Rendi-Wagner: „Finanzkollaps der Gemeinden muss verhindert werden!“

Rendi-Wagner: „Finanzkollaps der Gemeinden muss verhindert werden!“

Schnabl: „Gemeinden stehen mit Rücken zur Wand – Bund und Länder müssen eingreifen.“ – Kollross: „Brauchen Gaspreisdeckel, damit Kommunen Leistung aufrechterhalten können.“

Im Rahmen der BürgermeisterInnenkonferenz des SPÖ-Parlamentsklubs und des sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverbandes Österreich in Pottendorf haben SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Dr.in Pamela Rendi-Wagner, der Landesparteivorsitzende der SPÖ Niederösterreich, LH-Stv. Franz Schnabl und der GVV Österreich-Vorsitzende und SPÖ-Kommunalsprecher, Bürgermeister Andreas Kollross heute, Freitag, in einer gemeinsamen Pressekonferenz die Regierung aufgefordert, den drohenden Finanzkollaps der Gemeinden abzuwenden. Zahlreiche Krisen in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass die „Gemeinden in eine dramatische Situation gekommen sind“, sagte Rendi-Wagner, die mit Verweis auf die Corona-Krise und Rekordinflation betonte, dass die Bewältigung vieler Aufgaben auf den Schultern der BürgermeisterInnen lastet. „Die extrem gestiegenen Energie- und Baupreise gefährden wichtige Leistungen der Gemeinden“, so Rendi-Wagner, die vor einer „Abwärtsspirale“ warnte. Wenn Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und wichtige Bauvorhaben nicht mehr leistbar sind, habe das zur Folge, dass Gemeinden keine Aufträge an lokale Betriebe mehr vergeben können, sagte Rendi-Wagner, die vor den massiven Auswirkungen der Teuerung für Nahversorger und Freizeiteinrichtungen warnte. „Die Gemeindeleistungen müssen abgesichert, die Energiekosten als Hauptpreistreiber gesenkt werden“, sagte Rendi-Wagner, die die Forderung der SPÖ nach einem österreichweiten Gaspreisdeckel bekräftigte. „Der Finanzkollaps der Kommunen muss mit ganzer Kraft verhindert werden. Mit einem Gaspreisdeckel wäre den Gemeinden erheblich geholfen“, so Rendi-Wagner.

„Ein Leben in Österreich wäre ohne die großen Leistungen der BürgermeisterInnen unvorstellbar“, so Rendi-Wagner. „Die Gemeinden müssen sich wichtige Investitionen in notwendige Bauprojekte leisten können“, betonte Rendi-Wagner, die festhielt, dass vielen Gemeinden die Liquidität dafür fehlt. „Das Gemeindefinanzierungsgesetz der Regierung sieht einen Kofinanzierungsanteil von 50 Prozent vor. Diese Kofinanzierung können sich immer weniger Gemeinden leisten“, so Rendi-Wagner, die sich dafür ausspricht, den Kofinanzierungsanteil erheblich zu reduzieren und bei manchen Projekten gänzlich zu streichen.

Franz Schnabl betonte, dass sich die Inflation massiv auf die Gestaltungsmöglichkeiten der Gemeinden von den Sport- und Kulturangeboten bis hin zur Kinderbetreuung niederschlage. Die Gemeinde Schwechat etwa hatte 2021 Energiekosten in Höhe von 1,3 Mio. Euro, 2023 werden es 6,2 Mio. Euro sein. Gemeinden müssten Schulden machen oder Leistungen zurückschrauben. „Die Gemeinden sind mit einem Volumen von rund zwei Mrd. Euro pro Jahr die größten regionalen Arbeit- und Auftraggeber. Davon leben die kleinen und mittleren Unternehmen, die regionale Wirtschaft. Das alles ist in Gefahr“, warnte Schnabl. Die Bundesregierung setze keine Maßnahmen, die die Inflation dämpfen und schaue untätig zu. „Die Gemeinden stehen mit dem Rücken zu Wand“, wies Schnabl auf den dringenden Handlungsbedarf hin. Zudem sollen neben der Bundesregierung auch die Länder aktiv Maßnahmen setzen. „Geht´s den Gemeinden gut, haben die BürgerInnen ein attraktives Wohn-, Arbeits- und Freizeitumfeld vor der Haustüre“, geht es Schnabl bei der Unterstützung unserer Gemeinden um die Lebensqualität in den Wohn- und Arbeitsgemeinden Niederösterreichs.

Andreas Kollross betonte, dass „alle von den Leistungen ihrer Gemeinde oder Stadt profitieren, aber auch darunter leiden, wenn die Kommunen kein Geld mehr haben“. Wasserversorgung, Abwasser- und Müllversorgung, Straßenbeleuchtung, Kinderbetreuung, Sportstätten und Kulturangebote seien das Ergebnis von Gemeindepolitik – all das sei derzeit in vielen Gemeinden in Gefahr: „Es geht das Geld aus.“ Das Gemeinde-„Hilfspaket“ der Regierung sei nicht nur zu niedrig, sondern viele Gemeinden können das Geld gar nicht abrufen, da dafür eine 50-prozentige Kofinanzierung nötig ist. Zudem ändere das Paket nichts an der Teuerung und den hohen Energiepreisen. „Es muss endlich in den Markt eingegriffen werden und ein Gaspreisdeckel kommen, damit wir mit den Energiepreisen endlich herunterkommen“, so Kollross. Der GVV Österreich-Vorsitzende warnt vor massiven Gebührenerhöhungen in den Gemeinden, wenn die Energiekosten nicht niedriger werden. „Das ist eine unverantwortliche Politik der Bundesregierung“, so Kollross. Auf kommunaler Ebene habe die SPÖ eine Resolution ausgearbeitet, in der die Bundesregierung dazu aufgefordert wird, einen Gaspreisdeckel einzuführen. Viele Kommunen – auch ÖVP-KommunalpolitikerInnen – haben die Resolution bereits beschlossen, darunter Feldkirch, St. Pölten und Münchendorf. „Wir brauchen endlich diesen Gaspreisdeckel, damit für die Menschen das Leben wieder leistbar wird und die Städte und Gemeinden ihr Angebot aufrechterhalten können“, so Kollross.

Am Bild (v. l.): Kollross, Rendi-Wagner, Schnabl

Wechsel an der Spitze der Kommunal Akademie NÖ

Wechsel an der Spitze der Kommunal Akademie NÖ

Mag. Johann Landsteiner folgt als neuer Direktor auf Prof. Harald Bachhofer.

Akademieleiter Direktor Prof. Harald Bachhofer (65), MPA MBA, wird sich in die Pension verabschieden, sein Nachfolger wird mit 1. Dezember Mag. Johann Landsteiner (53). Der geborene Weinviertler trat nach HAK-Matura, Präsenzdienst und Jus-Studium in die Gemeindeabteilung der Landesregierung ein. Er unterrichtet seit 1994 an der Kommunalakademie Dienst- und Besoldungsrecht. Mit ihm übernimmt somit ein erfahrener Experte die Leitung der Kommunalakademie NÖ.

Die beiden GemeindevertreterInnenverbände bedanken sich bei Prof. Harald Bachhofer herzlich für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit. Für seinen wohlverdienten Ruhestand wünschen sie ihm nur das Beste, vor allem Gesundheit.

Am Bild: Die KOMMAK-Führung (v. l.): Direktor-Stv. Franz Dworak, Finanzreferent Karl Zimmerl, Vorsitzender-Stv. Mag. Ewald Buschenreiter, Vorsitzender Mag. Gerald Poyssl, Direktor Prof. Harald Bachhofer, Neo-Direktor Mag. Johann Landsteiner, Geschäftsführerin HRin Margaretha Sturm.

Riedl/Dworak zu aktueller WWF-Umfrage: „Raumordnung ist bei Gemeinden gut und richtig aufgehoben“

Riedl/Dworak zu aktueller WWF-Umfrage: „Raumordnung ist bei Gemeinden gut und richtig aufgehoben“

Gestaltung der Lebensräume vor Ort ist gemeinschaftliche Entscheidung von BürgermeisterInnen, ExpertInnen und BürgerInnen.

Mit einer deutlichen Klarstellung reagieren Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl (links) und Vizepräsident Rupert Dworak (rechts) auf eine aktuelle Umfrage des WWF, wonach die Politik zu wenig gegen den Bodenverbrauch unternimmt und anstatt der Bürgermeister, das Land oder der Bund für Flächenwidmungen zuständig sein sollten. „Die ureigenste Aufgabe der Gemeinden ist die Gestaltung der unmittelbaren Lebensräume der BürgerInnen vor Ort. Die BürgermeisterInnen sind am nächsten an den Lebenswelten der BürgerInnen dran und wissen genau, was ins Ortsbild passt. Sie treffen ihre Entscheidungen nie alleine, sondern immer in Abstimmung mit ExpertInnen, den Raumordnungsabteilungen des Landes und den GemeinderätInnen vor Ort. Deswegen ist die Raumordnung auch gut und richtig bei den Gemeinden aufgehoben. Und so soll es auch bleiben“, so Riedl und Dworak.

Die Raumordnung bei den Ländern oder dem Bund anzusiedeln ist für den Gemeindebund ein Angriff auf die Gemeindeautonomie. „Niemand könnte besser das Lebensumfeld der Menschen vor Ort in den Gemeinden gestalten, als jene EntscheidungsträgerInnen, die unmittelbar vor Ort die Lebensrealitäten der BürgerInnen kennen und genau wissen, wo was gebaut werden soll“, stellt Riedl fest. „Wenn wir nicht mehr entscheiden können, wo, wie und was vor Ort für die BürgerInnen gebaut wird, dann können die Gemeinden zusperren“, so Riedl und Dworak.

Erst vor einem Jahr hat der Bundesvorstand des Österreichischen Gemeindebundes ein umfangreiches Positionspapier zum Bodenverbrauch verabschiedet, wo die VertreterInnen aller Gemeinden über alle Parteien hinweg klargestellt haben, dass die Raumordnungs- und Flächenwidmungskompetenz hoheitliches Recht der Kommunen zu bleiben hat. „Vergessen wird in dieser Debatte immer wieder, dass es in allen Bundesländern Raumordnungsgesetze gibt, die einen klaren Rahmen vorgeben. Bei jeder Flächenwidmung entscheidet das Land mit“, so Riedl.

Aktuell wird zudem an einer neuen Bodenstrategie gearbeitet, an der alle EntscheidungsträgerInnen – auch der Gemeindebund – mit am Tisch sitzen. Der Bodenverbrauch spielt dabei eine tragende Rolle. „Das letzte Wort ist in dieser Runde noch nicht gesprochen. Tatsache ist, dass sich alle Beteiligten für einen sorgsamen Umgang mit unserer Ressource Boden aussprechen. „Als Gemeindebund wollen wir uns weniger auf unerreichbare Ziele versteifen, sondern setzen vielmehr auf unseren jahrzehntelang gelebten kommunalen Hausverstand“, so Riedl und Dworak abschließend.

Neunkirchen trauert um seinen Alt-Bürgermeister Felix Rigler

Neunkirchen trauert um seinen Alt-Bürgermeister Felix Rigler

Der aufrechte Sozialdemokrat und verdiente Kommunalpolitiker stand neun Jahre lang an der Spitze der Bezirkshauptstadt Neunkirchen. Er verstarb am 21. November im 92. Lebensjahr.

Felix Rigler war von 1965 bis 1993 Mitglied des Gemeinderats von Neunkirchen und von 1984 bis 1993 Bürgermeister der Stadtgemeinde. In seinem Wirken als Bürgermeister und Gemeinderat in Neunkirchen war ihm das Wohl der BürgerInnen stete Verpflichtung.  In Würdigung seiner Verdienste um die Stadtgemeinde Neunkirchen wurde ihm im Jahr 1993 der Ehrenring und im Jahr 2010 die Ehrenbürgerschaft von Neunkirchen verliehen.

„Es war mir vergönnt, eine glückliche Kindheit, zwar in bescheidenen Verhältnissen, doch ohne Hunger leiden zu müssen – was in dieser Zeit nicht selbstverständlich war, erleben zu dürfen“, schrieb Rigler im Jahr 1994. Nach der Matura 1949 und dem Tod der Mutter ein Jahr zuvor erhielt er trotz hoher Nachkriegsarbeitslosigkeit eine Anstellung bei der NÖ Gebietskrankenkasse. 1940 heiratete er Margarethe Gruber, gemeinsam haben sie zwei Söhne.

In der Gebietskrankenkasse kletterte Rigler stetig die Erfolgsleiter empor: Von der technischen Hilfskraft zum Abteilungsleiter der Arbeitsgruppe Leistungswesen bis zum Bezirksstellenleiter (1975 bis zu seiner Pensionierung im Jänner 1991).

Das politische Engagement startete Rigler 1948, als er zur sozialistischen Jugend ging. 1950 wurde er Beisitzer der Sektion VI (Steinfeld) der SPÖ Neunkirchen, 1958 wurde er deren Obmann. 1966 wurde er stellvertretender Stadtparteiobmann und 1968 Stadtparteiobmann. Von 1969 bis 1993 war Rigler auch Mitglied des Landesparteivorstandes der SPÖ.

Am 4. April 1965 wurde er als Mandatar in den Gemeinderat von Neunkirchen gewählt – in dieser Funktion konnte er nach eigenen Angaben die meisten seiner Zielvorstellungen verwirklichen. In der ersten Amtsperiode war er bereits Obmann des Prüfungsausschusses und danach Stadtrat für Krankenhaus und Gesundheitsweisen. Am 17. Mai 1972 folgte die Wahl zum dritten Vizebürgermeister und am 7. Mai 1974 zum 1. Vizebürgermeister. Am 16. März 1984 trat er als Bürgermeister die Nachfolge von Adolf Plonner an.

Während seiner Amtszeit als Bürgermeister von 16. März 1984 bis 9. September 1993 war Felix Rigler u.a. für die Neugestaltung der Neunkirchner Innenstadt (Umbau Hauptplatz, Wienerstraße) verantwortlich, ebenso wie für die neue Bahnunterführung in der Blätterstraße, die Errichtung des Kindergartens in der Blätterstraße sowie des Kulturzentrums am Stiergraben mit Bücherei, Galerie am Stiergraben und Probenlokal. Auch für den Zubau des Bundesgymnasiums hat er sich eingesetzt.

Über seine 40 Jahre in der Politik schrieb Rigler im Jahr 1994, dass es „schöne und bewegende Jahre, aber auch Jahre voller Zweifel gewesen sind. (…) Die Politik, auch wenn sie heute vielfach mehr keinen besonderen Stellenwert besitzt, hat mich reich gemacht, nicht im materiellen Sinn, aber sie hat mir ein erfülltes Leben geschenkt.“

NÖ GVV-Präsident Bgm Rupert Dworak: „Die Stadt Neunkirchen und die Sozialdemokratie verlieren mit Felix Rigler einen großen Menschen und hervorragenden Kommunalpolitiker, der fast dreißig Jahre lang für die BürgerInnen seiner Heimatstadt erfolgreich gewirkt hat. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Felix Rigler war, im allerbesten Sinn, einer der letzten Politiker der alten Schule. Unser aufrichtiges Mitgefühl ist in dieser schweren Stunde bei seiner Familie.“

Die Trauerfeierlichkeiten finden am Freitag, den 2. Dezember 2022 statt. Ab 11.30 Uhr ist der Sarg in der Stadtpfarrkiche aufgebahrt und es besteht die Möglichkeit, sich zu verabschieden und ins Kondolenzbuch einzutragen. Zur gleichen Zeit wird der Neunkirchner Gemeinderat eine Trauersitzung abhalten. Um 13.00 Uhr beginnt die feierliche Verabschiedung durch Lesung der heiligen Seelenmesse in der Stadtpfarrkirche und im Anschluss erfolgt die Beisetzung am Städtischen Friedhof in einem Ehrengrab der Stadtgemeinde.

Rosenmaier als NÖ GVV-Bezirksvorsitzender bestätigt

Rosenmaier als NÖ GVV-Bezirksvorsitzender bestätigt

Der Ebenfurther Bürgermeister wurde mit 100 Prozent der Stimmen in seinem Amt als GVV-Vorsitzender des Bezirkes Wiener Neustadt bestätigt.

„Danke an alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die sich tagtäglich für die Anliegen der Bevölkerung einsetzen“, mit diesem Satz betonte Bezirksvorsitzende des GVV-Wiener Neustadt LAbg. Bgm. Alfredo Rosenmaier die Wichtigkeit von Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern bei der GVV Bezirkskonferenz in Theresienfeld. Gerade auf dieser Ebene könne man im direkten Kontakt schnell und effizient Probleme lösen. „Wackelt ein Kanaldeckel oder es ist eine Straßenlaterne ausgefallen, kann man das sehr rasch lösen. Und genau das erwarten auch die Gemeindebürger.“

NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak ging auf die finanziellen Belastungen der Kommunen, die nicht zuletzt durch die Pandemie und die Teuerung zustande kamen, ein. „Als Bürgermeister weiß ich selbst ganz genau, welche Herausforderungen hinter und vor allem vor uns liegen. Der niederösterreichische Gemeindevertreterverband zeigt sich solidarisch mit euch und unterstützt euch bei allen euren Anliegen.“

Mit 100 Prozent der Stimmen wurde Alfredo Rosenmaier als Bezirksvorsitzender des GemeindevertreterInnenverbandes bestätigt. „Ich danke euch sehr für euer Vertrauen und werde mich auch weiterhin für die Gemeinden unseres Bezirkes mit aller Kraft einsetzen“, zeigte sich Rosenmaier gerührt von diesem überwältigenden Wahlergebnis.

Am Bild (v. l.): NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak, SPÖ-Bezirksvorsitzende NRin Petra Tanzler, Bgm.in Ingrid Klauninger, LAbg. Bgm. Alfredo Rosenmaier, Vizebgm. Rainer Spenger (SP-Bezirksspitzenkandidat zur Landtagswahl 2023).

Foto: GVV Bezirk Wr. Neustadt

Dworak zum Kommunalen Hilfspaket der Bundesregierung: „Ein erster Schritt, aber die Gemeinden brauchen auch frisches Geld!“

Dworak zum Kommunalen Hilfspaket der Bundesregierung: „Ein erster Schritt, aber die Gemeinden brauchen auch frisches Geld!“

Stichwort frisches Geld – der NÖ GVV-Präsident verhandelt diesbezüglich mit dem Land Niederösterreich und zielt auf ein Ergebnis noch im heurigen Jahr.

NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak (Bild): „Das Kommunale Investitionspaket der türkis-grünen Bundesregierung ist zwar ein erster Schritt, um den Gemeinden für 2023 Investitionen zu ermöglichen. Tatsache ist aber, dass die Gemeinden auch dringendst frisches Geld benötigen, um die steigenden Energiekosten und die allgemeine Teuerung abzufedern. Ich verhandle daher sehr intensiv mit dem Land Niederösterreich, um möglichst noch im heurigen Jahr einen finanziellen Ausgleich für die Gemeinden zu erreichen.

Es wäre auch wichtig, dass die Bundesregierung endlich das Problem der massiven Teuerung bei den Wurzeln packt und nicht nur – wie bisher – die Symptome bekämpft. Es gehören längst eine Energiepreisbremse und eine Teuerungsbremse eingebaut. Denn es kann schlicht nicht sein, dass die Energiekonzerne auf Kosten der Gemeinden und der BürgerInnen Milliardengewinne einfahren und die Kommunen und ihre Menschen nicht mehr wissen, wie sie sich elementarte Dinge wie Heizen. Wohnen und die Daseinsvorsorge leisten sollen.“

Foto: NÖ GVV/Werner Jäger

Vereinheitlichung der Verpackungssammlung in (fast) ganz Niederösterreich

Vereinheitlichung der Verpackungssammlung in (fast) ganz Niederösterreich

Alle Verpackungen, außer Glas und Papier, kommen ab 1. Jänner 2023 in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne.

Der Schutz der Umwelt ist dem Land Niederösterreich ein besonderes Anliegen. Wichtiger Teil dieses gelebten blau-gelben Umweltschutzes ist zuerst das Vermeiden und dann natürlich das richtige Trennen, Sammeln und Recyceln von Abfällen.

Aktuell werden in Niederösterreich 63% aller Abfälle recycelt, womit man das EU-Ziel von 60% bis zum Jahr 2030 bereits jetzt übertrifft. Im Bereich der Leicht- und Metallverpackungen gibt es aber noch etwas zu tun, um noch mehr richtig zu trennen und zu recyceln. Das Kreislaufwirtschaftspaket der Europäischen Union schreibt bis zum Jahr 2025 eine Steigerung der Recyclingquote auf 50% vor. Österreichweit wären das 240.000 Tonnen. Aktuell werden 170.000 Tonnen im Stoffkreislauf erhalten.

Sammlung wird vereinfacht

Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Sammlung mit dem Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne nun vereinheitlicht und dadurch für die Bürgerinnen und Bürger noch einfacher. Gab es bisher fünf verschiedene Systeme der Verpackungssammlung, kommen mit Ausnahme des Bezirks Neunkirchen, der beim System der Wertstofftonne bleibt, in ganz Niederösterreich ab Jänner 2023 alle Kunststoffverpackungen in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne. Weiters werden, mit Ausnahme des Bezirks Gmünd, der 2025 nachzieht, die bisher in 17 Verbänden und Statutarstädten bekannten Blauen Tonnen für Metall- und Aluminiumverpackungen verschwinden. Auch diese Verpackungen kommen ab Jänner 2023 in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne.

Außer in den Bezirken Gmünd und Neunkirchen kommen also ab nächstem Jahr in ganz Niederösterreich alle Verpackungen, außer Glas und Papier, in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Das bedeutet, dass zukünftig z. B. PET-Flaschen, Shampoo-Flaschen, Joghurtbecher, Wurst- und Käseverpackungen, Getränke- und Konservendosen, Getränkekartons und Styroporverpackungen gemeinsam gesammelt werden.

„Diese Erleichterungen sind wichtige Schritte, um die Kreislaufwirtschaft in Niederösterreich weiter zu verbessern und so unsere Umwelt und Heimat zu schützen“, ist LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf überzeugt. LAbg. Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände, zeigt sich „erfreut, dass die NÖ Umweltverbände hier an einem Strang ziehen und diese Vereinfachung für die Bürgerinnen und Bürger umsetzen“. Kassers Vize Bgm. Roman Stachelberger ergänzt: „Für das Jahr 2023 gibt es in der niederösterreichischen Abfallwirtschaft also ein klares Motto: Ab ins Gelbe!“

Erfahrungen aus anderen Ländern und Regionen, in denen Leicht- und Metallverpackungen bereits gemeinsam gesammelt werden, zeigen, dass mit einem Rückgang des Restmülls und einem Anstieg der Wertstoffe im Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne zu rechnen ist.

Umfangreiche Informationskampagne

Das Land und die NÖ Umweltverbände werden die Bürgerinnen und Bürger in einer umfangreichen Kampagne mit dem Motto „Ab ins Gelbe!“ über die Umstellung und die damit einhergehenden Neuerungen informieren. Schon jetzt findet man Antworten auf die wichtigsten Fragen auf www.insgelbe.at.

Am Bild (v.l.): NÖ Umweltverbände-Präsident LAbg. Anton Kasser, LH-Stv. Stephan Pernkopf, NÖ Umweltverbände-Vizepräsident Roman Stachelberger.

Foto: NLK/Burchhart

NÖ-Gemeindechallenge 2022 – 22,5 Mio. aktive Minuten bei sechster Auflage!

NÖ-Gemeindechallenge 2022 – 22,5 Mio. aktive Minuten bei sechster Auflage!

Von 1. Juli bis 30. September suchte SPORTLAND Niederösterreich gemeinsam mit spusu und in Kooperation mit den beiden NÖ-Gemeindevertreterverbänden mit der spusu NÖ-Gemeindechallenge bereits zum sechsten Mal die aktivsten Orte Niederösterreichs. Die Siegergemeinden in den jeweiligen Kategorien sind Rohrendorf bei Krems, Lanzenkirchen, Vösendorf und Bad Vöslau.

Beim Sammeln von aktiven Minuten mit den Sportarten Gehen, Laufen, Radfahren oder Inlineskaten in der freien Natur kam, wie bereits im letzten Jahr, die „spusu Sport“-App zum Einsatz. Diese wartete heuer mit einigen Erweiterungen auf: Zusätzliche Sportuhren konnten mit der App verknüpft werden, ein Pause-Button ermöglichte das Unterbrechen von Sportaktivitäten, innerhalb einer Gemeinde konnte man sich in Untergruppen direkt mit seinen Freunden messen und für individuelle Teilerfolge gab es diverse Auszeichnungen zum Sammeln. „Durch die Optimierung der App hat unser digitaler Sport-Wettbewerb den nächsten Entwicklungsschritt gemacht und weiter an Attraktivität gewonnen. Insgesamt wurden über 22,5 Millionen aktive Minuten von 486 Gemeinden gesammelt. Ich möchte allen 8.830 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz herzlich zu ihren großartigen sportlichen Leistungen gratulieren! Ganz besonders freut es mich, dass es einige Newcomer auf die Podien geschafft haben und dass mit Lanzenkirchen heuer erstmals eine Gemeinde die Ein-Millionen-Minuten-Schallmauer durchbrochen hat. Es ist großartig, dass die niederösterreichischen Gemeinden so aktiv und ehrgeizig sind“, zeigt sich Landesrat Martin Eichtinger vom Output der spusu NÖ-Gemeindechallenge 2022 begeistert.

Partner gratulieren den Gemeinden zum Ergebnis

NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl zeigt sich ebenfalls beeindruckt: „Es freut mich sehr, dass unsere Gemeinden auch mithilfe der spusu NÖ-Gemeindechallenge wieder einen sportlichen Sommer verbracht haben. Gemeinsame Bewegung ist gesund, macht Spaß und verbindet. Aus diesem Grund sind wir sehr gerne Partner dieser Aktion und freuen uns über die rege Teilnahme.“

NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak betont ebenfalls die positiven Auswirkungen von Sport: „Bewegung verbessert die Gesundheit, fördert das soziale Miteinander und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Neben den Vereinen, Organisationen und Initiativen in den Gemeinden motiviert auch die spusu NÖ-Gemeindechallenge zum Sportmachen. Dass dieses Bewegungsangebot begeistert angenommen wird, beweisen 22,5 Millionen aktive Minuten. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis!“

Als begeisterter Läufer hat natürlich auch spusu-Geschäftsführer Franz Pichler aktiv an der Challenge teilgenommen: „Die spusu Sport-App ist der perfekte Begleiter bei der NÖ-Gemeindechallenge und soll die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zur regelmäßigen Bewegung animieren. Durch die stetige Weiterentwicklung der App wurde die Teilnahme vereinfacht und der digitale Sport-Wettbewerb attraktiver gestaltet. Dafür sprechen auch die Zahlen: Herzlichen Glückwunsch zu 22,5 Millionen aktive Minuten!“

Die Siegergemeinden in allen Kategorien stehen fest

Abgerechnet wurde das große niederösterreichische Bewegungskonto am 30. September 2022. Die Gemeinden mit den meisten Bewegungsminuten bei der spusu NÖ-Gemeindechallenge wurden nun feierlich geehrt. Bei der Siegerehrung in der Hypo Lounge der NV Arena standen sowohl die siegreichen Orte als auch die zehn besten Individualsportler im Mittelpunkt. Zudem galt es noch den Sieger der „15.000 Minuten-Challenge“ zu ermitteln. Alle Gemeinden, die es geschafft haben – von Montag, 15. August bis inklusive Sonntag, 21. August – 15.000 Minuten oder mehr zu sammeln, hatten die Chance einen Hindernisparcours und weitere Sportstationen von SPORTLAND Niederösterreich im Wert von € 5.000,- für einen Gemeindeevent im Jahr 2023 zu gewinnen. Insgesamt 22 Gemeinden haben es geschafft und waren somit im Lostopf. Als Sieger wurde die Gemeinde Lassee gezogen.

Siegerliste der spusu NÖ-Gemeindechallenge 2022:

Kategorie „1-2.500 Einwohner“:
Platz 1: Rohrendorf bei Krems (695.525 Minuten)
Platz 2: Ruprechtshofen (508.156 Minuten)
Platz 3: Neudorf im Weinviertel (387.808 Minuten)

Kategorie „2.501-5.000 Einwohner“:
Platz 1: Lanzenkirchen (1.194.378 Minuten)
Platz 2: Kilb (513.581 Minuten)
Platz 3: Oberwaltersdorf (322.548 Minuten)

Kategorie „5.001-10.000 Einwohner“:
Platz 1: Vösendorf (638.771 Minuten)
Platz 2: Gablitz (638.353 Minuten)
Platz 3: Sieghartskirchen (158.397 Minuten)

Kategorie „über 10.000 Einwohner“:
Platz 1: Bad Vöslau (289.674 Minuten)
Platz 2: Zwettl (196.636 Minuten)
Platz 3: Baden (170.658 Minuten)

Kategorie „Individualsportler“:
Platz 1: Walter Probszt – Gemeinde Gablitz (46.665 Minuten)Platz 2: Peter Zahalka – Gemeinde Gablitz (45.522 Minuten)Platz 3: Raffaela Staudinger – Gemeinde Gablitz (43.832 Minuten)

Suchan-Mayr/Dworak zum Breitbandausbau in NÖ: „Arbeitsübereinkommen kann dank ÖVP erst in 35 Jahren erfüllt werden!“

Suchan-Mayr/Dworak zum Breitbandausbau in NÖ: „Arbeitsübereinkommen kann dank ÖVP erst in 35 Jahren erfüllt werden!“

Laut dem Arbeitsübereinkommen zwischen ÖVP und SPÖ hätte der flächendeckende Breitbandausbau in Niederösterreich mit 2023 abgeschlossen sein sollen; behält man das Tempo beim Ausbau bei, werden alle Haushalte erst im Jahr 2058 in den Genuss von schnellem Internet kommen.

„Wenn es nach Elon Musk geht, werden sich 2050 bereits erste Menschen auf dem Mars angesiedelt haben – ab diesem Zeitpunkt dauert es nur noch 8 Jahre, bis man auch im Waldviertel erstmals in allen Gemeinden ohne Ruckeln im Internet surfen kann!“, gratulieren die Kommunalsprecherin der SPÖ NÖ, LAbg. Mag. Kerstin Suchan-Mayr und NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak zum Tempo beim Breitbandausbau in Niederösterreich.

Suchan-Mayr weist in diesem Zusammenhang auf das Arbeitsübereinkommen für diese Legislaturperiode hin, das im Bereich Digitalisierung massiv scheitern wird: „99.000 der rund 800.000 Haushalte in Niederösterreich sind derzeit mit Breitbandanschlüssen versorgt! Das sind lediglich rund 12 Prozent und somit um sage und schreibe 701.000 Haushalte zu wenig! Dass man kurz vor den Wahlen nun wieder beginnt, mit Millionenbeträgen durch die Gegend zu werfen und das Blaue vom Himmel zu versprechen, kennt man von der ÖVP NÖ zur Genüge! Besser wäre es gewesen, man hätte das Arbeitsübereinkommen umgesetzt und im Sinne der Bevölkerung für einen flächendeckenden Breitbandausbau gesorgt!“

NÖ GVV-Präsident Dworak schlägt in dieselbe Kerbe und verweist auf immer mehr Anrufe von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern: „Vieler unserer Kolleginnen und Kollegen wenden sich an uns, da sie mit den berechtigten Fragen der Bevölkerung konfrontiert werden! Denn den Menschen ist natürlich nicht verborgen geblieben, was ihnen von Landeshauptfrau Mikl-Leitner im Jahr 2018 versprochen wurde! Auch wenn die Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden in unserem Bundesland stets alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihre Einwohnerinnen und Einwohner beim täglichen Leben bestmöglich zu unterstützen, so sind ihnen – wie im Fall des Breitbandausbaus – manchmal die Hände gebunden! Der NÖ GVV verlangt hier gemeinsam mit der SPÖ NÖ endlich mehr Tempo beim Breitbandausbau!“

Foto: Pixabay/Daniel Dino-Slofer

Bad Großpertholz: Manfred Grill übernimmt Amt von FPÖ-Bürgermeister

Bad Großpertholz: Manfred Grill übernimmt Amt von FPÖ-Bürgermeister

In Bad Großpertholz, Bezirk Gmünd, haben sich nach der GRW 2020 die Wahlsieger SPÖ und FPÖ zu einer Koalition zusammengeschlossen und sich für diese Periode das Bürgermeisteramt aufgeteilt. Jetzt, zur Halbzeit, wechselte die Kurgemeinde unter die SPÖ-Führung.

Im Gemeinderat schaut die Mandatsverteilung so aus: 8 ÖVP, 6 SPÖ, 5 FPÖ. Am 20. Oktober wurde der bisherige SPÖ-Vizebürgermeister Manfred Grill (60, Bild) vom Gemeinderat des Kurorts mit 16 von 18 Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Grill war im Brotberuf in der Post-Generaldirektion tätig und ist nun in Pension. Er ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder.

Das neue Amt möchte er wie folgt anlegen: „Im Vordergrund steht für mich die Zusammenarbeit mit allen in der Gemeinde vertretenen Parteien zum Wohle unserer Gemeinde. Besonders wichtig ist mir auch die Sicherung der Arbeitsplätze in unserem gemeindeeigenen Gesundheitshotel Bad Großpertholz. Weiters werden Projekte wie der Breitbandausbau im gesamten Gemeindegebiet, der Ausbau der Kinderbetreuung, weitere Investitionen am Schulstandort sowie die Unterstützung und Förderung unserer zahlreichen Vereine und Feuerwehren zentrale Themen meiner Arbeit werden. Auch auf unsere betreuungsbedürftigen älteren MitbürgerInnen werde ich nicht vergessen.“

NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak: „Ich gratuliere Manfred Grill zur Bürgermeisterwahl im Namen unseres Verbandes recht herzlich. Er hat nun die Chance zu beweisen, wie gut und nachhaltig sozialdemokratische Kommunalpolitik für die BürgerInnen funktioniert.“