Die neue Gemeindestudie 2015 – von Politikwissenschaftler Peter Filzmaier

Die neue Gemeindestudie 2015 – von Politikwissenschaftler Peter Filzmaier

Großes Vertrauen für die BürgermeisterInnen, viele Herausforderungen bei der Infrastruktur.

„Die Gemeindestudie 2015 zeigt einerseits das große Vertrauen, das Österreichs Gemeinden bei den Menschen genießen, gibt andererseits auch sehr deutliche Hinweise darauf, wo der Handlungsbedarf in den nächsten Jahren liegt“, sagt Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer bei der Präsentation der Befragung, die von Politikwissenschaftler Peter Filzmaier (Bild) durchgeführt wurde. 93 Prozent der Menschen bezeichnen die Lebensqualität in ihrer Gemeinde als „sehr bzw. eher hoch“. Die konkreten Lösungen für ihre Probleme erwarten die Menschen am ehesten von der Gemeindeebene, der EU trauen das nur acht Prozent.

 

Bürgermeister genießen das höchste Vertrauen

Mehr als die Hälfte der 1.000 Befragten glaubt, dass sie auf Gemeindeebene am meisten mitbestimmen kann. Die Bürgermeister/innen genießen mit 39 Prozent die mit Abstand größte Zustimmung. In kleinen Gemeinden ist dieser Wert mit 45 Prozent am höchsten. 71 Prozent vertrauen ihren Gemeindevertretungen. Schon bei den Landtagen sinkt dieser Wert deutlich ab, vom Nationalrat ganz zu schweigen. Dass die Gemeindeebene auch in Zeiten, in denen viele Entscheidungen auf EU-Ebene fallen, wichtiger wird, empfinden auch die Menschen: 84 Prozent würden sehr bzw. eher dem Satz zustimmen: „Politik auf Gemeindeebene wird immer wichtiger, weil sie am nächsten bei den Bedürfnissen und Anliegen der Menschen ist.“

 

Mitbestimmung der Bürger auf Gemeindeebene erleichtern

Deutlich waren die Antworten der Befragten auf die Frage auf welcher Ebene sie mehr mitbestimmen können: 55 Prozent antworteten „in der Gemeinde/Stadt“. Für 69 Prozent ist die Mitbestimmung an politischen Entscheidungen sehr bzw. eher wichtig. Für Gemeindebund-Chef Mödlhammer ein klarer Auftrag diese Möglichkeiten mehr zu nutzen: „Die Bürgerbeteiligung sollte auf Gemeindeebene erleichtert werden. Das ist auch ein klarer Auftrag an die Landesregierungen.“

 

Kinderbetreuung: Gemeinden unternehmen große Anstrengungen

„Eine gute Kinderbetreuung steht ganz weit oben auf der Prioritätenliste der Menschen.“ Dies decke sich auch mit der Einschätzung der meisten Bürgermeister/innen. „Wir haben inzwischen ausgezeichnete Betreuungsmöglichkeiten für 2,5 bis 6jährige Kinder“, sagt Mödlhammer. „Sowohl die Betreuungsquote, als auch die Zufriedenheit mit dem Angebot ist messbar sehr groß. Bei der Kleinkinderbetreuung hingegen haben wir großen Ausbaubedarf. Hier unternehmen inzwischen viele Gemeinden große Anstrengungen, um ein adäquates Angebot zu schaffen. Der Investitionsbedarf wird in den nächsten Jahren in diesem Bereich allerdings sehr hoch sein.“ Schon jetzt wendet eine Gemeinde durchschnittlich 5.600 Euro pro Jahr und betreutem Kind auf.

 

Zum zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr, das Familienministerin Sophie Karmasin nun doch einführen will, fand der Gemeindebund-Präsident deutliche Worte: „Man sollte schon mit der Ebene verhandeln, die hauptsächlich dafür zuständig ist. Und das sind die Gemeinden.“ Generell sprach sich Mödlhammer gegen 15a-Vereinbarungen aus: „Förderungen sollten direkt dort ankommen, wo sie gebraucht werden und nicht über die Umwege von neun Ländern. Die Gemeinden sollten als Gesprächspartner ernst genommen werden, wenn es um kommunale Belange geht.“

 

Pflegefonds muss im Finanzausgleich abgesichert werden

Auch die bestmögliche Pflegeversorgung liegt den Befragten sehr am Herzen. „Hier haben wir es mit teils völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen zu tun“, erklärt Mödlhammer. „Während in den ländlichen Gebieten die Hauspflege noch eine viel größere Rolle spielt, ist in den Ballungsräumen die institutionelle Pflege in fixen Einrichtungen ein Bereich, der immer höhere Investitionen erfordert. Wir müssen darauf achten, dass wir die unterschiedlichen Pflege- und Betreuungsformen gleichstellen, andererseits geht es natürlich auch um die Finanzierung. Die Absicherung des Pflegefonds ist mit Sicherheit eine der wichtigsten Aufgaben im kommenden Finanzausgleich“, so Mödlhammer. Derzeit sei der Pflegefonds über eine eigene Vereinbarung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden geregelt. Bis vor wenigen Jahren hatten die Gemeinden die Hauptlast dieser Kosten zu tragen. „Eine faire Kostentragung, an der sich alle Gebietskörperschaften beteiligen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein“, so Mödlhammer.

 

Für die anstehenden Verhandlungen zum Finanzausgleich peilt Mödlhammer eine stärkere Aufgabenorientierung an. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir hier ein zweistufiges System etablieren. Einerseits eine einwohnerabhängige Grundfinanzierung für die Pflichtaufgaben, andererseits ein zusätzliches stark aufgabenorientiertes Element“, so Mödlhammer. „In jedem Fall müssen wir einen Weg finden, um den kleinen und mittleren Gemeinden eine ausreichende und fair verteilte Finanzkraft zu erhalten, damit sie ihre Aufgaben bewältigen können. Ein Strukturfonds für besonders benachteiligte Gemeinden ist hier sicherlich auch eine Überlegung über die wir diskutieren müssen.“

 

Große Zufriedenheit mit klassischer Infrastruktur

Bei der klassischen Infrastruktur dürfen sich die Gemeinden über extrem große Zufriedenheit der Menschen freuen. „Wasser, Kanal und Müllentsorgung funktionieren in den Gemeinden hervorragend. Das wird auch geschätzt.“ In den meisten Bereichen der Daseinsvorsorge und dort, wo die Gemeinden Einfluss haben, ist die Qualität sehr hoch. Interessant ist, dass sich die Herausforderungen verschoben haben, sehr stark in einen Bereich, der eigentlich nicht direkt bei den Gemeinden liegt. Medizinische Versorgung, Apotheken, Einkaufsmöglichkeiten, usw. nehmen an Bedeutung zu. „Hier erwarten sich die Menschen offenbar, dass die Gemeinden noch stärker mitwirken, um diese Angebote auszubauen bzw. zu erhalten“, so Mödlhammer.

Hoher Betreuungsstandard unserer Kinder gesichert!

Hoher Betreuungsstandard unserer Kinder gesichert!

Die geplante Änderung des Kindergartengesetzes bringt Verwaltungsvereinfachung für Land und Gemeinden und sichert den hohen Betreuungsstandard unserer Kinder.

Das Land Niederösterreich hat im Jahr 2008 seine 1050 Kindergärten auch für 2,5-Jährige geöffnet und für die Umsetzung bis heute rund 260 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Diese richtungsweisende Förderaktion hat dazu geführt, dass nicht nur ein nahtloser Übergang vom Auslaufen des Kinderbetreuungsgeldes zum Eintritt in den Kindergarten möglich geworden ist, sondern dass Niederösterreich und seine Gemeinden in pädagogischer Hinsicht Spitzenreiter in ganz Österreich sind.

Um diese Entwicklung voranzutreiben, und als Ergebnis des jüngsten Kommunalgipfels, wurde heute der Antrag auf Änderung des NÖ Kindergartengesetzes parteiübergreifend von ÖVP und SPÖ eingebracht. Ziel ist es, eine Verwaltungserleichterung bei der Förderung der Gemeinden für den Betrieb der Landeskindergärten zu erreichen.

Derzeit fördert das Land NÖ die Gemeinden für den Betrieb der NÖ Landeskindergärten durch einen Beitrag zum Personalaufwand für die KinderbetreuerInnen und die Stützkräfte. Künftig soll die Förderung nicht mehr direkt erfolgen, sondern dafür die Kostenbeiträge der Gemeinden zur Sozialhilfe gesenkt werden. Dadurch entfällt der verbundene gemeinde- und landesseitige Verwaltungsaufwand. „Die Änderung des Kindergartengesetzes führt zu keiner Belastung der Gemeinden, sondern zielt auf Verwaltungsvereinfachung und Transferentflechtung ab, so wie wir das auch im Gemeindebund seit langem fordern“, so die GVV-Präsidenten von VP und SP Alfred Riedl und Rupert Dworak sowie NÖ Städtebundvorsitzender Matthias Stadler unisono.

Die Unterstützung des Landes Niederösterreich für die Gemeinden beim Betrieb der NÖ Landeskindergärten durch die Bereitstellung der KindergartenpädagogInnen, der SonderkindergartenpädagogInnen und der Interkulturellen MitarbeiterInnen bleibt weiterhin bestehen.

„Die Zukunft liegt in unseren Kindern. Um diese bestmöglich auf ihr Leben vorzubereiten, und auch den Eltern eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, ist die NÖ Kindergartenoffensive eine wichtige Initiative. Mit der geplanten Gesetzesänderung sichern wir nicht nur den hohen Betreuungsstandard sondern reduzieren auch den Verwaltungsaufwand und die damit verbunden Kosten“ freuen sich die Präsidenten der Gemeindevertreterverbände LAbg. Mag. Alfred Riedl  und LAbg. Rupert Dworak, Städtebundvorsitzender Mag. Matthias Stadler, sowie Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka und Landesrätin Mag. Barbara Schwarz über die geplante Neuregelung.

Stadler/Dworak: Klare Zuständigkeiten für Kommunen schaffen

Stadler/Dworak: Klare Zuständigkeiten für Kommunen schaffen

Landesbudget sollte Kompass für mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit werden.

„Transparenz und klare Zuständigkeiten für Kommunen und Länder“ fordert SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender Mag. Matthias Stadler (r.) im Hinblick auf den finanziellen Bereich: „Die Verantwortung und die Aufgaben, die die Kommunen übernehmen müssen, werden immer vielfältiger – beispielsweise die Finanzierung der Sozialhilfeumlage oder der Beitrag für die Landeskrankenhäuser.“

Ein Beispiel seien auch die Kindergärten: KindergartenpädiagogInnen würden vom Land NÖ bezahlt, die HelferInnen von den Gemeinden, so GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak (l.): „Eine langjährige Forderung von Städte- und Gemeindebund ist es, die Kindergärten in die alleinige Kompetenz der Kommunen zu übertragen – die Spitäler, Pflegeeinrichtungen sowie die Sozialhilfeangelegenheiten sollten dafür im Kompetenzbereich des Landes oder des Bundes sein. Hier brauchen wir rasch eine Reform, damit diese Forderung endlich umgesetzt werden kann.“ Dieser Forderung können sich nicht nur SozialdemokratInnen anschließen, sondern auch ÖVP-PolitikerInnen, wie aktuell etwa Jakob Auer in einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten. Im Hinblick auf die Finanzausgleichsverhandlungen zwischen dem Bund, den neun Bundesländern und den Gemeinden müsse klar sein, dass es neue Regelungen geben müsse: „Finanzstarke Gemeinden bekommen dieselben Bundesmittel wie finanzschwache. Der nächste Finanzausgleich muss nicht nur aufgabenorientiert sein, sondern vor allem zukunftsorientiert – nur so können wir Licht in den ‚Transferdschungel‘ bringen!“

Politik im 21. Jahrhundert müsse klar und nachvollziehbar sein, sagt Stadler abschließend: „Streitigkeiten und ‚Verteilungskämpfe‘ über Finanzen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden sollen endgültig der Vergangenheit angehören. Denn die BürgerInnen und SteuerzahlerInnen interessieren Lösungen und nicht die Streitereien ums ‚liebe Geld‘.“ Auch Stadler verweist auf die Notwendigkeit entsprechender Neuerungen im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen – und auf das im Juni zu beschließende Landesbudget in Niederösterreich: „Dieses sollte bereits als Kompass in Richtung mehr Transparenz, mehr Klarheit von Zuständigkeiten und bessere Nachvollziehbarkeit für die Öffentlichkeit über die Verwendung der Mittel gehen.“

SPÖ-GVV- Schwechat hält Bezirkskonferenz ab

SPÖ-GVV- Schwechat hält Bezirkskonferenz ab

Jürgen Maschl (39), jüngster Bürgermeister des Bezirkes, wurde zum neuen GVV-Bezirksvorsitzenden gewählt.

Der GVV-Bezirksverband Schwechat der Sozialdemokratischen GemeindevertreterInnen führte nach der Gemeinderatswahl im Jänner die nötige Konferenz durch, um den Bezirksvorstand neu zu bestellen und einige Funktionen neu zu besetzten. 

„Der Bezirk Schwechat ist mit zehn SPÖ-Bürgermeistern besonders gut aufgestellt. Wir sind für die bevorstehenden Herausforderungen unserer stark wachsenden Region gut gerüstet. Die Zukunft erfordert die Auseinandersetzung gerade mit infrastrukturellen Themen wie Verkehr, öffentlichem Verkehr, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen und Wohnen. Diese sind zutiefst sozialdemokratische Anliegen für die wir uns Einsetzen werden um eine Verbesserung für die Menschen unserer Region zu erreichen.“, so SPÖ-Bezirksvorsitzender LAbg. Gerhard Razborcan in seiner Eröffnung.

 

Als Ehrengast und Referent besuchte SPÖ-GVV-NÖ-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak die Schwechater Konferenz. In seiner Ansprache unterstrich er die gute politische Arbeit der Kommunalpolitiker im Bezirk Schwechat: „Wir haben die Antworten auf die Probleme unserer Bevölkerung. Wir haben klare Visionen wie sich unsere Gemeinden weiterentwickeln und stellen weiterhin den Anspruch unsere Gemeinden noch lebenswerter zu machen.“

 

„Die Zufriedenheit der Menschen in den Gemeinden geben uns Recht, schließlich sind laut Umfragen 86% der Bevölkerung mit ihrer Gemeinde ‚zufrieden‘ oder ‚sehr zufrieden‘.“, erklärte Dworak abschließend.

 

Bei der Wahl wurde Schwadorfs Bürgermeister Jürgen Maschl mit 100% Zustimmung zum neuen Vorsitzenden gewählt. „Ich fühle mich geehrt, als jüngster Bürgermeister des Bezirks zum Vorsitzenden gewählt worden zu sein. Wir haben ein tolles Team uns sind gut aufgestellt. Jetzt geht es daran in den Gemeinden weiterhin gute Arbeit zu machen. Das ist eine schöne Herausforderung und ich freue mich schon darauf.“, bedankte sich der neue Vorsitzende Bgm. Jürgen Maschl, fand abschließend lobende Worte für die bisherige Arbeit und motivierte für die Zukunft.

 

Am Ende der Konferenz wurden die aus den Gemeinderäten ausgeschiedenen MandatarInnen für ihr kommunalpolitisches Engagement geehrt.

 

Im Bild (v.l.): GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak, stv. GVV-Bezirksvorsitzende Bgm.in Erika Sikora, GVV-Bezirksvorsitzender Bgm. Jürgen Maschl, stv. GVV-Bezirksvorsitzender Bgm. Peter Komarek, SPÖ-Bezirksvorsitzender LAbg. Gerhard Razborcan.

 

Foto:GVV Schwechat

Dworak/Tröls-Holzweber: Komplettes Glyphosatverbot gefordert

Dworak/Tröls-Holzweber: Komplettes Glyphosatverbot gefordert

Entsprechender Resolutionsantrag im Landtag gestellt.

Ein komplettes Verbot des umstrittenen Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat forderte die SPNÖ in der gestrigen Landtagssitzung. „Wir haben einen diesbezüglichen Resolutionsantrag gestellt, der allerdings leider nicht zur Abstimmung zugelassen wurde. Damit wurde eine Chance verpasst, ein klares Zeichen des Landes Niederösterreich für einen nachhaltigen Umweltschutz zu setzen“, zeigen sich SPÖ-GVV-NÖ Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak (Bild) und Landwirtschaftssprecherin LAbg. Ilona Tröls-Holzweber enttäuscht. 

Der Wirkstoff Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautbekämpfungsmittel. Vom Land Niederösterreich wurde die Schädlichkeit erkannt und daher die Aktion „Bekenntnis zum Verzicht auf Pestizide“ für Gemeinden ins Leben gerufen. Mit der Unterzeichnung dieses Bekenntnisses verpflichten sich Kommunen dazu, im eigenen Einsatzbereich keine Pestizide zu verwenden, die nicht der EU-Bioverordnung entsprechen. „Von den Gemeinden selbst werden aber ohnehin nur relativ wenig Pestizide verwendet, der Löwenanteil kommt in der Landwirtschaft zum Einsatz“, so SPNÖ-Landwirtschaftssprecherin LAbg. Ilona-Tröls-Holzweber. „Es wäre daher notwendig und sinnvoll, besonders gefährliche Substanzen wie Glyposphat, das ja auch mit dem vermehrten Bienensterben in Verbindung gebracht wird, in Österreich komplett zu verbieten“, erläutert Dworak die Forderung der SPNÖ.

Schwechat: Altbürgermeister Rudolf Tonn (84) verstorben

Schwechat: Altbürgermeister Rudolf Tonn (84) verstorben

Die Stadt Schwechat trauert um ihren Ehrenbürger und Ehrenring-Träger Altbürgermeister Rudolf Tonn.

Rudolf Tonn (Bild) war ein geborener Schwechater, der im Jahr 1965 in seiner Funktion als Stadtrat bereits Verantwortung für seine Heimatstadt übernommen hatte. Ab 1971 bekleidete er das Amt des Vizebürgermeisters und folgte im Jahr 1973 Otto Koch als Bürgermeister der Stadt Schwechat nach. 

Rudolf Tonns Engagement beschränkte sich aber nicht nur auf die Stadt Schwechat. Als Abgeordneter zum Nationalrat war er von 1971 bis 1986 für die Region Schwechat tätig. Als großer Förderer des Sportes war Rudolf Tonn Präsident der ASKÖ für Niederösterreich und Vizepräsident der ASKÖ-Bundesorganisation. Nach ihm wurde 2001 das Rudolf-Tonn-Stadion in Schwechat benannt.

GVV-NÖ-Präsident und ASKÖ-NÖ-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak: „Mit Rudolf Tonn verliert die niederösterreichische Sozialdemokratie einen verdienten Kommunalpolitiker, der auch ein großes Herz für den Sport hatte. Unser ganzes Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen.“

Das Begräbnis des Altbürgermeisters findet am 29. Mai statt. Ab 12 Uhr hat die Bevölkerung am Waldfriedhof Gelegenheit Abschied zu nehmen. Die Beisetzung findet dann um 14 Uhr statt. Im Sinne des Verstorbenen wird gebeten auf Blumenspenden zu verzichten, der entsprechende Betrag soll an die österreichische Krebshilfe gehen (Spendenbox in der Aufbahrungshalle).

Foto: NÖN-Schwechat 

SPÖ-GVVs fordern , dass alle BürgerInnen in ganz Österreich bei FAG gleich viel wert sind!

Der GVV Burgenland hat, gemeinsam mit den Verbänden aus Kärnten, den SPÖ-GVVs aus Niederösterreich und der Steiermark, vor mehr als einem Jahr eine Studie zur Verteilungsgerechtigkeit im FAG anfertigen lassen.

Dabei wurde festgestellt, dass nicht jede Bürgerinjeder Bürger in Österreich gleich viel wert ist. Es profitieren vor allem Gemeinden in den westlichen Bundesländern. Außerdem muss es bessere Ausgleichsmaßnahmen für strukturschwache Gemeinden geben, eine Ausgaben- und Aufgabenreform sowie eine Modernisierung der Einheitsbewertung und eine Reform der Grundsteuer. Finanzminister Schelling ist nun gefordert, dass auch umzusetzen und dafür zu sorgen, dass am Ende nicht weniger, sondern mehr Geld für die Gemeinden zur Verfügung steht, als bisher! 

Diese Forderungen der SPÖ-GVVs wurden auch im Österreichischen Gemeindebund, der ja offizieller Verhandlungspartner in den FAG Verhandlungen ist, eingebracht. Leider gab es seitens des Burgenländischen Gemeindebundes dafür keine Unterstützung. Kernforderung der SPÖ-GVVs war und ist es, dass jede Bürgerin und jeder Bürger in GANZ ÖSTERREICH gleich viel wert sein soll. Jetzt ist VP-Finanzminister Schelling am Zug! 

Der bugenländische SPÖ-GVV-Präsident Erich Trummer (Bildd): „Leider konzentriert sich die Steindl-ÖVP und der Burgenländische Gemeindebund hauptsächlich darauf, den abgestuften Bevölkerungsschlüssel aufzuheben, um damit Wien allen anderen Gemeinden anzugleichen. Auch wir sind dafür, dass jeder gleich viel wert ist, das muss aber dann auch für die westlichen Bundesländer gelten!“

Hintergrund: Ein Einwohner einer Vorarlberger Gemeinden ist ca. 700.- Euro „wert“, einer aus Salzburg immerhin noch 678.- Euro, während ein Einwohner aus dem Burgenland „nur“ 570.- Euro für die Hauptwohnsitzgemeinde einbringt. (Basis 2012).

Trummer: „Das ist doch antiquiert und ein unhaltbarer Zustand! In einem ersten Schritt müssen alle Einwohner, egal, wo in Österreich sie ihren Hauptwohnsitz haben, gleich viel wert sein. In einem zweiten Schritt muss man Parameter finden, die für die Gemeinde mögliche zentralörtliche Aufgaben definieren, ihre Lage beurteilen sowie´deren Wichtigkeit für die Region. So muss ein moderner Finanzausgleich unserer Meinung nach vom Fundament weg aufgebaut werden. Nur immer auf Wien losgehen, das im Übrigen Arbeitsplätze für zigtausende Burgenländerinnen und Burgenländer bereitstellt und Ausbildungsstätte für tausende burgenländische Studenten ist, ist keine schlaue Strategie!“ 

Wichtig ist für die burgenländischen Gemeinden außerdem eine Reform der Grundsteuer, da aufgrund der enorm veralteten Einheitswertberechnung aus den 1970er Jahren viel Geld verloren geht. Es muss ein einfaches und modernes System der Einheitswertbewertung kommen. Der GVV Burgenland fordert hier eine unverzügliche Umsetzung seitens des Finanzministers!

Ertragsvorschüsse Mai 2015: Die Steuerreform wirft ihre Schatten voraus

Ertragsvorschüsse Mai 2015: Die Steuerreform wirft ihre Schatten voraus

Die aktuellen Mai-Vorschüsse, denen die Abgabeneinnahmen aus dem März zugrunde liegen, steigen um 6,7 Prozent gegenüber Mai 2014. Grund ist ein massiver Vorzieheffekt bei der KESt I auf Dividenden.

Vor allem GmbH’s dürften in enormem Umfang Gewinnausschüttungen vorgezogen haben, um noch in den Genuss des vorhandenen KESt-Satzes zu kommen.

KESt-Aufkommen vervierfacht
Das Aufkommen an KESt I hat sich im März 2015 gegenüber dem März des Vorjahres auf über 420 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Davon profitieren auch die Gemeinden, die wie bei fast allen gemeinschaftlichen Bundesabgaben auch an der KESt mit 11,883% beteiligt sind. Dieser momentane Höhenflug der KESt auf Dividenden, der aufgrund des Vorzieheffekts nun ein März-Aufkommen in Höhe von fast 30 Prozent des Jahresaufkommens aus 2014 gebracht hat, dürfte noch ein bis zwei Monate anhalten, die Vorschüsse im zweiten Halbjahr 2015 werden dann aber dementsprechend schlechter ausfallen, wenn diese Aufkommensspitze wieder einbricht.

Mai-Vorschüsse mit 6,7 Prozent im Plus, ABER …
Die Vorschüsse der Gemeinden ohne Wien werden im Mai 2015 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um rund 6,7 Prozent anwachsen (Wien 8,1%), was ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis wäre. Rechnet man jedoch den Vorzieheffekt bei der KESt I heraus, dann würde der Zuwachs der Vorschüsse nicht einmal ein Prozent betragen. Vor allem die konjunkturabhängigen Steuern wie die Umsatzsteuer oder die Verbrauchssteuern liefern weiterhin schwache Ergebnisse und das Aufkommen an Energieabgabe brach im März komplett zusammen.

Beim Gesamtaufkommen an Grunderwerbsteuer ist noch kein Vorzieheffekt zu bemerken, das Aufkommen lag im März 2015 nur gering über jenem des Vorjahres. Die unterschiedliche länderweise Entwicklung der Grunderwerbsteuer führt jedoch einmal mehr zu sehr unterschiedlichen Zuwachsraten bei den aktuellen Ertragsanteil-Vorschüssen. Die schwächste Entwicklung im März-Aufkommen hatte die Grunderwerbsteuer in Salzburg (-16% gegenüber dem Vorjahr) und der Steiermark (-18%), die beste in Vorarlberg (+30%). Somit gibt es in Salzburg und der Steiermark (+3,8 bzw. 3,9%) den niedrigsten und in Vorarlberg mit einem Plus von 10,6 Prozent den höchste Zuwachs bei den aktuellen Mai-Vorschüssen auf die Gemeindeertragsanteile.

Dworak/Androsch: Gegen Masern hilft nur hohe Durchimpfungsrate

Dworak/Androsch: Gegen Masern hilft nur hohe Durchimpfungsrate

„Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern eine ernst zu nehmende Erkrankung, gegen die nur eine hohe Durchimpfungsrate schützt“, weiß auch GVV-NÖ-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak (rechts im Bild).

Im internationalen Vergleich ist die heimische Durchimpfungsrate kein Ruhmesblatt. So liegt man bei der Masern-Mumps-Rötelimpfung in Niederösterreich sogar im hinteren Drittel. „Die Masern sind hoch ansteckend und können sowohl für Säuglinge, Kinder als auch für Jugendliche und Erwachsene schwerwiegende Auswirkungen haben und zu ernsthaften Spätfolgen führen. 98 von 100 Personen, die mit dem Virus in Kontakt treten, stecken sich an“, erläutert Dworak.

Wer bloß einmal gegen Masern geimpft wurde oder keine Impfdokumentation bzw. keinen Impfpass besitzt, sollte die vollständige Impfung schnellstmöglich nachholen. Der wirksame, gut verträgliche Impfstoff ist für alle Personen ab dem vollendeten 11. Lebensmonat kostenfrei erhältlich. „In Österreich ist die Masernimpfung Bestandteil des nationalen Impfprogramms. Es gibt keine Altersbeschränkung für die Gratisimpfung. In NÖ kann die Impfung über die Gesundheitsämter der Magistrate oder Bezirksverwaltungsbehörden oder auch im niedergelassenen Bereich bezogen werden“, erläutert Gesundheitslandesrat Ing. Maurice Androsch (links im Bild). Da der Mensch der einzige Wirt ist, kann eine hohe Durchimpfungsrate der Bevölkerung von 95 % die Virusübertragung stoppen. In Nordamerika sind die Masern durch konsequentes Impfen bereits ausgerottet worden.

Im Bild: GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak (r.) und NÖ Gesundheitslandesrat Ing. Maurice Androsch machen gemeinsam auf die Bedeutung der Masern-Mumps-Rötelimpfung auch für Erwachsene aufmerksam.