GRW Waidhofen/Ybbs: ÖVP holt mit Erdrutschsieg die Absolute

GRW Waidhofen/Ybbs: ÖVP holt mit Erdrutschsieg die Absolute

Die großen Verlierer sind die Bürgerlistete UWG mit minus fünf und die SPÖ mit minus vier Mandaten.

Für die SPÖ nicht gut gelaufen, ist die heute Gemeinderatswahl in der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs. Das Team rund um Martin Reifecker musste einen Verlust von zehn auf sechs Mandate hinnehmen. Noch schlimmer lief es nur für die Bürgerliste UWG, die gar fünf Mandate abgeben musste. Auch das erklärte Ziel der Minderheitsparteien, eine ÖVP-Absolute zu verhindern, wurde nicht erreicht. Ganz im Gegenteil, die ÖVP unter Bürgermeister Werner Kammer, er seine erste Wahl als Spitzenkandidat schlug, erreichte satte 60,2 Prozent, was einem Plus von sechs Mandaten bedeutet. Vor fünf Jahren hatte die ÖVP die Absolute mit 47,4 Prozent knapp verfehlt.

 

Hier das Ergebnis von heute Sonntag im Detail:

WVP: 26 Mandate (+6), 60,2 Prozent
SPÖ: 6 Mandate (-4), 15,5 Prozent
UWG: 1 Mandat, (-5), 4,6 Prozent
FUFU: 4 Mandate (+2), 4,1 Prozent
GAL: 1 Mandat (+/-0), 4,1 Prozent
FPÖ: 2 Mandate (+1), 5,3 Prozent

 

 

WVP – Waidhofner Volkspartei
UWG – Unabhängige Wahlgemeinschaft – Bürgerliste Waidhofen an der Ybbs
GAL – Grüne Alternative Waidhofen an der Ybbs
FUFU – Farblose Unabhängige Formierte Uniformierte

NÖ GVV-Präsident Dworak beim Dialog über Masterplan für den ländlichen Raum

NÖ GVV-Präsident Dworak beim Dialog über Masterplan für den ländlichen Raum

Der Startschuss zum bundesweiten Experten-Dialog erfolgte gestern in St.Pölten und Grafenwörth. Dabei sprachen sich die beiden obersten nö. Gemeindevertreter für die Dezentralisierung aus.

Rund 30 Expertinnen und Experten sowie hochrangige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger diskutierten gestern, Mittwoch, mit Bundesminister Andrä Rupprechter und Landwirtschaftskammer Präsident Hermann Schultes in St. Pölten das breite Themenfeld „Land- und Forstwirtschaft, Wirtschaft und Umwelt“. Im Mittelpunkt standen die Nutzung des Bodens, die Schonung von Ressourcen, die Digitalisierung und die Partizipation, also die Beteiligung an politischen Entscheidungen. Es war der Auftakt zu einer bundesweiten Reihe von Experten-Dialogen, die den Grundstein für einen umfassenden Masterplan für den ländlichen Raum legen.

 

„In Niederösterreich ist der Anteil der Land- und Forstwirtschaft an der Bruttowertschöpfung doppelt so hoch wie im Bundes-Durchschnitt. Im Dialog mit den wichtigsten Stakeholdern der Region erarbeiten wir wertvolle Beiträge für unseren Masterplan“, betonte Rupprechter.
Dringende Anliegen der Bürgerinnen und Bürger betreffen die Entbürokratisierung von Verfahren, etwa für die Nutzung leerstehender oder zurückgehaltener Flächen oder die Genehmigung von alternativer Energieerzeugung. Besonders die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hoffen auf mehr regionales Mitspracherecht, beispielsweise in der Raumordnung. Hier sollen die relevanten Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zusammengeführt werden, um zu nachhaltigen Lösungen zu kommen. Gleiches gilt für das Bildungswesen, um die Abwanderung junger Menschen zu vermindern, ebenso für den Ausbau der Betreuung von Kleinkindern, um insbesondere Frauen zu entlasten und ihnen bessere berufliche Chancen zu bieten.

 

„Nicht nur für seine Bürgerinnen und Bürger, auch für Unternehmen werden wir den ländlichen Raum noch attraktiver gestalten. Dabei darf die Umweltkomponente nie aus den Augen verloren werden. Nur wenn nachhaltig gewirtschaftet wird, bleibt unsere Heimat und Natur lebenswert“, so Rupprechter. Die Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung ist dabei besonders wichtig, erfordert allerdings den raschen Breitbandausbau, fordert Rupprechter: „Zwei Drittel der Österreicher leben in ländlichen Regionen. Also müssen zwei Drittel der Breitband-Milliarde für den ländlichen Raum zur Verfügung stehen“, fügte der Minister hinzu.

 

LH Pröll und Gemeinden sicherten Unterstützung zu
Am Abend präsentierte Andrä Rupprechter die Ergebnisse des Dialogs im Haus der Musik Grafenwörth. LH Erwin Pröll sagte Minister Rupprechter seine volle Unterstützung in seiner Arbeit für die Regionen zu: „Die Regionen machen unser Land aus. Mit dem Masterplan für den Ländlichen Raum werden die Herausforderungen und Anliegen der Gemeinden und der Regionen ernst genommen. Niederösterreich wird sich jedenfalls maßgeblich einbringen“. Dem ländlichen Raum bescheinigte Pröll, einerseits eine große Zukunft zu haben, andererseits vor einem Lernprozess zu stehen: „Der ländliche Raum ist der Ausgleichsraum für die Städter. Er ist Heimat und gibt Sicherheit.“ Doch hätten sich die Dörfer durch Wanderung und Strukturwandel geändert: „In einem Dorf sind heute nicht nur Bauern ansässig sondern alle Berufe und alle Schichten eingezogen. Das bietet die Chancen auf positive gesellschaftliche Entwicklung, löst aber andererseits neue Zielkonflikte aus. Daher müssen wir in den Regionen fähig sein, diese Konflikte konstruktiv gemeinsam zu lösen.“

 

Für den niederösterreichischen Gemeindebund-Präsidenten Alfred Riedl und NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak ist die Dezentralisierung ein besonders dringliches Anliegen. Länder wie Deutschland und die Schweiz, aber auch die EU, zeigen vor, welche Vorteile Bundesbehörden und Dienststellen abseits der Ballungsräume bieten können. Riedl und Dworak bekräftigten die Forderung Rupprechters, dass auch Österreich, in dem nur vier von 68 Dienststellen im ländlichen Raum angesiedelt sind, hier nachziehen muss.

 

Über „Heimat.Land.Lebenswert.“
Anlass für den Masterplan ist eine neue Dynamik in den Regionen: Zwei Drittel aller Österreicherinnen und Österreicher leben im ländlichen Raum und schätzen die Vorzüge des Landlebens. Prognosen zufolge ist bis 2030 eine Abwanderung von zehn Prozent der Menschen in Ballungszentren zu erwarten. Ziel des BMLFUW-Jahresschwerpunkts „Heimat.Land.Lebenswert.“ ist es, die Rahmenbedingungen für Leben und Arbeiten im ländlichen Raum zu verbessern, um dieser Entwicklung gegenzusteuern.

 

Österreichweit werden 2017 Bürgerinnen und Bürger, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Expertinnen und Experten in den Prozess zur Erarbeitung eines Masterplans eingebunden. In diesem sollen maßgeschneiderte Lösungen für den ländlichen Raum entwickelt werden, formuliert als konkrete Forderungen an die Politik. Rupprechter ist überzeugt: Die Menschen vor Ort kennen die Stärken und Bedürfnisse ihrer Region selbst am besten.
Das BMLFUW setzt neben der Bundesländertour und dem Masterplan-Prozess weitere Aktivitäten im Rahmen des Schwerpunkts: Über 250.000 bereits laufende Projekte des Ressorts sind auf maps.bmlfuw.gv.at transparent aufbereitet. Mit dem CommunalAudit stellt das BMLFUW darüber hinaus Gemeinden ein Werkzeug zur Verfügung, um sich gezielt weiterzuentwickeln.

 

Ideen, um die eigene Region lebenswerter zu machen, können unter

www.heimat-land-lebenswert.at eingereicht werden.

 

Am Bild (v.l.): Alfred Riedl, Rupert Dworak

Copyright BMLFUW/Robert Strasser

64. Österreichischer Gemeindetag von 29. bis 30. Juni 2017 in Salzburg

Ab sofort ist die Anmeldung möglich. Wie immer gilt: Wer sich zuerst anmeldet, hat noch die größte Auswahl bei den Hotels.

Der Österreichische Gemeindetag kehrt heuer an den Ort seiner ersten Austragung – nach Salzburg – zurück. 1948 war der Gemeindetag geprägt vom Zweiten Weltkrieg – Österreich war noch in vier Besatzungszonen aufgeteilt – und den Verhandlungen für den ersten Finanzausgleich. Dieser Gemeindetag darf aber auch als Beginn einer guten Tradition, nämlich der Solidarität unter den Gemeinden verstanden werden. Das Motto für den Gemeindetag 2017 lautet: „Ursprünglich – innovativ“.

 

Aufgrund des großen Interesses der letzten Jahre wird es heuer auch in Salzburg auf rund 14.000 Quadratmetern ebenfalls eine Kommunalmesse geben. Dort stellen Aussteller aus allen kommunalen Bereichen ihre Produkte und Innovationen vor.

 

Am Donnerstag, dem 29. Juni 2017, öffnen ab 8.00 Uhr Gemeindetag und Kommunalmesse ihre Pforten. Nach den schon traditionellen Messerundgängen wird die Fachtagung des Gemeindetages um 14.00 Uhr der erste Höhepunkt sein. Auf das Programm beim Galaabend darf man in der kulturellen Hauptstadt Österreichs schon gespannt sein.

 

Am Freitag, den 30. Juni 2017, werden wieder höchste politische Vertreter erwartet. Man hofft auf einen Besuch des neuen Bundespräsidenten und vieler weiterer Spitzenpolitiker der Bundes- und Landesebenen. Um 9.30 Uhr beginnt die Haupttagung, im Anschluss daran wird es einen abschließenden Messerundgang geben, um 13 Uhr enden Gemeindetag und Kommunalmesse.

 

Ab sofort ist die Anmeldung möglich. Alle Informationen zu Kosten, Anmeldung und Hotels finden Sie wie gewohnt auf www.gemeindetag.at . Wie immer gilt: Wer sich zuerst anmeldet, hat noch die größte Auswahl bei den Hotels.

NÖ GVV startet mit Bundeskanzler Kern und neuem Logo ins neue Jahr

NÖ GVV startet mit Bundeskanzler Kern und neuem Logo ins neue Jahr

Mehr als 600 sozialdemokratische GemeindevertreterInnen bereiteten Bundeskanzler Christian Kern in der Fachhochschule Krems einen enthusiastischen Neujahrsempfang.

Der Besuch von Bundeskanzler Mag. Christian Kern stand heuer im Mittelpunkt des traditi-onellen Neujahrsempfangs des Verbandes sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen in Niederösterreich, der heuer am Abend des 12. Jänner erstmals in der FH Krems über die Bühne ging. Nur einen Tag nach der großen Kanzlerrede in Wels, war die Stimmung ent-sprechend euphorisch. Bundeskanzler Kern erklärte seinen in Wels präsentierten Plan A ging auch auf die Gemeinderatswahlen in St. Pölten und Krems ein.

 

Dass der NÖ GVV-Neujahrsempfang diesmal in Krems stattfand, ist der Tatsache geschuldet, dass heuer in der Statutarstadt gewählt wird. Damit soll Bgm. Dr. Reinhard Resch und seinem SPÖ-Team die volle Unterstützung des NÖ GVV für den Wahlkampf signalisiert werden. Beim Event in Krems wurden auch das neue, moderne Verbands-Logo und die neue offizielle Kurzbezeichnung des Verbandes erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Nämlich: NÖ GVV (sprich: Niederösterrei-chischer Gemeindevertreterverband).

 

Auszüge aus der Rede von Bundesparteivorsitzenden BK Christian Kern:
Zur Sozialdemokratie:
„Die Sozialdemokratie ist immer eine Bewegung gewesen, die sich an der Zukunft orientiert hat. Es ist immer darum gegangen, die Gesellschaft zu verändern, die Gesellschaft besser, gerechter zu machen. Und immer wenn wir als SozialdemokratInnen diese Herausforderungen angenommen haben, waren wir eine starke Bewegung. Das war schon bei Viktor Adler so.
Ich will ein Stück des Weges mit euch gehen und versuchen, mit euch den sozialdemokratischen Führungsanspruch durchzusetzen. Weil ich überzeugt bin, dass unser Land das braucht. Wir müs-sen uns vielen Herausforderungen stellen, und das sind welche, die nach sozialdemokratischen Antworten schreien.“

 

Zu den Gemeinderatswahlen in St. Pölten und Krems:
„Wir sind hier in Krems, einer Stadt, die durch und durch schwarz, eine Festung der ÖVP gewesen ist. Reinhard Resch hat die Stadt umgedreht und hier einen spektakulären Wahlerfolg erzielt. Das war eine große Leistung und ich bin davon überzeugt, dass sie jetzt bei der kommenden Wahl, wiederholt wird. Aus folgendem Grund: Weil wenn wir Sozialdemokraten, wie in Krems, die Ohren offenhalten, wenn wir versuchen, auf die Leute zuzugehen und versuchen, zu verstehen, wo die Menschen der Schuh drückt, und wenn wir aktiv bereit sind, Lösungen anzubieten, dann sind wir sehr wohl gut in der Lage zu gewinnen.

 

Und ich habe das auch in St. Pölten mit dem Matthias Stadler erlebt. Denn mit dem Ergebnis, wo er gestartet ist, hätte jeder gesagt: Ok, wenn wir fünf Prozent verlieren, aber das nehmen wir! – Aber Matthias hat sogar noch dazugewonnen! Mit einer großartigen Kampagne. Weil er alles rich-tig gemacht hat. Wenn man sich engagiert, wenn man mit Herzblut agiert und mit geradem Rück-grat, dann ist man in der Lage, so etwas zu schaffen!“

 

„Ihr GemeindevertreterInnen seid, wenn man so will, nicht nur das Ohr bei den Menschen, son-dern auch die Stimme der Menschen. Die Entwicklungen, die hier im Land passieren, die bekommt ihr als Erste zu spüren. Wenn die Leute zufrieden sind und wenn die Leute glauben, es läuft etwas nicht in die richtige Richtung. Deshalb lade ich euch ein, mit offenen Türen, zum Dialog und Aus-tausch. Dass wir eine Kommunikation haben, wo ihr mir helfen können, meinen Job zu machen. Denn ich sagen nicht, dass ich die Weisheit mit dem Löffel gefressen habe und ich euch erkläre, was ihr zu tun habt. Mir geht es darum, unser Projekt und den Plan A voranzutreiben. Und wir starten dabei aus einer Position, wo wir viel an Boden verloren haben. Das ist mir schon bewusst. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir mit kühnen Visionen, mit Engagement und Leidenschaft die Stimmung im Land drehen können und uns die Menschen wieder das volle Vertrauen schenken werden.“

 

Auszüge aus der Rede von GVV-Präs. LAbg. Bgm. Rupert Dworak:
Zu „zinsenfreies Geld für Gemeindeinvestitionen“:
„Entgegen dem positiven Bundestrend entwickelt sich die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich sehr negativ! Was wir jetzt brauchen, ist ein enger Schulterschluss. Damit die Gemeinden auch in Zu-kunft investieren und damit nachhaltig gegen die Arbeitslosigkeit wirken können. Benötigt wird eine Finanzsonderaktion, gemeinsam mit dem Land, befristet auf zehn Jahre. Damit sollen Darle-hen der Gemeinden gestützt werden. Im Ausmaß von 100 Millionen Euro für das Jahr 2017 und weitern 100 Millionen für 2018. Wie ich mir durchrechnen habe lassen, haben Darlehen derzeit eine Verzinsung von nicht einmal zwei Prozent, auf zehn Jahre gerechnet ergibt das pro 100-Millionen-Darlehen für das Land eine Belastung von 12,5 Millionen Euro. Insgesamt also 25 Millio-nen Euro, die das Land für diese Finanzsonderaktion zusteuern müsste. Ein überschaubarer Betrag, um ein Investitionskapital von 200 Millionen Euro auszulösen.“

 

Auszüge aus der Rede von Landesparteivorsitzenden Bgm. Mag. Matthias Stadler:
Zum Arbeitsmarkt:
„Während am Jahresende bundesweit eine sehr leichte Entspannung festzustellen ist, ist in Nie-derösterreich die Arbeitslosigkeit gestiegen. Das zeigt, dass Investitionen durch die öffentliche Hand dringend notwendig sind, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren – aber auch Investitionen im Bildungsbereich müssen getätigt werden. Niederösterreich muss den Turnaround schaffen, damit unser Wirtschaftsstandort nicht auf der Strecke bleibt.“

 

„Wir wollen maßgeschneiderte Pakete für Start-Up Unternehmen anbieten und hier schon Hoch-schulen, Fachhochschulen sowie HTL und HAK einbinden und deren AbsolventInnen für innovative Projekte gewinnen. Wichtig ist auch die soziale Absicherung von EPU und Kleinstbetrieben – denn sie sind eine Voraussetzung dafür, dass der Wirtschaftsmotor in Niederösterreich am Laufen gehalten werden kann.“

 

Zum Thema Mindestlohn:
„Viele Menschen können von ihrem Verdienst nicht leben – aber wer 40 Stunden arbeitet, muss ein Auskommen mit seinem Einkommen haben. Deshalb bleiben wir bei unserer Forderung nach einem Mindestlohn von 1.700 Euro brutto.“

Alle Fotos: NÖ GVV/Werner Jäger

Zu den Bildern des Neujahrsempfangs 2017

Mikl-Leitner/Riedl/Dworak: Durch FAG für nö. Gemeinden mehr erreicht!

Mikl-Leitner/Riedl/Dworak: Durch FAG für nö. Gemeinden mehr erreicht!

Durch die Finanzausgleichsverhandlungen profitieren Niederösterreichs Gemeinden von knapp 34 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr und können damit mehr Investitionen tätigen und ihren Handlungsspielraum nutzen.

„Unsere 573 Gemeinden sind das zu Hause der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Es ist uns daher ein großes Anliegen die Gemeinden auch im neuen Jahr weiter zu unterstützen und sie in ihrer Entwicklung zu stärken. Deshalb haben wir uns bei den schwierigen Finanzausgleichsverhandlungen im November 2016 gemeinsam mit unseren Partnern, dem NÖ Gemeindebund und dem Gemeinde-vertreterverband für die Gemeinden eingesetzt. Dank der positiven Ergebnisse können wir erfolgreich ins neue Jahr starten“, erklärt LH-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner.

 

„Trotz schwieriger budgetärer Rahmenbedingungen ist es uns gelungen, für unsere Gemeinden zusätzliche finanzielle Mittel aus dem neuen Finanzausgleich zu lukrieren. Konkret haben wir in Niederösterreich für die strukturschwachen Regionen eine Ausgleichszahlung in der Höhe von 17 Mio. Euro erhalten sowie 8,8 Mio. Euro aus den Ertragsanteilen. Zusätzlich haben wir eine einmalige Vergütung in der Höhe von 6,1 Mio. Euro für die große Herausforderung der Integration und Betreuung von Flüchtlingen verhandelt“, so Alfred Riedl, Präsident des NÖ Gemeindebundes.

 

Rupert Dworak, Präsident des SPÖ-Gemeindevertreterverbandes ergänzt: „Wir Gemeindevertreter haben bis zuletzt hart um den Strukturfonds verhandelt und schließlich eine Dotierung dieses Fonds mit 60 Millionen Euro pro Jahr bundesweit erreicht. Das sind über die ganze Periode gesehen satte 300 Millionen Euro, die strukturschwachen Abwanderungsgemeinden zu Gute kommen werden.“

Die Auszahlungstermine für die zusätzlichen knapp 34 Mio. Euro wurden gesetzlich für Mitte des Jahres festgelegt. „Unser Ziel ist es, die Gemeinden, die es wirklich brauchen, bestmöglich zu unterstützen“, ergänzt Mikl-Leitner.

 

Weiters positiv im Rahmen des Finanzausgleiches zu erwähnen ist die Systemumstellung der Finanzzuweisung gemäß § 21: Diese Mittel werden ab sofort vom Land vergeben und nicht wie bisher vom Bund. Die Summe der Gemeindebedarfs-zuweisungsmittel (BZ) erhöht sich um diesen Betrag (2017: 24,5 Mio Euro). Die Gemeinden profitieren außerdem vom Zinsvorteil, denn die Ertragsanteile werden schon im laufenden Anspruchsmonat und somit zwei Wochen früher als bisher ausbezahlt. Auch beim Thema Eisenbahnkreuzungen wurde erreicht, dass Niederösterreich 1,9 Mio. Euro zur Mitfinanzierung der Kostenbeiträge für Eisenbahnkreuzungen zur Verfügung stehen.

 

„Dass wir in Niederösterreich auf einem guten Weg sind, bestätigt uns aber auch der kürzlich erschienene Gemeindefinanzbericht. Erneut konnten sich die Kommunen als die besten Manager beweisen. Die NÖ Gemeinden liegen mit 578,2 Mio. Euro im Spitzenfeld der öffentlichen Investoren im Bundesländervergleich. Trotzdem sind unsere Finanzschulden um 1 Prozent bzw. 32 Mio. Euro gesunken und das Mastrichtergebnis ist um 8,2 Prozent auf 72,4 Mio. Euro deutlich gestiegen“, so Riedl und Dworak.

 

Am Bild (v.l.): Riedl, Mikl-Leitner, Dworak

Mit zinsenlosen Darlehen für die Gemeinden könnten tausende Jobs geschaffen werden

Mit zinsenlosen Darlehen für die Gemeinden könnten tausende Jobs geschaffen werden

GVV-Präsident Rupert Dworak fordert „billiges Geld für Gemeindeinvestitionen – damit auch Niederösterreich die Trendwende am Arbeitsmarkt schafft!“

Die Arbeitslosigkeit in Österreich war im Dezember 2016 mit minus 0,9 Prozent endlich wie-der einmal rückläufig. Dworak (Bild): „Das ist erfreulich – aber leider nicht für Niederösterreich. Dort ist nämlich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu Dezember 2015 um satte zwei Prozent gestiegen. Für uns GemeindevertreterInnen ein klares Alarmzeichen. Jetzt ist ein Schulter-schluss dringend notwendig, um hier nachhaltig gegenzusteuern!“

 

Dworak weiter: „Die Gemeinden sind der größte Investor der Republik und wenn sie billiges Geld für Investitionen erhalten, wird das auch dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt enorm helfen.

 

Ich fordere deshalb ein Konjunkturpaket für die Gemeinden in der Größenordnung von 300 Millio-nen Euro, bei dem das Land den Zinsendienst übernimmt und die Kommunen nur das Darlehen bedienen. Das hat gewiss sehr positive Auswirkungen auf den Bereichen Bau- und Baunebenge-werbe, wo die größte Arbeitslosigkeit zuhause ist. Und so kann auch Niederösterreich die Trend-wende am Arbeitsmarkt schaffen.

 

Die Lage in Niederösterreich ist für viele Betriebe des Bausektors dramatisch. Nicht nur gehen private Aufträge zurück, besonders besorgniserregend ist der immer stärker werdende Ausfall der Städte und Gemeinden als Auftraggeber. Vergaben die niederösterreichischen Kommunen in Zei-ten guter Konjunktur jedes Jahr noch rund eine Milliarde Euro an Aufträgen, ist diese Summe auf wenige hundert Millionen Euro zusammengeschrumpft. In vielen Gemeinden kann wirklich nur mehr das Nötigste getan werden. Gerade in Niederösterreich haben wir viele Projekte, beginnend bei der Infrastruktur, dem Energiebereich, kommunalen Einrichtungen bis hin zu Telekommunikati-on, die sofort angezogen werden könnten, der Fokus ist umgehend auf Konjunktur- und Arbeits-marktpakete auf Landes- und Kommunalebene zu legen.“

Foto: SPÖ-GVV-NÖ/Martin Wieland