Ertragsanteile August 2015: Neuerliches Hoch durch Steuerreform-Vorzieheffekte

Ertragsanteile August 2015: Neuerliches Hoch durch Steuerreform-Vorzieheffekte

Insgesamt stiegen die August-Vorschüsse der Gemeinden ohne Wien um 6,8 Prozent, jene der Bundeshauptstadt gar um 9,2 Prozent.

Die länderweisen Unterschiede ergeben sich wie üblich aus der unterschiedlichen Entwicklung des landesweisen Aufkommens an Grunderwerbsteuer, die im Juni 2015 gegenüber dem Vorjahr abermals zulegte (+20%), was zu einem Gutteil auch als Vorzieheffekt zur kommenden Steuererhöhung gesehen werden kann.

 

Somit liegen liegen bei den August Vorschüssen die Tiroler Gemeinden mit plus 10,3 Prozent vor Wien mit plus 9,2 Prozent aktuell an der Spitze. Schlusslicht sind dieses Mal die Kärntner Gemeinden mit einem Plus von 4,5 Prozent, da dort das Grunderwerbsteueraufkommen niedriger war als im Vorjahr. Über die ersten acht Monate gesehen, liegen die Vorschüsse der Gemeinden (mit und ohne Wien) mit plus 4,1 Prozent derzeit ein Stück weit über dem prognostizierten Jahreswachstum der Gemeindeertragsanteile, das 2015 bei rund ca. drei Prozent liegen soll.

 

Song Contest trägt zu Zwischenhoch bei
Die Gründe für dieses sehr positive Monatsergebnis liegen vorwiegend in der zweistelligen Aufkommenssteigerung bei der Lohnsteuer (+ 10,4% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres) und der soliden Zuwächse bei der Umsatzsteuer (+5%). Ebenfalls positiv wirken sich die weiterhin großen Vorzieheffekte bei der mit 1. Jänner 2016 von 25 Prozent auf 27,5 Prozent erhöhten Kapitalertragsteuer auf Dividenden, Anleihezinsen, Gewinnausschüttungen etc. und damit ein gegenüber dem Juni 2014 fast doppelt so hohes KESt-Aufkommen wie um Juni 2015 aus. Auch der Eurovision Song Contest in Wien dürfte einen kleinen Anteil an den Zuwächsen bei den Vorschüssen haben, sowohl bei der Umsatzsteuer als auch bei der gegenüber dem Juni 2014 signifikant höheren Werbeabgabe. Das verrechnungstechnisch bedingt schwache Juni-Aufkommen an Tabaksteuer bremst diese Zuwächse kaum.