von den Gemeinden
Zuspruch kommt auch von den beiden Präsidenten der Gemeindevertreterverbände, Alfred Riedl (ÖVP) Rupert Dworak (SPÖ). Beim Ankauf von Einsatzfahrzeugen für die Freiwilligen Feuerwehren gehe es um das Steuergeld unserer Landsleute. Deshalb müssten Sparsamkeit, Effizienz und Zweckmäßigkeit im Mittelpunkt stehen, so Riedl. Dworak spricht sich zudem für eine Abschaffung der Mehrwertsteuer von 20 Prozent beim Kauf von Feuerwehrfahrzeugen aus.

 

Am Bild (v.l.): Riedl, Fahrafellner, Pernkopf, Dworak

Foto: NLK

Bürgermeisterwechsel in Markgrafneusiedl

Bürgermeisterwechsel in Markgrafneusiedl

Franz Mathä (52) folgt auf Helmut Fellinger (63), der nach 25 Jahren aus dem Gemeinderat ausscheidet.

Mehr als 25 Jahre hat Helmut Fellinger als sozialdemokratischer Gemeindemandatar mit Herz, viel Engagement und Handschlagqualität für die positive Entwicklung der Gemeinde Markgrafneusiedl und deren BürgerInnen gearbeitet. Das letzte Jahr stand er als Bürgermeister an der Spitze der Gemeinde. Während die Opposition fast nur populistische Politik betrieb, setzte Helmut Fellinger wichtige Weichen im Interesse der GemeindebürgerInnen um.

 

Nun legte er – wie geplant, ein Jahr nach den Gemeinderatswahlen – seine politischen Funktionen zurück. Bereits als Gemeinderat war er mit den wichtigen Bauagenden befasst, Modernisierungen am Sportplatz, bei der Straßenbeleuchtung, ein neuer Regenwasserkanal und vielerlei Dorfverschönerungsaktionen sind auf seine Arbeit zurückzuführen. Der jüngste Erfolg, die Errichtung eines Wohnbauvorhabens „Barrierefreies Wohnen“ wurde durch ihn in den Planungsstatus geführt.

 

SPÖ-Bezirksvorsitzende LH-Stv.in Karin Renner: „Es ist nun Zeit danke zu sagen. Danke lieber Helmut für den von Dir erbrachten Einsatz in den vielen Freizeitstunden zum Wohle der Gemeinde.“

 

Gestern wurde bei der Gemeinderatssitzung in Markgrafneusiedl der geplante Bürgermeisterwechsel vorgenommen. Franz Mathä wurde mit Stimmend er SPÖ zum neuen Bürgermeister gewählt und Manfred Kestner zum neuen Vizebürgermeister. Neu im Gemeinderat ist Silke Hrabal.

 

Der neue Ortschef Franz Mathä ist geborener Steirer und erst seit 1999 in Markgrafneusiedl ansässig. Mathä ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Im Brotberuf arbeitet er als Autobahnmeister in Wien Kaisermühlen und ist als solcher verantwortlich für die betriebliche Erhaltung der A 4, A 23, A 22 und S 2. Im Gemeinderat von Markgrafneusiedl sitzt er seit 2010, nach der GRW 2015 avancierte er zum Vizebürgermeister.

 

GVV-Präsident Bgm. Labg. Rupert Dworak zum Wechsel an der Spitze von Markgrafneusiedl: „Zunächst möchte ich mich von ganzem Herzen bei Hellmut Fellinger bedanken, der sich 25 Jahre mit großem Einsatz um das Wohl seiner Heimatgemeinde und das Wohlergehen der Menschen dort gekümmert hat. Seinem Nachfolger Franz Mathä wünsche ich für die verantwortungsvolle Tätigkeit, die er nun übernommen hat, nur das Allerbeste.“

 

Am Bild (v.l.): Neo-Vizebürgermeister Manfred Kestner, Alt-Bgm. Hellmut Fellinger, Neo-Bgm. Franz Mathä
Foto: z.V.g.

Ertragsanteile: Kaum Zuwächse bei den Februar-Vorschüssen

Ertragsanteile: Kaum Zuwächse bei den Februar-Vorschüssen

Das Plus von nur 1,6 Prozent für die Gemeinden ohne Wien bei den Ertragsanteilen darf als Vorbote auf die ab März voll durchschlagende Steuerreform gewertet werden. In der Steiermark gibt’s sogar ein Minus.

Wie befürchtet, werden sich die Ertragsanteile der Gemeinden im Jahr 2016 aufgrund der Steuerreform (laut BMF-Prognose um 0,4 Prozent) stark reduzieren. Die aktuellen Februar Vorschüsse liefern nun, obwohl der Einbruch bei den Lohnsteuereinnahmen erst ab den kommenden Vorschüssen zu spüren sein wird, schon einen kleinen Vorgeschmack. Die Gemeinden ohne Wien verzeichnen gerade einmal ein Plus von 1,6 Prozent, die Bundeshauptstadt liegt bei den aktuellen Vorschüssen bei plus 3,6 Prozent.

 

Minus in der Steiermark von 0,3 Prozent
Die sehr schwachen Ergebnisse bei der Körperschaftsteuer und der Umsatzsteuer können gerade noch von der Lohnsteuer wett gemacht werden, sonst wären die aktuellen Vorschüsse nicht nur in der Steiermark gegenüber dem Februar 2015 im Minus. Das steirische Ergebnis von minus 0,3 Prozent gegenüber den Februar-Vorschüssen des Vorjahres lässt sich, wie sonst auch, durch die Grunderwerbsteuer erklären. Diese ist im monatlichen Aufkommen sehr veränderlich und sorgt immer wieder für größere länderweise Schwankungen, die sich übers Jahr gesehen aber meist wieder ausgleichen. So lag etwa das diesen Vorschüssen zugrundeliegende länderweise Aufkommen an Grunderwerbsteuer im Dezember 2015 in der Steiermark rund neun Prozent unter jenem aus 2014.

 

Höchste Zuwächse für Tiroler Gemeinden
Für die Tiroler Gemeinden führte der aktuelle Grunderwerbsteuer-Zuwachs von 45 Prozent im Vergleich zum Dezember 2014 zum vergleichsweise stärksten Zuwachs von plus 5,6 Prozent. Bis auf Wien (+3,6 Prozent) gibt es nur für die Salzburger Gemeinden mit einem Plus von 2,9 Prozent ähnlich gute Steigerungsraten.

GVV-Vorstand für den Bezirk Krems wiedergewählt

GVV-Vorstand für den Bezirk Krems wiedergewählt

Im Volkshaus Krems Lerchenfeld wurde dieser Tage die Vollversammlung aller sozialdemokratischen GemeindevertreterInnen der Bezirke Krems Stadt & Land durchgeführt. Das Konferenzmotto war „Gemeinden schaffen Arbeit“.

Nach einem beeindruckenden Referat von SPÖ-GVV-NÖ-Präsident LAbg. Rupert Dworak, seines Zeichens auch Bürgermeister von Ternitz, wurden Neuwahlen des Bezirksvorstands durchgeführt.

Als Vorsitzender wurde erneut Paudorfs Bürgermeister Leopold Prohaska gewählt, ebenso einstimmig wie seine beiden Stellvertreter die Bürgemeister Prim. Dr. Reinhard Resch MSc (Krems) und Ing. Christian Kopetzky (Lengenfeld). Schriftführer wurde GR Mag. Klaus Bergmaier MSC MAS (Krems), sein Stellvertreter ist StR Johann Peter Redl aus Dürnstein, den Kassier übernahm GR Thomas Taschler (Langenlois), sein Stellvertreter ist GGR Johann Wiesinger (Furth). RechnungsprüferInnen sind GRin Gerda Ringhofer MBA (Krems) und GGR Martin Voglhuber (Schönberg).

 

Am Bild (v.l.): Bgm. Prim. Dr. Reinhard Resch MSc (Krems), Bezirksvorsitzender Bgm. Leopold Prohaska (Paudorf), GR Mag. Klaus Bergmaier MSC MAS (Krems), GGR Johann Wiesinger (Furth), Bgm. Ing. Christian Kopetzky (Lengenfeld), Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak, GGR Erich Weiß (Rossatz-Arnsdorf), GGR MAg. Dr. Boris Schneider (Aggsbach), GGR Josef Strobl (Grafenegg), Vizebgm. RR Josef Böck (Paudorf), GGR Franz Brunner (Straß), GR Thomas Taschler (Langenlois), GGR Martin Voglhuber (Schönberg).

Foto: GVV Krems

GRW Engelhartstetten, Bezirk Gänserndorf: SPÖ hält ihre acht Mandate

GRW Engelhartstetten, Bezirk Gänserndorf: SPÖ hält ihre acht Mandate

Bei der heutigen Neuwahl des Gemeinderates konnte die ÖVP von acht auf zehn Mandate zulegen. Die FPÖ schaffte beim erstmaligen Antreten ein Mandat. Beide Bürgerlisten verpassten den Einzug.

Bei der GRW 2015 hatte in Engelhartstetten das Ergebnis noch so ausgesehen: SPÖ 8 Mandate (9 Stimmen mehr als die ÖVP), ÖVP 8 Mandate, Liste Barnet Johann 3 Mandate. Die SPÖ verlor das Bürgermeisteramt, neuer Ortschef wurde, mit Hilfe der Bürgerliste, Josef Reiter von der ÖVP.

 

Ende August 2015 fassten die Sozialdemokraten den Beschluss, dass alle ihre Gemeinderäte die Mandate zurücklegen werden. Die SPÖ unter Ex-Bürgermeister Andreas Zabadal (Bild) fühlte sich von der Mitarbeit im Gemeinderat ausgeschlossen. Weiters wurde dem ÖVP-Bürgermeister vorgeworfen, mehrmals gegen die Gemeindeordnung verstoßen und Gemeinderatsbeschlüsse nicht eingehalten zu haben.

 

Die Folge war eine Neuwahl, die heute durchgeführt wurde, und bei der diesmal sogar fünf Gruppierungen antraten. SPÖ (unter Ex-Bgm. Andreas Zabadal), die ÖVP (unter Bgm. Josef Reiter), zwei Bürgerlisten (Spaltung) und erstmals auch die FPÖ.

 

Ergebnis: ÖVP 10 (+2), SPÖ 8, FPÖ 1 (+1)

BürgermeisterInnen-Wechsel in Puchenstuben, Bezirk Scheibbs

BürgermeisterInnen-Wechsel in Puchenstuben, Bezirk Scheibbs

Petra Jani(42) wurde am 12. Jänner 2016 zur neuen Bürgermeisterin der niederösterreichischen Gemeinde Puchenstuben gewählt.

Ihr Vorgänger Christian Kogler war mit dem 31. Dezember des vergangenen Jahres überraschend zurückgetreten. Die 42-Jährige Jani ist seit 2007 Teil des 13-köpfigen Gemeinderats von Puchenstuben. 2015 wurde sie zur Vizebürgermeisterin. Weniger als ein Jahr später ist sie nun Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde an der Mariazellerbahn.

 

Der Grund für den schnellen Wechsel war der Rücktritt des ehemaligen Bürgermeisters Christian Kogler, der vor einem halben Jahr verkündete, die Politik zu verlassen, um Chef der Asylquartiersfirma SLC-Asylcare zu werden. „Eigentlich hatte ich nicht vor, Bürgermeisterin zu werden, vor allem nicht so schnell,“ meint Jani. Die Verabschiedung Koglers, der fast 16 Jahre das Amt bekleidet hatte, kam auch für sie unerwartet.

 

Die zweifache Mutter ist derzeit noch als Büro- und Verwaltungsangestellte in einem Pflegeheim tätig. Ob Jani diesen Beruf neben ihrer Funktion als Bürgermeisterin weiterhin ausüben können wird, weiß sie noch nicht mit Sicherheit. Im ersten Schritt will sie sich jetzt mit ihren neuen Aufgaben vertraut machen und sich einarbeiten.
Quelle: Kommunalnet

Mehr als 500 GemeindemandatarInnen beim GVV-Neujahrsempfang 2016

Mehr als 500 GemeindemandatarInnen beim GVV-Neujahrsempfang 2016

Das Motto „Gemeinden schaffen Arbeit“ stand heuer im Mittelpunkt des traditionellen GVV-Neujahrsempfangs, der heuer am Abend des 14. Jänner in der FH St. Pölten über die Bühne ging.

Gastgeber GVV-Präs. LAbg. Bgm. Rupert Dworak appellierte u.a. an das Land NÖ eine Finanzsonderaktion einzurichten, die Gemeindeinvestitionen in der Höhe von 200 Millionen Euro auslösen und damit tausende Arbeitsplätze schaffen und sichern könnte. Außerdem nahm er die Gelegenheit wahr, um vor den mehr als 500 anwesenden sozialdemokratischen BürgermeisterInnen und GemeindemandatarInnen die dringendsten kommunalen Forderungen („Das kostenlose 2. Kindergartenjahr darf nicht auf Kosten der Gemeinden gehen!“) an die Finanzausgleichsverhandler zu unterstreichen. In Sachen überfälliger Neuberechnung der Grundsteuer-Einheitswerte will Dworak nun notfalls sogar die Gerichte bemühen.

 

Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Karin Renner würdigte in ihren Grußworten die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Landesrat Maurice Androsch berichtete über den aktuellen Stand in der Flüchtlings-Grundversorgung in Niederösterreich.

 

In ihren Grußworten meinte Landeshauptmannstellvertreterin Mag.a Karin Renner: „Als nö. Ge-meindereferentin darf ich mich für die gute Zusammenarbeit mit unseren Städten und Gemeinden im vergangenen Jahr herzlich bedanken. Wirtschaftskrise und rückläufige Einnahmen sind noch nicht überwunden, trotzdem nehmen die Gemeinden ihre wachsenden Aufgaben im Interesse der Bürgerinnen und Bürger bestens wahr. Eine wichtige Aufgabe des Landes ist es, die Gemeinden bei ihrer Investitionstätigkeit zu unterstützen. In meiner bisherigen Amtszeit wurden in der Landes-regierung mit 134 Rechtsgeschäften Investitionsvorhaben von sozialdemokratisch geführten Ge-meinden im Gesamtwert von 271 Millionen Euro beschlossen.“

 

Auszüge aus der Rede von GVV-Präs. LAbg. Bgm. Rupert Dworak:
Zu „Gemeinden schaffen Arbeit“:
„Gerade als Sozialdemokraten müssen wir intensiv darüber reden wie wir Vollbeschäftigung schaf-fen, wie wir ein Konjunkturpaket schnüren, wie wir die Steuerreform den Menschen erklären, wie wir zu mehr Frauenbeschäftigung kommen und zu einem vernünftigen Mindestlohn – denn wir müssen uns auch nachhaltig um jene Menschen kümmern, die an der Armutsgrenze leben, die heute nicht wissen wie sie morgen die Miete bezahlen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Wir Gemeinden müssen mithelfen, arbeitslose Menschen wieder in den Arbeitsprozess zurückzu-führen. In Niederösterreich betragen die Gemeindeinvestitionen pro Einwohner 600 Euro im Jahr. Das ist so hoch wie in keinem anderen Bundesland und damit sind die NÖ Gemeinden der stärkste Investitionsmotor der Republik. Damit die Gemeinden auch in Zukunft investieren und damit nach-haltig gegen die Arbeitslosigkeit wirken können, stelle ich zwei Forderungen:

 

1) Eine Finanzsonderaktion, gemeinsam mit dem Land, befristet auf zehn Jahre. Damit sollen Darlehen der Gemeinden gestützt werden. Im Ausmaß von 100 Millionen Euro für das Jahr 2016 und weitern 100 Millionen für 2017. Wie ich mir durchrechnen habe lassen, haben Darlehen derzeit eine Verzinsung von zwei Prozent, auf zehn Jahre gerechnet ergibt das pro 100-Millionen-Darlehen für das Land eine Belastung von 12,5 Millionen Euro. Insgesamt also 25 Millionen Euro, die das Land für diese Finanzsonderaktion zusteuern müsste. Ein überschaubarer Betrag, um ein Investitionskapital von 200 Millionen Euro auszulösen.

 

2) Wir wollen auch verstärkt temporäre Arbeitsplätze in den Gemeindestuben und Bauhöfen schaffen. Im Rahmen der schon bestehenden Aktion GEMA, eine Aktion die das AMS be-reits gemeinsam mit den Gemeinden durchführt.

 

Diese Aktion sollte aber erweitert werden. Derzeit kann eine Gemeinde für vier Monate Arbeitslose vom AMS zur Beschäftigung übernehmen. Die Arbeitskraft kostet den Gemeinden 350 Euro pro Monat. Und diese Aktion ist von vier auf sechs Monate zu erweitern. Ich bin davon überzeugt, die Gemeinden haben hier durchaus sowohl die Notwendigkeit als auch die Möglichkeit arbeitslose Menschen zu beschäftigen. Die bisherigen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2014 haben wir im Rahmen dieser Aktion in ganz Niederösterreich noch 99 ArbeitnehmerInnen beschäftigt, 2015 waren es schon 230 und Ziel für 2016 sollte sein, dass wir 500 NiederösterreicherInnen mit dieser Aktionen einen Neustart ermöglichen können.

 

Zum Finanzausgleich:
„Ich persönlich glaube nicht mehr an den großen Wurf beim Finanzausgleich. Der Finanzminister hat zwar mit guten Vorschlägen aufhorchen lassen, aber die ersten zwei Gesprächsrunden im Vor-jahr ließen meinen Optimismus schwinden. Ich bleibe dennoch bei folgenden Forderungen für un-sere Gemeinden:

 

1. Ein aufgabenorientierter Finanzausgleich muss her. Wir müssen das bezahlt bekommen, was wir leisten. Formulieren wir Grundaufgaben für die Kommunen, und ersetzen wir den größeren Gemeinden und Städten ihre tatsächlichen Mehrausgaben aufgrund der überre-gionalen und zentral-örtlichen Aufgaben.

 

2. Es kann nicht sein, dass ein Bürger in einem der westlichen Bundesländer mehr wert ist, als eine Niederösterreicherin oder Niederösterreicher. Diese Ungerechtigkeit in einem seit 1948 gewachsenen System des FAG gehört beseitigt.

 

3. Die Transferzahlungen gehören beseitigt, die Mehrfachzuständigkeiten entflochten! Jede Institution hat für das zu bezahlen was sie bestellt und anschafft. Die Länder für das Kran-kenhaus- und Pflegewesen, die Gemeinde für die Kinder- und Nachmittagsbetreuung.

 

4. Wir fordern die Neuberechnung der Einheitswerte bei der uns zustehenden Grundsteuer. Darauf warten wir schon seit 35 Jahren! Allenfalls müssen wir auch eine gerichtliche Klage in Betracht ziehen.

 

5. Und es darf selbstverständlich für die Gemeinden keine zusätzlichen Belastungen mehr geben, ohne dass auch eine entsprechende Finanzierung zur Seite gestellt wird. Ich sag es deutlich: Das kostenlose 2. Kindergartenjahr kann und darf nicht zu Lasten der Gemeinden gehen!“

 

Auszüge aus dem Bericht von Landesrat Ing. Maurice Androsch:
„Einen herzlichen Dank an die Gemeinden. Es ist uns gelungen, in den letzten Monaten in Nieder-österreichs Städten und Gemeinden 8.500 neue Plätze in der Grundversorgung zu schaffen. Der Flüchtlingsstrom stellt Österreich und Niederösterreich weiterhin vor große Herausforderungen. Der Druck auf Österreich muss vermindert werden, dazu gehören Maßnahmen im Bereich der Hotspots der EU, wie beispielsweise eine klare Trennung zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflücht-lingen, sowie eine verpflichtende Aufteilungsquote innerhalb der Union. Es darf in Niederösterreich jedenfalls zu keinem Rückstau in den vorhandenen Grundversorgungseinrichtungen kommen – daher sind auch bei uns schnellere und effizientere Asylverfahren dringend notwendig.
Den sozialpolitischen Hardlinern sei jedenfalls ins Stammbuch geschrieben, dass eine Integrati-onspolitik nicht über die Kürzung von Sozialleistungen funktioniert. Eine pauschale Deckelung von Sozialleistungen für Familien mit Kindern als Antwort auf die Flüchtlingssituation ist abzulehnen. Vielmehr ist es notwendig, vorhandene Ausbildungspotentiale für Flüchtlinge besser zu nutzen und damit deren Chancen zu erhöhen, durch ehrliche Arbeit ihr Leben bestreiten zu können.“

 

Zum Fotoalbum Neujahrsempfang 2016 

Bild GVV-16-2 (v.l.): GVV-Präsident Rupert Dworak, LH-Stv. Karin Renner, LR Maurice Androsch.
Bild GVV-16-3 (v.l.): Androsch, GVV-Direktor Ewald Buschenreiter, Renner, Dworak.
Bild GVV-16-4 und GVV-16-5: Volles Haus beim GVV-Neujahrsempfang in der FH St. Pölten.
Alle Fotos: SPÖ-GVV-NÖ/Werner Jäger